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Sonntag, 26. Oktober 2008

Dale DeGroff mit neuem Buch

Am 28.10. kommt Dale DeGroffs neues Buch mit dem Namen "The Essential Cocktail" in die Läden.
Erste Rezessionen geben Grund zur Annahme, das DeGroff mit seinem Folgewerk von "The Craft of the Cocktail" qualitativ auf gleicher Linie agieren wird.

DeGroff gilt als der Wegbereiter für qualitativ hochwertige Cocktails in den USA zum Ende der 90er Jahre-

...eine erste Rezension findet sich hier.

Sehr schön den Kommentar des Autors zum Thema Long Island Ice Tea:

"For some reason it was particularly popular with the European tourists, especially Germans, who were a large part of our crowd." (Something to remember the next time you're tempted to think of America as culturally inferior to the old country.)

Freitag, 24. Oktober 2008

Ted Haigh`s "neues" Buch

Eines der Besten und wohl auch Einflussreichsten Barbücher der letzten Jahre bekommt eine Erweiterung. Wie Christian in den Cocktailwelten schon vor einigen Tagen erwähnte, gab es Gerüchte über ein neues Buch von "Vintage Cocktails & Forgotten Spirits" Autor Ted "Dr. Cocktail" Haigh.

Ich habe daraufhin Ted kontaktiert und einige Infos von ihm bekommen.

Das Buch wird eine quasi Fortsetzung von "Vintage Cocktails & Forgotten Spirits" werden, allerdings in einer DeLuxe Ausgabe.
Es wird den Titel "Vintage Cocktails & Forgotten Spirits-The Deluxe Edition – Revised, Expanded, & Updated " tragen und 100 Rezepturen und Geschichten hinter diesen beinhalten.

"...the mistakes are corrected, the history section is brought up to date, the book is larger – in size and length, there are 25% more forgotten recipes, there are more drink shots, artifact shots, stories behind drink names, histories, and derivations. And there is the first extensive examination of the effect of the Internet on the cocktail/spirits/bitters revival with interviews with the pioneers right up to the present."

Einen Erscheinungstermin blieb er leider schuldig. Dieser wird nachgereicht sobald bekannt.

Samstag, 30. August 2008

Vom Ende der Stille

Die Zeit zum Lesen zu finden ist ein Luxus der wohl weder dem Büro Nord vergönnt ist(da dieser die steten Heerscharen Durstiger zu bewirten gedenkt) noch dem Büro Süd, der sich der Herausforderung eine Familie mit zwei äußerst aktiven Prinzessinen, einem auf einer Schnapsidee basierenden, unter anderem Bitters produzierenden, Erstlingsfirma und der auf Distribution ausgesuchter alkoholischer Produkte bauenden Zweitfirma stellte.

Da sich die sommerlichen Mußestunden dem Ende neigen verfiel ich auf die Idee ein Buch, das nur im Ansatz mit Bar zu tun hat und seit Monaten vernachlässigt in meinem Bücherregal stand, in die Hand zu nehmen und wurde mit folgender Einleitung begrüßt die ich dem geneigten Leser nicht vorenthalten will.

"Wir gingen hin, wenn wir Durst hatten, versteht sich, aber auch wenn wir hungrig waren und hundemüde. Wenn wir glücklich waren, gingen wir hin, um zu feiern, wenn wir traurig waren, um Trübsal zu blasen. Nach Hochzeiten und Begräbnissen gingen wir hin, um unsere Nerven zu beruhigen, und vorher, um schnell Mut anzutrinken. Wir gingen hin, wenn wir nicht wussten, was wir brauchten, in der Hoffnung, jemand könnte es uns sagen. Wir gingen hin, wenn wir Liebe suchten oder Sex oder Ärger oder wenn jemand verschwunden war, denn früher oder später tauchte dort jeder auf. Vor allem gingen wir hin, um uns finden zu lassen."
(Aus dem Roman TENDER BAR von J.R. MOEHRINGER erschienen beim Fischer Verlag ISBN 978-3-596-17615-1)

....klingt als ob der Autor gern ins Schumann`s gegangen wäre und natürlich nach einem interessanten Buch, dass ich jetzt allerdings, nachdem diese Zeilen verfasst sind beiseite legen muss(und will), da die Prinzessinen an die Tür schlagen und dies sehr beharrlich.

Montag, 28. Juli 2008

Buch über japanisches Bartending

Die Bitters Blog Library hat gerade 2 Neueingänge zu verzeichnen.
Nachdem auf Facebook eine eigne, ganz der Vervollkommnung der Bibliothek gewidmete, Gruppe gegründet wurde, erreichte uns zum einen ein empfehlenswertes Buch über Rum und zum anderen ein Buch vom japanischen Meister Kazuo Ueda, bei dem Stan Vadrna gelernt hat.

Da die Bücher über japanisches Bartending dünn gesaet sind, dürfte die mitgelieferte ISBN Nummer einiges an Erleichterung für den Interessierten mit sich bringen.

Das Buch muss aus Japan bestellt werden und ist offensichtlich reich bebildert, aber in japanischer Sprache. Sofern es sich jemand bestellt, so bitte ich um vorherige Nachricht damit auch mich eine Kopie aus dem Land der aufgehenden Sonne erreichen möge.

Da die ISBN noch nicht überprüft werden konnte, ist diese allerdings ohne Gewähr.


Samstag, 5. Juli 2008

OH GOSH 2.0

Obwohl sich Jay Hepburn`s stets lesenswerter Blog OH GOSH schon immer wie 2.0 angefühlt hat, waren ihm wohl einige Stunden zusätzliche Tagesfreizeit vergönnt die er dem Redesign widmete.

Jay verdient seine Brötchen in der IT Branche , dies dürfte auch die excellente Umsetzung der neuen Seite erklären. Die Seite bietet neben bekannt hervorragenden Artikeln, jetzt auch eine komplette Drinks Datenbank.

Dass Jay ein bekennender Bitterholic ist, hat er mehrmals offen zugegeben, dass alle bis zum 27.7.2008 auf seiner Seite Kommentierenden wohl zu eben solchen gemacht werden sollen, war allerdings nicht abzusehen.

Donnerstag, 10. Januar 2008

Vintage Cocktails & Spirits

Wie zu vernehmen war hat der Verlag ROCKPORT angekündigt dem Buch "Vintage cocktails & Spirits" von Ted Haigh keine Neuauflage zukommen zu lassen.
Dies ist umso bedauerlicher, da es sich bei besagtem Buch um eine der wichigsten Veröffentlichungen zum Thema der vergangenen Jahre handelt. Momentan ist das Buch noch relativ einfach zu erwerben, die Grossen Buchhändler verfügen noch über einigen Lagerbestand.
Es ist aber abzusehen, dass sich dieses in Kürze ändern wird. Allen jenen die dieses Buch nicht in ihrer Bibliothek zu stehen haben sei ans Herz gelegt sich den Erwerb des Werkes zu überlegen.

Einige wirklich grossartige Perlen vergangener Cocktailzeiten sind hier dem Vergessen entrissen worden.

Mittwoch, 9. Januar 2008

Freude...


Gelegentlich hat man halt Glück - Erstausgabe

Sonntag, 9. Dezember 2007

Life Behind Bars

Nein es geht hier nicht um die Straffällig gewordenen die ihre Zeit hinter Gitterstäben fristen müssen, sondern vielmehr um den Blog von St. John Frizell vom Pegu Club in Manhattan/NYC.

Dieser Blog der unter dem Bon Appetit Label recht regelmäßig gefüllt wird, berichtete unlängst über einen gemeinsamen "Wandertag" zu Jerry Thomas Grab unter Führung von IMBIBE Author David Wondrich, der auch zu den einst als Hotspots zählenden Orten der Stadt führte.

Das alte Hoffman House Hotel, Delmonicos, der Manhattan Club(wo der gleichnamige Cocktail entstanden sein soll!) und natürlich eine längst umfunktionierte Wirkungsstätte von Jerry Thomas selbst.

Frizell, schreibt nicht nur sehr leidenschaftlich in diesem Blog, er arbeitet auch an einem Buch über den legendären Charles H. Baker, Author von "The Gentlemans Companion".

Wie zu hören war, begab sich Frizell dafür auf die Fährte von Baker und bereiste einige der Stätten die Baker in den 20er Jahren auf seiner "Studienreise" zur Dokumentation der Trink-und Cocktailrituale abseits des Prohibitionsgeschwängerten Amerikas aufsuchte.

Hoffen wir, dass dieses Unterfangen ein ebenso lesenswertes Buch hervorbringt wie jenes aus der Feder von Herrn Wondrich.

Freitag, 23. November 2007

A toast with the Ultimat Victorian "Oscar Wilde"

This, my friend, is a Society that meets once a month in Paris at the Experimental Cocktail Club, 37 rue Saint Sauveur, Paris II.

Somehow, the aim of our society is to live the life, re-create & share cocktails from the 1800's to 1900's and doing so with our friend Hendrick's gin at the Experimental.
It’s about doing what we want, when we want, how we want, with whom we want, most of all it’s about enjoying this life, Hurrah!

Attention, this is like Hendrick's, cause this is not for everyone!

"Dressing up" is de rigueur, "Hats" are very cool and a good attitude even cooler.

Basically, it is an evening where people hook up with people and between civilised Ladies & Gentlemen, the Experimental take us somewhere.

We experimented drinking with Charles Dickens; the future night should also get quite cosy with various authors, politics figures, philosophers, scientists, artists…

Below, a few guidelines, which I am sure you will understand, are only directions in which we wish to go. We hope you will join us for these delightful soirees.

Rules & Regulations for Guests

1- All men are truly gentlemen, and act as such

2- When seated or standing by a lady the gentleman request permission to en "allumer/griller une" if refused he must restraint himself

3- A Lady is always a Lady, always will be and should be treated as such

4- The Punch will get better at some stage, yes it will, it is a rule

5- Dressing up is cool

6- When you order a glass of water this must only be with a cocktail or close to one (touching distance it is), saying that the whole bar might be notified that you made such a request

7- One day you might be asked to cook, DJ, Tend the bar, or stand at the door, who knows what else. This might or might not happen, you can refuse with a smile and will be given a slice of cucumber meaning you have passed the test and are one of them, meaning us, you quoi!

8- Theme of the evening can be changed at any time but could be officialised one week prior to event, one day, one hour, be ready to improvise. Improvising is a gentleman best friend.

9- If/when a gentleman want to engage a conversation with a Lady, he has first to take his hat off and if conversation starts he must act at any time truthfully as a real gentleman seigneur, this is the code.

10- Remember you are a guest and a patron but you could pay tribute to our neighbours by “veux de silence en sortant”, since after all you are a gentleman of this world.

11- Hats are very cool, big time!

12- The staff is part of the family and will be treated as such. Don’t see a bartender see a colleague, a companion of arms who will take you to an other dimension, where I am sure, you will be pleased to be!

13- You might be greeted with a drink or so on the house, however to drink you must follow the Way. There is no cash behind the bar, to drink you will meet first Pierre, Romee or Olivier and will converse with them. Then they will show you the way.

With Guests flying from Rome, Berlin, London, Tombouctou, Shanghai, Amsterdam, Brighton, Osaka, Dijon, Stockholm, Slough, Hackney...et j'en passe...et des meilleurs, this will trully be International et vraiement quelquechose not to miss for all the gold in the world (voui voui, vraiment, j'insiste)!

Alors, why not spend the night with one of the greatest playwrights of the Victorian Era, yes, as you know well, Wilde wrote and produced nine plays!

So as the big man himself says:
"Seriousness is the only refuge of the shallow" -Oscar Wilde ; let's not be serious and let's not be shallow for only one, one short evening.

For that you might have (really, you do!) to dress up Victorian/Edwardian style and open the door of the fabulous yet young and refreshing Porter's House that the Experimental Cocktail Club is!
The Monday 3rd December of the year two thousand and seven, festivity starts at 7pm.

Text: Xavier Padovani, TM007, Mr. Cucumber and Juniper

Es hält sich hartnäckig das Gerücht, das die ein oder andere Traveling Mixologists Barjacke samt Inhalt an diesem Abend hinter dem Tresen zu sichten sein wird. Sympa!

Montag, 19. November 2007

Tribut to Jerry Thomas

Nachdem es endlich zum Besuch in Neu Amsterdam gekommen ist, kam man natürlich auch nicht umhin dem Vater der Mixology(nicht des geschätzten Magazins, sondern vielmehr der landläufig hochgepriesenen Kunde der Vermengung unterschiedlichster Zutaten zu unerwarteten alkoholischen Gaumenfreuden) einen Besuch in der Tiefe der Bronx abzustatten und somit Tribut für die erbrachte Lebensleistung zu zollen.
Immerhin ist Jerry Thomas in nicht unerheblichen Maße dafür verantwortlich, das die unsere Generation mit dem Handwerk des Cocktailmixens einen Lebensunterhalt generieren kann.

Jerry Thomas liegt auf dem New Yorker Woodlawn Cemetary im Herzen der berühmt, berüchtigten Bronx in unscheinbarem Grabe. Umgeben von durchaus hochkarätigen Mitverstorbenen wie Miles Davis, Duke Ellington, Irvin Berlin, Joseph Pulitzer(dem wir den Preis verdanken, den wir vielleicht eines Tages verliehen bekommen) oder der Begründer der weltweitbekannten Kaufhauskette Woolworth Mr. Ew. Woolworth fand Thomas hier um 1885 sein feuchtes Grab nachdem er an einer Herzatacke dahingeschieden ist.

Das Grab wurde vor noch gar nicht langer Zeit (ungefähr vor 3 Jahren) entdeckt. Es ist in der Tat recht unscheinbar und nur ein schlichter Garbstein mit der Aufschrifft J.P. Thomas erinnert an den grössten Bartender des 19. Jh..

Für so ein Ereigniss, welches man wohl nur einmal im Leben in Angriff nimmt, pflegt es sich natürlich einen ordentlichen Schluck zum Gedenken zu sich zu nehmen. Die Wahl fiel abwechselnd auf einen Sloegin aus dem Hause TBT(es gibt auf dem amerikanischen Markt keinen Sloegin!) und einem 23 jährigen Red Hook Rye Whiskey von LeNell Smothers.
Beide sorgten für wunderbare Behaglichkeit und wenn man ganz still war und der Wind das Herbstlaub nicht allzu sehr aufwühlte, glaubte man in der Tat Stimmen aus dem Jenseits zu vernehmen.

Wofür das P. auf dem Grabstein steht bleibt auch nach der Veröffentlichung von David Wondrich`s Buch IMBIBE, welches sich intensiv mit dem Lebensweg von Thomas beschäftigt, weiterhin ein Rätsel.
Wondrich hat nach eigenen Aussagen mehr als 3 Jahre an dem wohl wichtigsten
Buch zum Thema Bar und ihrer Ursprünge in der jüngsten Vergangenheit gearbeitet und fand längst verschollene Interviews von Jerry Thomas, die im Jahr 1882 gegeben wurden.

Ich kann an dieser Stelle nur eindringlichst an jeden auch nur annähernd Interessierten appellieren sich dieses Buch zu kaufen und ein tieferes Verständniss zur Cocktailgeschichte zu entwickeln.

Wondrich hat eigentlich 1,5 Bücher geschrieben, musste dann aber auf Grund einer Intervention des Verlegers einen grossen Teil dem er dem Thema der Punches widmete herausnehmen und wird dies wohl in der Zukunft als eigenes Werk veröffentlichen.

Einen kleinen Einblick in dieses zukünftige Werk findet sich hier.

Wie gut eine Punschbowl schmecken kann, wurde mir in Form eines Batavia Arrack Punch im Death & Co. zuteil. Ein durchaus ausgelassener Abend war die Folge, ohne Kopfschmerz am nächsten Tag wohlgemerkt.

Sehr schön war auch zu sehen, dass Mr. Wondrich in seiner Danksagung zu seinem Buch auch 2 deutsche Kollegen bedachte. Zum einen wäre hier Mauro Mahjoub von der Münchner Negroni Bar(und weltweit bekannter Sammler antiquarischer Barliterartur) zu nennen und weiterhin, und es ist mir eine besondere Freude, auch der geschätzte und momentan aufs maximum angespannte Bitters Blog Nord Botschafter, überaus kritisches DBU Mitglied und Nr. 1 auf der Blacklist des Drinksmagazins stehende Joerg Meyer fanden ihre Lobpreisung für unkonventionell dargebrachte Hilfe bei der Entstehung des Buches.

Well done Boys!

Donnerstag, 1. November 2007

The Father of Mixology

Die ehrwürdige New York Times widmete sich gestern in einem ausgiebigen Artikel von William Grimes, dem Leben und Schaffen des grossen Jerry Thomas. Sicherlich in direktem Bezug stehend zu David Wondrich`s brandneuem Buch IMBIBE, in dem er sich auf Spurensuche nach der Wahrheit über Jerry Thomas`s Leben begab.

Bislang waren einzig Bruchstücke aus Thomas`s Leben bekannt und die waren noch nicht einmal gesichert. Herbert Ashbury, Author von "Gangs of New York", veröffentlichte 1928, die 1887er Version des Bartenders Guide von Jerry Thomas wieder und gibt dort ohne Angabe von Quellen einen Einblick in die Stationen von Thomas.

Wondrich wollte sich freilich nicht mit bloßen Vermutungen zufrieden geben und studierte Zeitungen und Aufzeichnungen des 19 Jh., um, so hoffen wir es zumindest, ein besseres Verständniss des Mannes zu erlangen, der als Gründervater des Bartenderhandwerks überhaupt gilt.

Montag, 13. August 2007

Original Harry Johnson gefällig?

Da es nicht allzu oft vorkommt, dass man eine Originalausgabe von Harry Johnson`s "Bartenders Manual" erstehen kann, so verweise ich hiermit auf ein grosses Auctionshaus.

Es handelt sich um die 1900 Ausgabe komplett in englischer Sprache - ohne Frage ist jede Ausgabe des Johnson Klassikers die wichtigste Veröffentlichung in der Barliteratur.

Wer sich dem Bieter Battle anschliessen möchte, der möge ein volles Bankkonto und starke Nerven sein Eigen nennen. Mit einem Erlös jenseits der 500$ Grenze ist zu rechnen.


P.S. Diese Post hat reinen Informationscharakter und die
Betreiber des Bitters Blogs treten hierbei nicht als Verkäufer auf, haben keinen Kontakt zum Verkäufer und werden sich nicht am Erlös dieses Geschäfts laben.

Donnerstag, 9. August 2007

Franz Brandl mit neuem Whisk(e)y Buch am Start

Der nimmermüde Buchauthor Franz Brandl, seines Zeichens Aufbauhelfer der Barkultur in lang vergangenen Zeiten, hat ein weiteres Buch seiner langen Reihe von Veröffentlichungen hinzugefügt(Wieviele sind es jetzt insgesamt Franz? Musst auch erst nachzählen oder? 27 oder 28?).

In seinem neuen Werk widmet er sich dem grossen Thema Whisky in all seinen Facetten und wie dem Bitters Blog hinter vorgehaltener Hand mitgeteilt wurde kommen auch kleine Marken nicht zu kurz. In gewohnt hochwertiger, durchgehend 4-farbiger Ausstattung werden über 500 Whisk(e)ysorten und ihre Produzenten porträtiert.

Das neue Werk wird es in Kürze im "gutsortierten"Buchhandel geben und kann für 19,95 € mit nach Hause genommen werden-Lesebändchen inclusive!.


Franz Brandl
Whisk(e)y, 288 Seiten
ISBN: 978-3-517-08335-3
Südwest Verlag

Donnerstag, 5. Juli 2007

TENDER BAR

Unverhofft wurde mir gestern ein Beitrag eines östereichischen Radiosenders zuteil, der sich aufschwang ein Hörbuch der Woche zu küren. Die Wahl fiel auf das Werk "Tender Bar" von J.R.Moehringer, welches kürzlich erschienen eindrucksvoll von Ulrich von Noethen gelesen wird.
Es handelt sich um einen Roman, in dessen Mittelpunkt die "Dickens Bar" in Manhasset/Long Island steht und die sich exakt 142 Schritte vom Wohnort des Hauptprotagonisten befindet und für ihn von Kindeszeiten an ein glorifizierter Ort ist.

Ein kleiner Einblick sei in diese emotional geladene Entwicklungsgeschichte eines kleinen Jungen zum reifen Mann gegeben:

"Mit acht Jahren träumte ich ständig davon, ins Dickens zu gehen, so wie andere Jungen von einem Besuch in Disneyland träumten."

Und irgendwann ist es soweit: Onkel Charlie führt ihn in die Welt des Dickens ein. Die Männer nehmen JR auf, erst als kleinen Neffen des angesehenen Barmanns, später als Freund und Saufkumpan. Im Dickens findet JR unzählige Ersatzväter: Joey D, Steve, Bobo, Colt, Fuckembabe, Bob the Cop und wie sie alle heißen. Bei ihnen fühlt sich der Kleine wohl, denn die Männer sprechen über die wirklich wichtigen Dinge im Leben: Baseball, Boxen, Pferdewetten, Frauen und Alkohol. Stück für Stück führen sie ihn in die Rituale der Männerwelt ein. JR fängt an, sich ihre Gespräche auf Servietten zu schreiben, beobachtet sie beim Trinken, bis er irgendwann anfängt mitzutrinken. Im Verlauf der Jahre wird die Bar für JR zu einem Zufluchtsort, in dem er sich vor der Welt verstecken, sie vergessen kann. Die Bar wird Familie, Heimat, Geborgenheit und Motivation: sie "nahm sich seiner an", gab ihm "seinen Glauben zurück", "hütete" und "rettete" ihn. Das Dickens bleibt auch in Zeiten, in denen JR nicht mehr in Manhasset lebt, sein Zuhause und sein Bezugspunkt. Zu ihr kehrt er zurück wenn er glücklich ist, um mit seinen Freunden zu feiern und er kehrt zurück wenn er leidet und Trost braucht. Die Bar ist da und nimmt ihn auf."

Die Bar rettete ihn lang bevor er trinken durfte, gab ihm seinen Glauben zurück, hütete ihn als Teenager und als er ein junger Mann war nahm sie sich seiner an. Eines Abends wies die Bar ihn ab und rettete ihm so das Leben

Reine Poesie, die es sich lohnt ins Haus zu holen!

Erhältlich als Buch in klassischer Form und als Hörbuch!

Sonntag, 3. Juni 2007

GIN GALORE

Das DrinksBlog hat es schon in die deutsche Barszene getragen, Simon Difford wird in Zukunft kein vierteljährlichen Diffordsguide mehr herausgeben. Er begründet diese Entscheidung mit der Schonung von Resourcen in Form von Wäldern. Diese sollten besser als Sauerstoffproduzent dienen!
Sein jährliches Format will er allerdings beibehalten und gibt ab sofort ein kostenloses Onlinemagazin heraus.

In dieser ersten Ausgabe gibt es ein umfangreiches GinTasting mit 80 verschiedenen Gins!!!
Viele dieser verkosteten Marken dürften nur wenigen bekannt sein und auch dem Hype um verschiedene Marken wird ein wenig der Wind aus den Segeln genommen.

Gleichzeitig kristallisieren sich die Marken heraus, die dem Kenner eines Wacholderdestillates durch Eigenversuch nachhaltig in Erinnerung verblieben sind. Im angeschlossenen Teil gibt es einen umfangreichen Einblick zur geschichtlichen Entwicklung des Gins.


Freitag, 25. Mai 2007

Rose Liqueur Brandy

Da momentan die Jahreszeit die prächtigsten Blüten in die Natur zaubert und die Rosen ihren unvergleichlichen Duft freisetzen, ist es mir ein Anliegen der Leserschaft ein Rezept für Rosenblüten infusionierten Brandy mit auf den Weg zu geben.

Der Weltreisende Charles H. Baker Jr. gibt dieses in Referenz zu Vicomte de Mauduit`s Werk "The Vicomte in the Kitchen" und preist das Resultat in den allerhöchsten Tönen an. Ich selber hatte bisher aus Ermangelung an Zeit nicht die Möglichkeit es selber auszuprobieren(es liegt vorrangig an dem wichtigen Satz:"red roses... picked after a rainless night before the morning sun strikes them"- das ist definitiv zu früh für mich!!!) Es würde mich glücklich schätzen wenn mich ein Fläschchen, welches aus den Mühen unserer Leserschaft erstanden, in naher Zukunft erreicht.

Lassen wir nun Charles Baker sprechen:

Take 8 big red roses-and don`t go around under the fond misconception that because no one is checking up, that yellow, white or pink roses will do. The Vicomte says red roses are en regle, and au fait- and that means red roses!

These furthermore must be picked after a rainless night and before the morning sun strikes them, for, like tender herbs to be dried, much of the fragrant volatile oil dissipates itself on the morning air as the sun beats down an blooms or leaf tips.

Separate the petals, discard dewdrops, and inferior petal specimens, and sniff off yellow or white areas around the stamen region. Now put petals in a jar with 1 quart of really decent cognac poured over them. Be sure it is covered tightly, and agitate it with a gentle and considerate hand every week. After a month of this scented bath add a gomme syrup generated from the wedding of 3 cups of sugar with 2 cups of distilled water, and handled as follows... Boil briskly for 20 minutes, skimmimg off scum, then put in the selected petals of 1 doz more red roses, dusted and tossed first with powdered sugar. Let the saucepan boil up again, then simmer gently for 1 hr tighly covered.

Now filter the 1st rose petal-brandy infusion from the jar, and rack it into a large sterile bottle. A filter paper is of course best here. Then add the rose petal syrup, likewise filtered through a tammy or several thicknesses of cloth, working it through with a spoon. Stir the final mixture, then let stand uncorked exept for a bit of cloth over the bottle neck for 12 hrs, then cork and seal with wax.

Es kann sich anschliessend noch etwas Sediment bilden! In diesem Falle ist eine weitere Filterung zu empfehlen.

Cocktail au Vicomte de Mauduit
1 pony Dry Gin
1 pony French Dry Vermouth
1 pony Rose Brandy

Stir gently in a barglass with large lumps of ice and strain into a manhattan glass.
Garnish with a candied pink rose petal carefully floated on top.

Wie es Charles so schön beschrieb:" A delicate, original cocktail indeed."

Dienstag, 8. Mai 2007

The Joy of Drinking


Bei der nicht endenden Welle von zweit und drittklassigen Veröffentlichungen über Cocktails oder auch über das Trinken an sich, erfreut es doch immer wieder, wenn zwischendurch das ein oder andere Buch aus der Masse heraussticht und kurzweilige Unterhaltung liefert. Sollte es ganz gut laufen sind sogar noch Zusatzinformationen enthalten, die auch dem Fortgeschrittenen die ein oder andere Wissenslücke schliesst.


Ein jenes Buch ist "The Joy of Drinking" von Barbara Holland.

Sie beleuchtet die Anfänge in den Saloons und Bars, die enge Verbindung zu politischen Kreisen(die Alkohol gern als Mittel benutzten um sich bei ihren Wählern in ein gutes Licht zu rücken) und die enge Verstickung von Alkohol und dessen Konsum mit unserer Gesellschaftsform. Sie geht sogar soweit zu behaupten, dass unsere Gesellschaft erst durch den Einfluss von Alkohol zu dem geworden ist, was sie ist.
Diese Ausage lässt freilich Raum zur freien Interpretation.

Sie schreibt:
“Drink became the social glue of the human race. Probably in the beginning we could explain ourselves to our close family members with grunts, muttered syllables, gestures, slaps and punches. Then when the neighbors started dropping in to help harvest, stomp, stir and drink the bounty of the land, after we’d softened our natural suspicious hostility with a few stiff ones, we had to think up some more nuanced communication, like words. From there it was a short step to grammar, civil law, religion, history and ‘The Whiffenpoof Song.”

Der Verleger beschreibt das Werk wie folgt:

Holland, a prolific and wide-ranging writer (Gentlemen's Blood, among others), distills a considerable tonnage of fact and trivia into this casual, shot-sized volume, the kind once found in every libation-related library, tucked behind every bar next to the Mr. Boston guide and a dog-eared paperback joke collection. She has a breezy, whimsical style, perfectly suited to her swift romp across the histories and cultures of alcohol down through the ages. While disclosing facts about the drinking habits—and abuses—of characters like Mark Anthony, Samuel Pepys and Pope Leo XIII, Holland includes summaries of how various kinds of fermentations and distillates were developed, often accidentally, in cultures from ancient Arabia to present-day America, and in times from Ptolemy's to Prohibition. She includes several recipes for home-style "remedies" like elderberry wine and applejack, as well as diagrams and instructions for the construction of your own backyard still. It's the sort of book-length essay that makes a perfect Father's Day gift, with stocking-stuffer backlist potential in seasons to come. (May)

Also zumindest jeder der beabsichtigt sich eine kleine Destillationsanlage in den Hinterhof zu stellen, dem sein die Investition von knapp 12 Euro empfohlen!

Freitag, 27. April 2007

Ein Buch über Wermut

Es hat mich schon länger verwundert, dass es kein Buch über Wermut zu kaufen gab. Weinbücher gibt es wie Sand am Meer, aber entweder hat man das Thema Wermut nur kurz angeschnitten oder gänzlich ausgeklammert. Umso erfreuter war ich als ich kürzlich auf Drinkboy von einem Buch, gänzlich dem von mir so geschätzten Wermut gewidmet erfuhr.

Das Buch ist nicht im Handel erhältlich kann aber via E-Mail aus England geordert werden. Man akzeptiert Paypal und versand nach Deutschland kostet 2,50 GBP. Das in Hardcover gebundene Werk kostet 14,99 GBP und ergibt somit ungefähr 25 Euro.
Bestellt werden kann unter libertypress@hotmail.co.uk und innerhalb 1 Woche ist das Buch im deutschen Briefkasten.

Ich kann es jedem Interessierten nur ans Herz legen, sich mit dem Thema Wermut etwas näher zu beschäftigen-ist Wermut doch wichtiger Bestandteil vieler klassischer Cocktails.

Das Buch ist(ich denke das ist jedem klar) in englischer Sprache.

Hier eine kurze Übersicht über das, was einem in diesem Buch erwartet:

  • Preface
  • The beginnings of Vermouth: The classical period
  • The Medievals to the Age of Science
  • The Italian connection
  • The Modern History
  • Making Vermouth: The different styles
  • Grain meets Grape: The story of the Dry Martini
  • Enter the Vodkatini
  • The craft of the Vermouth maker
  • Classic Vermouths: Italian, French
  • Classic Vermouth cocktails
  • Vermouth in the kitchen
  • Turin & Vermouth country
  • Appendices:
  • Home made Vermouthrecipe from 1910
  • Campari
  • Glossary of Vermouth terms
  • Donnerstag, 29. März 2007

    Handbuch für den Modernen Trinker

    "Obwohl es Duzende Bücher gibt die Sie lehren einen Drink zu mixen, gibt es erstaunlich wenige, die erklären, wie es dann weitergeht..."

    ...und hier setzt der Autor an. Er erklärt die wichtigsten Trinkregeln ( etwa: "Bier macht müde, Champagner albern, Wein melodramatisch und Tequila kriminell"), definiert die wichtigsten "Dinge die ein Säufers einmal getan haben sollte" und gibt Hilfestellung bei der Frage bin ich ein Säufer?
    Themen wie "Lernen Sie Ihren Barkeeper kennen" ,"die besten Trinkertricks" "Partystrategien", "Die Macht des positiven Trinkens" und "Mit Abstinenzlern leben lernen" machen dieses Buch zu einer amüsanten Pflichtlektüre für Profis vor und hinter der Theke.
    Immer mit mindestens einem Augenzwinkern, schafft es der Autor nicht nur den Leser zu fesseln, sonder auch viel Wahrheit über das allabendliche große (Trink)Spiel zu vermitteln, bevor er dann im letzten Kapitel seines Buches die "Geschichte des Alkohols" neu beleuchtet.
    Dieses Buch ist eine herrliche Lektüre vor, zu und nach einem (oder besser mehreren) Drink(s) und sollte in einer gut sortierten Barbuchsammlung nicht fehlen.

    Frank Kelly Rich
    (Originaltitel: "The modern drunkard - A handbook for drinking in the 21st century"
    bei Riverhead, New York)

    2008 erscheint sein neuer Titel mit dem Namen:The Modern Drunkard's Adventures with Alcohol.

    Freitag, 9. März 2007

    MARTINEZ COCKTAIL

    Kennt doch den Martini Cocktail nahezu jeder, der schon mal etwas von einer Bar und Cocktails gehört hat, so kennt doch kaum jemand den Cocktail der dem Martini vorausging.

    Als in den 1850 Jahren die ersten Lieferungen von Wermut in Amerika eintrafen, brachte das eine schier nichtendende Zahl von Cocktails hervor, die als wichtigen Bestandteil Wermut enthielten.

    War doch ursprünglich die süße, rote italienische Variante allgegenwärtig, so kam bald auch die französische, trockene Form in Mode.

    Ein kurzer Kommentar zu alten Barbüchern: verlangten diese nach "french vermouth", war trockener Wermut gemeint, verlangten sie nach "italian vermouth" dann war zu süßem, roten Wermut zu greifen!

    Der Martinez Cocktail ist einer dieser Wermut basierenden Cocktails und hat seine Rolle in den Barbüchern der vorangegangenen Generationen hervorragend, wenn auch sehr kurz gespielt.
    In nur wenigen Jahren war er vergessen zugunsten des neuen Megastars am Cocktailhimmel- dem Martini Cocktail.

    Das erste mal erschien der Martinez 1884 in O.H.Byron`s "The Modern Bartender`s Guide".
    Die Beschreibung lautet wie folgt: "same as Manhattan, only you substitude gin for whisky."
    Soweit, sogut! Allerdings gibt Herr Byron kurz vorher 2! Rezepturen für einen Manhattan.
    Eine Variante mit französischem und eine Variante mit Italienischem Wermut. Es folgt keine Aufklärung. Seine Manhattan Rezepturen verlangten beide nach Angostura Bitters.

    1887 wird Jerry Thomas "Bartenders Guide" postum überarbeitet veröffentlicht(Thomas starb 1885) und dieses enthält ebenso ein Martinez Rezept und hier ist wie meisst bei Thomas wieder Bokers Bitters gefragt.
    Auch spezifiziert Thomas Buch wieder nicht den Wermut. Allerdings gibt der Zusatz "if the customer prefers it very sweet..." Grund zur Annahme, dass der Drink schon sweet war.

    Es existierten offenbar 2 Versionen nebeneinander, am Schluss lief es auf italienischem Wermut hinaus.

    Zu beachten wäre auch, das hier nicht nach einem Lemonzest, sondern nach einem Achtel Zitronenscheibe verlangt wird und somit ein leichtes Säuern des Saftes gewünscht war und Öle keine Rolle zu spielen schienen.

    Harry Johnson veröffentlichte 1888 die erste Martini Rezeptur, verweist gleichzeitig auf eine Illustration, die mit Martine Cocktail bezeichnet ist. Dies könnte man als Druckfehler deuten, findet sich aber in der 1900 Version seines Buches ebenso.

    Meine kleine Hypotese zum Thema: Johnson veröffentlichte sein erstes Buch 1882 in deutsch und englisch um den zahllosen deutschen Immigranten, die in den Bars und Saloons arbeiteten Anleitung und Richtung zu geben. Spricht ein Deutscher doch ein engl. "E" als ein deutsches " I", so ist es naheliegend, dass man doch die Vernachlässigung des "Z" in Martinez, schnell zum Martini kam.

    Thomas wird oft zitiert er bereitete den Drink für einen Kunden zu, der sich auf dem Weg nach Martinez (in Kalifornien, nahe San Francisco) befand. Thomas war durchaus einige Zeit in dieser Gegend tätig, aber wie so oft gibt es keine Beweise dafür, das er der Vater des Drinks ist.

    Auf jeden Fall feiert sich die Stadt Martinez selbst als die Stätte der Erfindung des Grössten aller Drinks.

    Durch die Rückbesinnung auf die Ursprünge der Bar findet sich der Martinez immer häufiger auf den Barkarten renomierter Bar. So bietet das LAB in London die trockene Variante und das Negroni in München bringt die süße Variante an den Kunden.

    Ich persönlich bevorzuge die letztere Variation und nachdem es mit Carpano Antica einen, dem damaligen Stil entsprechenden Wermut gibt, kann man auch gut mit einem Dry Gin arbeiten.
    Es wird die Zeit kommen, in der es wieder Old Tom Gin gibt und man ihn wieder nach Thomas Art zubereiten kann. Die oben ansichtige Kombination wird allerdings für weiteres eine Besonderheit bleiben.