Hamburgs interessanteste Bar - Jerrys Bar, eine "ein Monat Bar"
Vor kurzem hat in Hamburg eine neue Bar eröffnet. Sie ist sehr klein. Im großen Fenster eine leuchtende "Open" Reklame. Einzig ein alter Retro Tresen - eine Filmrequisite aus den 60er Jahren, ein Kühlschrank und ein paar Bilder schmücken den schlichten Raum. An der Wand läuft eine Video Installation von der in Berlin lebenden Hamburgerin Karen Koltermann. Die Installation heißt: "Quelleck" (Ostkneipe trifft Westbar und umgekehrt) und lief 2003 schon einmal in der Victoria Bar Berlin. Das beste an der Bar ist allerdings die Fensterfront. Nachts, wenn alles dunkel ist, und an der sechs spurigen Willy Brandt Str. die Autos vorbei rauschen. ( Nr. 56 - Hamburgern eher als Ost-West Strasse bekannt), Edward Hopper und seine Nighthawks würden sich hier sehr wohl fühlen. Die Stimmung ist großartig, Großstadt vom feinsten.
Die Getränke sind, und das ist nicht bös gemeint, nebensächlich. Das Publikum ist illuster, Kreative, Künstler, Lebenskünstler. Hinter der Bar steht oft Nils, der Tagsüber eine Galerie betreibt. Die Bar hat nur Freitags und Samstags ab 20.00 Uhr geöffnet. Seit dem 16 Februar, bis zum 17. März 2007, gibt es diese Bar. Dieses Barprojekt wird unterstützt von Pilsener Urquell und Bacardi. Nils nennt seine Bar "white trash lounge", ich nenne Sie "Jerrys Bar".
Mittwochs bis Samstags kann man Nils ab 13.00 Uhr eine Tür weiter in seiner Galerie besuchen. Nils hat lange in New York gelebt und ist seit einigen Jahren hier in Hamburg.
Er verdient sein Geld mit dem Verkauf von Kunst, und seine jetzige Ausstellung vom Photopraphen Jerry Berndt wird jeden Profitrinker mit Kunstinteresse begeistern.
The Dive -
American Bar Rooms from 60`s and 70`s
Die Fotos wurden überwiegend in Boston gemacht. In den 60er Jahren, in der Sogenannten "Combat Zone". In diesem Bostoner Red Light District trafen sich die in der Umgebung von Boston stationierten, unterschiedlichen Armee Einheiten. Der Spitzname "Combat Zone" läst vermuten, das diese "Treffen" sehr wörtlich genommen würde. Hier fotografierte Jerry in Bars und Striptease Lokalen die abgedunkelte Halbwelt von Trinkern und Huren. Kontrastreiches Schwarz Weiss in einer Welt des Neonlichts.
„Ich bin in der Bar meines Vaters in Milwaukee aufgewachsen. Lesen lernte
ich, indem ich leere Bierflaschen in die richtigen Kästen sortierte..." So Jerry in einem Interview.
Diese Wurzeln scheint Jerry nie vergessen zu haben. Seine Bilder zeigen Huren, Trinker und Bartender - ohne Sie dabei bloßzustellen.
„Das hier ist Fotografie als Gefühl. Jerry Berndt geht irgendwo hin und
lässt uns spüren, wie es sich dort angefühlt hat, nicht bloß wie es dort
aussah." Eugene Richards, Fotograf, (Magnum)
Mehr über Jerry
Also, noch 6 Abende lang, 3 Wochenenden können Sie einen Drink in Jerrys Bar nehmen.
Ändern Sie Ihre Wochenend Pläne - Jerry ist nicht mehr lange in der Stadt.
1 Kommentar:
Respekt Jörg, schöne Geschichte hast du da gemacht und die Idee mit Jerrys Bar gefällt mir ausgesprochen gut. Lass uns doch mit Rainer zu Jerry gehen so lange er noch auf hat. Cheers Fab
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