Gegen den Strom...
Es ist, auch von renomierter Seite, immer wieder davon zu lesen, das ein Manhattan mit Canadian Whisky zubereitet werden sollte.
Dies mag sicherlich einen trinkbaren Drink ergeben, doch bleibt dem Durstigen wahrer Trinkgenuss verwehrt.
Die weitverbreitete Unsitte, den neben dem Dry Martini Cocktail, wohl zweit berühmtesten Cocktail einen faden kanadischen Blend als Basis zu geben, hat klare geschichtliche Gründe.
Ursprünglich war die Vorherrschende Whiskeyform in Amerika Rye(Roggen Whiskey). Verlangte man nach Whiskey, gab es Rye.
Bourbon Whiskey war weniger populär und wurde weit weniger benutzt und wenn, dann wurde mit Namen danach verlangt.
Als offizielles Geburtsjahr unseres Protagonisten gilt das Jahr 1874, als für Lady Randolph Churchill (keine geringere als Whinston Churchills Mutter) im Manhattan Club in New York eine Komposition aus dem nationalen Produkt(Rye Whiskey),
dem seit kurzer Zeit erhältlichen importierten italienischem Wermut und der wichtigsten Cocktailbeigabe damaliger Zeit, Bitters zubereitet wurde.
In frühen, niedergeschriebenen Rezepten findet man gern auch noch etwas Curacao und etwas Zucker. Man gab weiterhin einem Stück Zitronenschale den Vorrang zur Kirsche. Im laufe der Zeit allerdings reduzierte es sich auf die erstgenannten Zutaten. Dies blieb so für viele Jahre, bis 1919!
Als die Prohibition einsetzte wurden alle auf US amerikanischem Boden befindliche Destillerien geschlossen und ein Nachschub an Rye Whiskey fand nicht mehr statt. Gleichzeitig begann für die Destillerien im benachbartem Kanada die Blütezeit. Man produzierte immense Mengen an Whisky, die man an Schmuggler verkaufte, die damit den durstigen amerikanischen Markt mit seinen zahllosen Speakeasys versorgte. Firmen wie Seagrams verdanken der Prohibition sehr viel und hätten wahrscheinlich nicht bis zum heutigen Tage überlebt.
Da man nun fast nur noch Canadian Whisky erhielt, ersetzte man Rye mit Canadian. Gern wurde auch behauptet, Canadian sei auch Rye Whiskey. Dies stimmt bedingt!
Canadian Whisky ist fast ausschliesslich Blended Whisky, wobei ca. 85% Neutralalkohol ist und sich die restlichen 15% in Roggen und Maiswhisky aufteilen. Macht ca. 8% Rye Whiskey -zuwenig für meinen Geschmack!
Nachdem 1930 (immer noch Prohibition) Harry Craddock in seinem "Savoy Cocktail Book" Rye oder Canadian empfahl, verwundert es nicht, dass sich viele spätere Autoren diese Cocktail Bibel der damaligen Zeit, als Vorlage für ihre Bücher nahmen.
Auch die I.B.A. wurde nicht müde Canadian Whisky zu propagandieren, auch besann man sich nicht besseres nachdem Rye wieder erhältlich war. Einer schreibt vom anderen ab und so zieht es sich wie ein roter Faden durch die letzten 70 Jahre.
Bourbon erlebte einen Aufschwung und Rye geriet nahezu in Vergessenheit. Seit einigen Jahren sind aber wieder mehr Rye Whiskeys erhältlich und die Topbars der Welt bieten Manhattans wieder mit Rye oder Bourbon an.
Es ist definitiv nicht zeitgemäß für eine Premium Bar, Canadian Whisky als gottgegebene Basis für einen Manhattan zu verwenden. Auch ist immer wieder erstaunlich, dass man zum möglichst preiswertesten Whiskey greift, anstatt nach dem Geschmack zu wählen. Ein guter Manhattan mit einer köstlichen Basis kann ruhig etwas mehr kosten.
Man ist es ihm schuldig!
Dies mag sicherlich einen trinkbaren Drink ergeben, doch bleibt dem Durstigen wahrer Trinkgenuss verwehrt.
Die weitverbreitete Unsitte, den neben dem Dry Martini Cocktail, wohl zweit berühmtesten Cocktail einen faden kanadischen Blend als Basis zu geben, hat klare geschichtliche Gründe.
Ursprünglich war die Vorherrschende Whiskeyform in Amerika Rye(Roggen Whiskey). Verlangte man nach Whiskey, gab es Rye.
Bourbon Whiskey war weniger populär und wurde weit weniger benutzt und wenn, dann wurde mit Namen danach verlangt.
Als offizielles Geburtsjahr unseres Protagonisten gilt das Jahr 1874, als für Lady Randolph Churchill (keine geringere als Whinston Churchills Mutter) im Manhattan Club in New York eine Komposition aus dem nationalen Produkt(Rye Whiskey),
dem seit kurzer Zeit erhältlichen importierten italienischem Wermut und der wichtigsten Cocktailbeigabe damaliger Zeit, Bitters zubereitet wurde.
In frühen, niedergeschriebenen Rezepten findet man gern auch noch etwas Curacao und etwas Zucker. Man gab weiterhin einem Stück Zitronenschale den Vorrang zur Kirsche. Im laufe der Zeit allerdings reduzierte es sich auf die erstgenannten Zutaten. Dies blieb so für viele Jahre, bis 1919!
Als die Prohibition einsetzte wurden alle auf US amerikanischem Boden befindliche Destillerien geschlossen und ein Nachschub an Rye Whiskey fand nicht mehr statt. Gleichzeitig begann für die Destillerien im benachbartem Kanada die Blütezeit. Man produzierte immense Mengen an Whisky, die man an Schmuggler verkaufte, die damit den durstigen amerikanischen Markt mit seinen zahllosen Speakeasys versorgte. Firmen wie Seagrams verdanken der Prohibition sehr viel und hätten wahrscheinlich nicht bis zum heutigen Tage überlebt.
Da man nun fast nur noch Canadian Whisky erhielt, ersetzte man Rye mit Canadian. Gern wurde auch behauptet, Canadian sei auch Rye Whiskey. Dies stimmt bedingt!
Canadian Whisky ist fast ausschliesslich Blended Whisky, wobei ca. 85% Neutralalkohol ist und sich die restlichen 15% in Roggen und Maiswhisky aufteilen. Macht ca. 8% Rye Whiskey -zuwenig für meinen Geschmack!
Nachdem 1930 (immer noch Prohibition) Harry Craddock in seinem "Savoy Cocktail Book" Rye oder Canadian empfahl, verwundert es nicht, dass sich viele spätere Autoren diese Cocktail Bibel der damaligen Zeit, als Vorlage für ihre Bücher nahmen.
Auch die I.B.A. wurde nicht müde Canadian Whisky zu propagandieren, auch besann man sich nicht besseres nachdem Rye wieder erhältlich war. Einer schreibt vom anderen ab und so zieht es sich wie ein roter Faden durch die letzten 70 Jahre.
Bourbon erlebte einen Aufschwung und Rye geriet nahezu in Vergessenheit. Seit einigen Jahren sind aber wieder mehr Rye Whiskeys erhältlich und die Topbars der Welt bieten Manhattans wieder mit Rye oder Bourbon an.
Es ist definitiv nicht zeitgemäß für eine Premium Bar, Canadian Whisky als gottgegebene Basis für einen Manhattan zu verwenden. Auch ist immer wieder erstaunlich, dass man zum möglichst preiswertesten Whiskey greift, anstatt nach dem Geschmack zu wählen. Ein guter Manhattan mit einer köstlichen Basis kann ruhig etwas mehr kosten.
Man ist es ihm schuldig!
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