Freitag, 31. August 2007

Des Brandl`s neues Werk

Am Dienstag war der grosse Tag gekommen und die Erstauflage des neuen Brandl Werkes wurde in die Buchläden ausgeliefert. Zeitgleich lud der Süd/West Verlag in angehme Räumlichkeiten eines Münchner Hotels, um den Anlass mit einem Glas Whisky und einer entspannten Rede des Autors zu feiern. Schön ist immer wieder die entspannte Art von Franz Brandl, der sich, obwohl unzählige Stunden Arbeit in so einem detailbeladenen Buch stecken, selber gern zurück hält und dem man genau deshalb gern zuhört.
Nach erster Sichtung des Buches kann gesagt werden, dass man hier eine sehr schön aufgemachte Übersicht über die unzähligen Marken bekommt, weniger die 10000ste Kleinigkeit sondern vielmehr einen Leitfaden für den gezielten Whiskykauf.
Hochwertig gebunden können wir es von dieser Stelle bedenkenlos empfehlen.

Der Süd/West Verlag, in Person von Susanne Kirstein war so nett ein Exemplar für unsere Leser bereitzustellen-selbstverständlich vom Meister selbst den Bitters Blog Lesern gewidmet.

Um an dieses Exemplar zu kommen bedarf es der Beantwortung einer kleinen Frage.

In welcher bekannten Münchner Bar nippt der Franz gern seinen Gin Tonic?

Vergiss es Jörg, du kannst nicht mitmachen!!!

Donnerstag, 30. August 2007

London Barshow? London Boutique Barshow!

Matthias Eikerling, umtriebiger Spirituosen Dealer mit Hang zu Premium Likören, hat es anscheinend wieder als erster gemerkt.
London Barshow war gestern, der Mann von Welt reist schnur stracks zur London Boutique Barshow! So auch Herr M., der nicht umhin kam, mir seinen Wissensvorsprung per email mitzuteilen.

http://www.boutiquebarshow.com/

Was soll ich sagen - die Auswahl der Spirituosenfirmen läßt das gebrochene Herz deutlich höher schlagen, aber ich werde es nicht schaffen. Kommenden Montag bis Mittwoch gibt der Bittersblog Nord eine Nachtveranstaltung für Junior Bartender. Geübt werden lauwarme Milchcocktails, natürlich geschüttelt - etwas Flair - und SOOTHER-Handling.

Schade drum, wäre gerne hin geflogen. Aber die Woche drauf, werd ich in London sein - Ist zwar keine Messe - aber das Rahmenprogramm ist ja eh immer am interessantesten.

Mittwoch, 29. August 2007

FUN

Jüngst sandte mir John Burton einen doch recht amüsanten Witz, den ich dem geneigten Leser nicht vorenthalten möchte.

"In 1860 a man walks into the Occidental Hotel in San Francisco.

The bartender who has both hands covered with salve and wrapped in bandages
places a cocktail napkin in front of the customer and ask's "What will you
have?"


The customer replies "Jerry, are you still making Blue Blazers?"

Dienstag, 28. August 2007

Robin Stein "neuer" Bols Tester...

Während Herr Berg langsam wieder die Tastatur für sich erobert, habe ich im Bitters-Blog Büro Nord ganz still und heimlich aus den Zusendung zur Verlosung der Bols Samples einen Gewinner ausgewählt. Gewonnen hat Robin Stein.

Ich bat Robin um die Zusendung eines Fotos um Ihn hier vorzustellen und als ich es öffnete kam der junge Mann mir doch gleich bekannnt vor - er war Gast auf unserer Traveling Mixologists Veranstaltung in Köln - und hatte sich fachmännisch für mehrere Stunden direkt vor der Mixstation platziert.
Robin, knapp 20 Jahre jung, ist Stephan Berg bereits schon einmal über den Weg gelaufen. Ihm und Bill Deck ist es zu verdanken, das Robin nach seiner jetzigen Ausbildung, Barmann als Beruf ergreifen möchte. Robin selbst:

"Etwa mit dem Eintritt in die Oberstufe bemerkte ich auch meine Passion für die feinen alkoholischen Genüsse im Leben und bewarb mich beim Wettbewerb "Whisky-Kenner 2006" von Glenfiddich und der Zeitschrift "Feinschmecker". Mit etwas Glück gelangte ich bis ins Finale auf Sylt und lernte dort Stephan und Hr. Deck kennen, welcher mir ein Praktikum im Pusser's anbot. Nach vier wirklich interessanten und lehrreichen Monaten in München, beschloss ich eine Ausbildung in der Hotelerie anzufangen. Im 01. Februar 2007 begann ich deshalb eine Ausbildung als Hotelfachmann im "Schlosshotel Lerbach" in Bergisch-Gladbach. Nach der Lehre möchte ich auf jeden Fall noch tiefer in die Barkünste eintauchen, da meine Leidenschaft den Genüssen, Anektdoten und Drinks in und um die Bar gehört."

Robins "Homebar" scheint nicht die kleinste zu sein und nun um 3 kleine Sampler aus dem Hause Bols erweitert. Viel Spaß beim Probieren.

(Zur Freunde von Stephan und Alexander entdeckt der interessierte Betrachter vier Bitters Fläschen in zentraler Position ....)

Falernum in Germany!!!

Nachdem Herr Meyer in meiner Abwesenheit das Zepter der Feinsensorik gnadenlos an sich gerissen hat und sich in einer wahrlich ausschweifenden Likörverkostungsorgie verloren hat, bin ich nun gezwungen wieder Boden gut zu machen und der Leserschaft die Verfügbarkeit von Falernum mitzuteilen.


Nach dem durchschlagenden Erfolg von Carpano Antica, den wir von dieser Stelle mit angeschoben haben, sind wir auf offene Ohren für rare Produkte bei Barfish gestossen, haben nicht locker gelassen und uns nicht durch Verzögerungen und Vertröstungen zurückdrängen lassen, um nun nach schier endlosen Monaten mit freudiger Botschaft zu triumphieren.

Es handelt sich um den HANSCHELL`s OLD TIME FALERNUM aus Barbados, der von Hanschell Inniss den Produzenten von Cockspur Rum hergestellt wird.
Wir haben ihn zwar noch nicht selbst probiert, sind aber zuversichtlich Verkostungsflaschen von Barfish zu erhalten um die in diversen Internetforen gelobte Qualität zu bestätigen.
Gekrönt wird das ganze von einem sehr angenehmen Preis von voraussichtlich 11,20 €.

Daniel Schulz freut sich auf erste Bestellungen per E-mail: daniel.schulz@barfish.de

Montag, 27. August 2007

Remy recht "herzlich"

Letzte Woche Dienstag erhielt ich Besuch aus Frankreich. Für das Cafe Paris grundsätzlich nichts ungewöhnliches, ist doch ein Teil unserer Gäste aus Frankreich, die Kellner wenn nicht Landsmänner, stets bemüht ein autochthones "Bonjour" an den Tag zu legen und selbst ich muss gestehen, das mir das eine, oder andere mal, jenseits des Cáfes, mittlerweile ein "Merci" oder ähnliches über die Lippen springt ("Champagner, bitte" habe ich allerdings auch vorher schon öfters gesagt).

Der Besuch dieser Trios war zielstrebig, naja, zumindest nach dem Abendessen im Café, der Person Jörg Meyer gewidmet. Das Haus Remy-Cointreau stellt sein neuestes Produkt vor - COEUR DE COGNAC. Das Trio bestand aus: Der Brand Ambassador Dominique Jousson, die Inhouse PR Leitung Caroline Sarrotle-Carpentier und Heiko Geibig von Publicis Consultants, welche die PR in Deutschland übernommen haben.

Heiko schickte mir einige Tage vorab eine Pressemitteilung zum Produkt in der es u.a. heißt: "Für die Nase betonen wir das fruchtige Aroma reifer Sommerfrüchte während wir im Mund eine Milde und Sanftheit kreiert haben, damit der Alkohol nicht zu vordergründig durchschmeckt. Mit Coeur de Cognac ist es uns gelungen, dieses abgerundete und sinnliche Geschmackserlebnis zu gestalten, das den Mund erfüllt, als würden wir in eine vollreife Aprikose beißen.

Für Kenner bietet Coeur de Cognac somit die Gelegenheit eines ganz neuen Geschmackserlebnisses mit einem besonderen Cognac: ein Ausdruck ursprünglichen Aromas verbunden mit der sanften atlantischen Frische der Charentes und der Sinnlichkeit von Sommerfrüchten im Licht der untergehenden Sonne. Den Nichtkennern ermöglicht er dank eines klaren und unverstellten Genusses, der für jeden ansprechend ist, voll und ganz in die Welt des großen Cognac einzutauchen. "

Werbung als solches ist ja in der Regel ein Quell vieler Schmunzler und so fuhr auch diese alle Geschütze auf. Aber Papier ist geduldig und so war es interessant zu sehen, ob hier Fiktion und Realität zueinander gefunden haben. Eines vorweg: Den Geschmack einer vollreifen Aprikose habe ich glücklicher weise nicht wieder gefunden, und sollte ein Cognac jemals nach vollreifer Aprikose statt nach Weinbrand schmecken, wäre das sehr bedauernswert.

Aus einer formschönen Flasche wurde also eine Degustationsmenge dieses "Herzens" eingeschenkt und wir probierten ihn "neat", bei Raumtemperatur:

Kurze Verkostungsnotiz eines ca. 35,00 Euro Cognacs:
eher leicht, wenig "dunkle, schwere" Aromen wie Schokolade etc, durchaus fruchtig - Aprikosen Note (man bemerke den Unterschied zwischen "Note" und "vollreifer Frucht").
Im ganzen eher "mild", mittlerer Körper, längerer "Abgang".
Ist man bei Cognac doch eher "schwere" Aromen gewöhnt kommt hier ein weicher Schmeichler daher, der durchaus nicht uninteressant, mit leichter Aprikose und gut eingebundenem Alkohol, den Gaumen passiert.

Als zweites, und ich hatte es schon mit erschrecken auf der Pressemitteilung gesehen, präsentierte man mir das Getränk im Tumbler auf einer Portion crushed Ice.

Ich bin, was Getränke angeht, ein durchaus Konservativer Vertreter, nahezu Spießig und frage mich bei all den zwanghaften Neuerungen einfach oft "Warum???".

Warum in aller Welt soll Cognac auf crushed ice getrunken werden? Erwartungsgemäß wurde das Getränk jetzt sehr mild, die Aprikose wurde in der Nase und Geschmack noch etwas stärker und das ganze konnte nun ganz "weich" und kantenlos getrunken werden.

Ich kam nicht umhin meinem Missmut Ausdruck zu verleihen und mich erinnert dieses "Cognac auf crushed ice" an den in meinen Augen größten Flop der jüngeren Cognac Geschichte - "Hennessy Pure White".

Wie konnte man diesem Cognac wieder zu Ehre verhelfen? Da blieb nur eines. Ich mixte uns vieren alte Cocktail Klassiker, um sehen, ob er hier sozusagen ein Ass im Ärmel hatte.

Als erstes einen "echten" Sazerac, ganz ohne Rye sonder mit ebbend jenem Cognac - und siehe da:

Der Cognac glänzte in diesem Drink, seine Aprikosen Note kam durchaus zum Vorschein und das Ergebnis als ganzes war sehr gut. "Dilution is the key to success" - und so sollte der Sazerac auf ordentlichen Eiswürfel durchaus lange gerührt werden.

Auch ein Old Fashioned Cocktail funktionierte mit diesem "Herz"-Stück.
Wir gingen in Kopf einige Klassiker durch und landeten nach Cognac Mint Julep (Herr Berg - wir hätten einen Apricot Bitter gebraucht!) und Prince of Wales bei einer Abwandlung eines Side Cars:

Ich mixte 6 cl Coeure de Cognac mit 3 cl Orange Curacao von Marie Brizard und 3 cl frischen Zitronensaft. Zu guter letzt eine frisches Eiweiß und eine kräftiger Shake -> ein ansprechende Interpretation eines Side Cars beendete dieses Tasting an diesem Abend.

Fazit:

Die "Werbung" des Produkts will zuviel: Die Ansprüche eines Nichtkenners als auch eines erfahrenden Trinkers befriedigen zu wollen ist in meinen Augen in sich schon unmöglich.

Der Cognac ist durchaus interessant und öffnet das Feld Cognac mit seiner "Leichtigkeit" dem unerfahrenen Trinker. Ihn auf Crushed Ice zu genießen ist mir zu wider, wird aber sicherlich den einen oder anderen Cognac fernen Trinker wieder zum Cognac zurück bringen. Beim Tasting gab’s z.B. getrocknete Aprikosen und diese spielen dem Getränk interessante Aromen zu.

Im klassischen Cocktail konnte dieses "Herzstück" durchaus seine Stärken ausspielen. Hier gab es einige sehr gute Geschmackserlebnisse.

"Die Hälfte der Destillate, die für Coeur de Cognac verwendet werden, stammen aus Trauben der exklusivsten Lagen, die Rémy Martin im Herzen der Petite und der Grande Champagne besitzt." So die Werbung, es bleibt zu klären von woher die andere Hälfte stammt.

Sollte der Cognac mit um die 35,00 Euro auf den Markt kommen, ist er mir im Vergleich zu den Mitbewerbern ca 20% zu teuer. Bei unter 30 Euro wäre es eine interessante Alternative zum Cognac kennen lernen und mixen klassischer Cocktails.

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Nachtrag: Heiko Geibig hat mich freundlicher Weise darauf hingewiesen, das der Einführungspreis nicht wie von mir anfangs geschrieben bei ca 40,00 Euro, sondern bei ca. 35,00 Euro liegt. Gut so, wir kommen einer Empfehlung näher :->

Donnerstag, 23. August 2007

Die aussterbende Kunst des Aschenbecherwechselns...

Im BARBAUblog schrieb ich einen Artikel über das sterbende Kulturgut Aschenbecher und den damit verbundenen Aschenbecher Service.

Herr Adam konnterte mit einem Lehrstück für serviceorientierte Gastgeber - da möchte ich dem geneigtem Bartender nicht vorenthalten. Möge zum Endspurt hin das Aschenbecherwechseln auf seine alten Tage hin perfektioniert werden - wir werden den nachfolgenden Generationen davon berichten:

Das übergreifende Aschenbecherwechseln
von Helmut Adam

Für das sogenannte "übergreifende Aschenbecherwechseln" nehme man einen Aschenbecher in die Handfläche der freien Hand und setze ihn Öffnung-auf-Öffnung auf den vollen Aschenbecher am Tisch. Gleichzeitig nehme man den unteren, vollen Aschenbecher in den Griff der Hand mit auf, und hebe ihn so auf sein Tablett. Hernach stelle man den sauberen Aschenbecher, den man weiterhin in der Hand behält, mit einer sich sofort anschließenden, fließenden Bewegung in die Mitte des Tisches, genau an die Stelle, an der vorher das volle Exemplar gestanden hat.
Während des ganzen Vorganges, der nur maximal 2 Sekunden dauern sollte, frage der Barmann mit einem freundlichen Blick in die Runde der Gäste, ob man zufrieden sei oder noch einen Wunsch habe. Damit wird die souveräne Technik, die Aschenflug beim Ausheben des vollen Aschenbechers verhindert, zu einem kunstvoll-souveränen und kommunikativen Akt.

Das übergreifende Aschenbecherwechseln ist nur mit Aschenbechern einer adäquaten Größe durchführbar. Es empfiehlt sich nicht bei sehr schweren Exemplaren und Zigarrenaschenbechern. In diesen Fällen behilft sich der versierte Barmann mit dem "abdeckenden Aschenbecherwechseln", das er unter Zuhilfenahme einer Cocktailserviette vollzieht, die über die Öffnung des vollen Aschenbechers gelegt wird, bevor dieser ausgehoben wird.

Das Wechseln eines vollen Aschenbechers mit der profanen Stapel-Technik, bei der die Unterseite des sauberen Aschenbechers auf die offene, obere Seite des vollen Aschenbechers gesetzt wird, wird vom professionellen Aschenbecherwechsler zu Recht verachtet. Besteht dabei doch die Gefahr, dass die Unterseite des sauberen Aschenbechers mit der Asche des vollen Aschenbechers in Berührung bekommt und danach beim Einstellen auf den Tisch diesen mit seiner Unterseite verschmutzt."

Unverhoft kommt oft...


Ohne mich bei der in Zusammenarbeit mit Mixology durchgeführten "Bols Star Flavour - Entscheide mit!" Aktion angemeldet zu haben, erhielt ich vor einigen Tagen ein Tasting Set.
Ist doch eigentlich Berg im Haus Bitters-Blog die geschulte Nase für feine Düfte und Meyer eher der Mann fürs Grobe wurden mir hier also drei Fläschchen "heiße" Ware zugespielt - Was nun? Berg sonnt sich im Nebel Irlands und es ist davon auszugehen das dreifach destilliertes Irres Zeug dem Mann zusätzlich die Sinne vernebelt.

Also, machte ich mich an die Verkostung dieser bunten Flaschen. Nach guter alter Großmutter Methode ("Jemand noch ein Likörchen ?") wurde die Probanten vorerst bei Hanseatischer Sommer Raumtemperatur von geschätzten 20°c direkt ins Nosing Glas gegeben und erschnüffelt und pur Verkostet. Im Anschluss folgte eine Verdünnung mit stillen Wasser, und zu allerletzt wurde einige cl guten Alkohols mit den Kandidaten vermischt. Ein Vermischen mit diversen Saftkomponenten habe ich unterlassen - mein Frühstücks O-Saft ist mir heilig!

Mit den drei Flaschen gab eine Art Frage Bogen. Hier nun die halbe Bitters-Blog Meinung:
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It´s my choice. Bols Barkeepers Choice

Vorname, Name: Jörg Meyer
Name der Bar: Bitters-Blog Home Bar Nord
Telefonnummer: (altmodisch, wie wärs hiermit:)http://www.bitters-blog.blogspot.com

1.) Bols Pomegranate
2.) Bols Blueberry
3.) Bols Green Tea
Noten 1-6 (1 - sehr gut ... 6 ungenügend):

Geschmack:
1.) Note: 5
2.) Note: 3-4
3.) Note: 2-3

Bemerkung:

Neben dem Geschmack, geben wir uns aller Sinne hin:

Pomegranate hat eine wenig an Granatapfel erinnernde Farbe. Das Rot ist blässlich, hell.
In der Nase sehr süß, künstliche Aromen, Gummibärchenarmonen, der Hauch eines Roten Bullen, der Todfeind der Trinkkultur, ist am Horizont zu sehen. Der Geschmack erinnert wenig an echte Granatäpfel.

Blueberry: Farbe dunkel, ansprechend. In der Nase sind Blaubeer Aromen zu finden, wenn auch nicht zu ausgeprägt. Geschmack "Beerig" aber nicht eindeutig Blaubeere - süß, leicht künstliche "Gummibeeren" Note.

Green Tea hat es leichter, da es weniger Vergleichsmöglichkeiten gibt. Die Farbe übertrieben Grün, nicht unansehnlich - nur sieht so kein Tea aus. In der Nase grüne Tee Aromen, nicht 100% - aber gut. Im Geschmack durchaus den grünen Tee getroffen - süß, kurz scharf , dann leicht bitter. Mit 24%Vol Alkohol der "stärkste Vertreter im Test, die anderen bei 17 %Vol.

Schwierig bei der Bewertung ist die Tatsache, das nicht ganz klar ist, in welchem Preissegment man die Liköre später antreffen wird. Bei einem 7- 10 Euro Likör würde man eher von einem guten Preisleistungsverhältnis reden als bei einem 20 Euro Likör bei gleicher "Leistung".


Vielfalt - Verwendungsmöglichkeit:

1.) Note: 6
2.) Note: 3-4
3.) Note: 2-3

Die Verwendungsmöglichkeit eines guten Pomegranate sind eigentlich automatisch eine 1 bis 2, da hier interessante Spielarten in Bezug auf herkömmliche Grenadine Verwendung möglich sind - Der Geschmack überzeug mich aber so wenig, das hier nur eine schlechte Note möglich ist (It has nothing to do with Angus! believe me!)

Blueberry bringt denke ich viele "neue" Verwendungsmöglichkeiten mit sich, das es eine ziemliches Alleinstellungsmerkmal hat. Klassische Vielfalt ist mit Blueberry nicht gegeben, Verwendungsmöglichkeiten mit Blueberry sind bei "neuen" Kreationen durchaus möglich.
Das der Geschmack nicht wirklich überzeugt hat, eine schwache 3.

Ähnlich wie beim Blueberry ist der Green Tea einzigartig, neu und hat somit keine klassische Relevanz in einer Bar. Die Vielfalt muss durch neue Kreationen entstehen, was durchaus denkbar ist. Durch sein Alleinstellungsmerkmal, seine Kräuter Aromen und bitteren Noten, wird er denke ich schneller neue Verwendungsmöglichkeiten und damit Vielfalt finden als im Vergleich Blueberry, der mit beerigen, süßen Noten spielt.

Einzigartigkeit - Bar Relevanz:

1.) Note: 6
2.) Note: 4
3.) Note: 2


Teilweise schon durch vorherige Frage beantwortet - um es kurz zu machen:
Pomegranate hätte wichtig sein können, in der derzeitigen Qualität für mich unakzeptabel. Blueberry wird Verwendungsmöglichkeiten finden, durch seine Anlehnung an die typischen schmeichler Aromen (Beerig, Süß) finde ich ihn aber auch eher langweilig (Ganz im Gegensatz zu seinen erstklassigen Paten!)
Gree Tea: Ist wie der Beuser selbst: einzigartig, herb, bitter, Kräuter (ok - auch Süß - ist halt ein Likör) aber damit hat er für mich als einziger Bar Relevanz - selbst wenn ich ihn nicht in meine Bar aufnehmen würde.

Trendrelevanz:

1.) Note:hätte 1, ist aber 6
2.) Note: 4
3.) Note: 2

Eigentlich schon oben beantwortet - Pomegranate hätte es sein können, ist es aber nicht. Der Kandidat Green Tea ist denke ich Trend Relevant, wobei die Schnelllebigkeit eines solchen Trend abzuwarten ist. Ob die Geschichte in 20 Jahren einen Green Tea Klassiker in die Barliteratur schmuggelt ist in meinen Augen nahezu 100% unrealistisch. Nach dem im Nichts verpufften Green Apple wäre ich vorsichtig mit der Haltbarkeit des Likörs (damit sein nicht das MHD gemeint!). Green Tea ist interessant und derzeit einzigartig. Cuisine Style „Nerds“ kochen sich schon länger Ihren Tee selbst.

Erste Mixidee oder Rezept:
(Name, Zutat, Zubereitung, Glas, Deko)

Der Bitters-Blog Nord gesteht, das dieses Feld nicht seines ist und kann hier keine Drinks einreichen. Eine Interessante Variante war eine Art Hendricks Gin Sauer mit einer Portion Green Tea, meinem letzten St. Germain und natürlich einem frischem Eiweiß.

Wir möchten Dich bitten, ein Statement zu Deinem Favoriten :
Kurzes Statement - Green Tea ist mein Choice - allerdings messe ich ihm nicht die Tragweite für einen Likör Klassiker zu - die Zeit wird es zeigen. Interessant wäre eher ein Pomegranate gewesen, die Umsetzung war aber nicht gelungen. Wie Bitters-Blog Leser wissen - scheint ein gut gemachter Orange Curacao selten zu sein. Meine Bitte an Bols: In Anlehnung an den guten alten Lucas eine echte Premium Likör Serie (nicht die hässlichen Flaschen) wenig Sorten, meinet wegen nur 3-4, in old skool Ton Flaschen - erster Kandidat wäre ein Orange Curacao der seinem Namen alle Ehre macht. Dann hätte ich auch wieder einen Bols Likör neben meinem Bookma in der Bar stehen.

P.S. Wer schon vorab mitreden will: aufgepasst! Der Bitters-Blog verlost die drei halbvollen Samples. Bitte eine email mit Adresse an joerg( AT)jrgmyr.net - bei mehren Zusendungen verlosen wir am Sonntag.
Die auf dem Sample angegebene Haltbarkeit ist 08/07 – wir entsagen uns jeder Haftung und hoffen auf die Zusendung eines „MY CHOICE“ Rezeptes – werden es hier vorstellen.

"Members Club" im MOTAC

Das Museum of the American Cocktail gibt Gas - Hatte das letzte Tales of the Cocktail für große Fuore gesorgt, nicht zuletzt weil alle relevanten "Flüssigen" Blogger der Veranstaltung beiwohnten und ausgiebig und begeistert davon berichteten, wurde nun ein neuer Coup vorgestellt:

New "Members Club" on the (MOTAC) website
- Und damit haben die Damen und Herren einen Meilenstein im Bezug auf historische Bar Literatur ins rollen gebracht. Für den Members Club stehen einige der meist gesuchten historischen Barbücher frisch gescannt und "gecleant" dem geneigten Profi Trinker zur Verfügung. Die derzeitige Buchauswahl umfasst:

Harry Johnson's New and Improved Bartenders' Manual
by Harry Johnson
Published: 1900

MIXED DRINKS and How To Make Them
distributed by The Bishop And Babcock Company
Published: 1900

Albert Pick & Company
Saloon Supplies
Published: 1918

Heres How
by: Fee Brothers
Published: 1932?

Pioneers of Mixing GINS at Elite Bars
by: American Traveling Mixologists
Published: 1933

Household Guide to Wines & Liquors
By George Belth A.B., Ch.E. and J. Mitchell Fain Ch.E, Ph.D.
Publish

Old Mr. Boston Bartender's Guide
Ben-Burk Inc. Distillers
Published: 1934

Weitere Bücher sollen in kürze Folgen.

Erfreut erblicken wir das UR Werk der Traveling Mixologists.
Dieses "Buch" wurde vor einigen Jahren von Jared Brown und Anstacia in einer New Yorker Bibliothek gefunden, auf Mikrofilm - es ist bislang keine gedruckte Version bekannt, diese fehlte in der Bibliothek.


P.S. Meine Email Anfrage bei Robert Hess, ob es nach alter Traveling Mixologists Manier reichen würde beim nächsten Tales of the Cocktail einen erstklassigen Aschenbecher Service hinzulegen wurde leider mit den Worten "New Orleans is smoke free now, so no ashtray cleaning necessary :->" verneint.

Was bleibt ist eine herkömmliche Mitgliedschaft, die man hier beantragen kann....

Montag, 20. August 2007

Traveling Mixologists mixen das Savoy Cocktailbook im Shepheards

Traveling Mixologists: Jörg Meyer, Gonçalo de Sousa Monteiro, Helmut Adam,
Alexander Hauck, Stephan Berg, Tom Jakschas - es fehlt: Bastian Heuser

Am vergangenen Donnerstag hatten die Traveling-Mixologists das außerordentliche Vergnügen in Zusammenarbeit mit dem professionellen Barteam vom Shepheards Köln, in ebbend jener Bar einen fantastischen Abend zu gestalten. „Swing, Dandys and the Savoy Cocktailbook.“ – mit diesem Abend haben sich die Traveling-Mixologists tief vor Harry Craddock verneigt, und der letzten großen Cocktailepoche, den „Dreizigern“, und diesem Meisterwerk von Buch, Ihren Tribute gezollt.

Schon die Vorbereitung zu diesem Abend waren außergewöhnlich – Alexander Hauck, seit kurzem Mitglied der TM’s, hat gleich zu beginnt in Zusammenarbeit mit Stephan Berg eine der schönsten, mir jemals unter die Augen gekommenen, Cocktailmenüs gestaltet. Die ganze Karte war als Hardcover ein Remake des Originales, wie viele Stunden dies gekostet haben mag, will ich gar nicht ermessen. Konnten wir zu Beginn des Abends noch ein Auge auf die edlen Menüs werfen, waren am Ende, kurz vor 5.00 Uhr, alle auf seltsame Art und Weise verschwunden.

Tom hatte neben dem „organisatorischen“ Aspekt dieser Veranstaltung, wochenlang in mühevoller Handarbeit echte Eiskugeln angefertigt, die jeden Sazerac verschönern sollten.



Gincalo hatte als erfahrener Drinksdirector die Rezepte der Cocktails geprüft und uns in einem vorab Tasting vorgestellt. Interessant hierbei waren seine „Variationsmöglichkeiten“ wie z.B. beim Blood and Sands Cocktail die Verwendung von Malt statt Blended Scotch und die Zugabe von zwei ganzen Orangenachteln in de Shaker statt des Saftes – so erhält man einen um die Malt Aromen und Orangenschalen komplexeren Drink.

Helmut Adam, auch neu aufgenommen in die Reihen der Traveling-Mixologists, hatte den Abend auf Grund der Fülle hinter der Bar, zunächst mit einem professionellen Floor-Service begonnen. Ich hatte das Vergnügen ihm zu Beginn bei dieser Tätigkeit zu unterstützen und wir beiden perfektionierten eine leider in vielen Bars zu kurz kommende und vom aussterben bedrohte alte Kunstform eines aufmerksamen Bartenders: das Aschenbecherwechseln.

Als wir beiden dann zu spätere Stunde die „Nachtschicht“ am Barbrett übernommen hatten und Helmut unter Szenenapplaus seinen ersten Pegu Club Gincalo Style für John Gakuru mixte, konnte man erahnen, das sich hier zwei alte Freunde wieder trafen, Helmut und der Mixbecher. Sie hatten den Umgang miteinander nicht verlernt und es bestätigte uns alle in unserer Entscheidung, mit Helmut einen echten „Könner“ unserer Profession in unsere Reihen aufgenommen zu haben.

Bastian Heuser wurde von uns allen schwer vermisst. In der Regel lesen wir seine Reiseberichte und wünschen uns, mit Ihm auf „Weltreise“ zu sein, an diesem Abend könnte ich schwören, das ein geschätzter TM irgendwo in Thailand etwas schwermütig einen Glas Gin and Tonic Richtung Köln gehalten hat und auf die „Weiße Garde“ angestoßen hat. Ihm und seiner Freundin zu ehren hatten wir einen Wedding Bell Cocktail aufs Menü genommen – schließlich haben die Beiden im Frühjahr etwas ganz besonderes zu feiern.

Das alt erwürdige Cocktailmenü aus dem Hause Savoy verlangt an vielen Stellen nach einem Old Tom Gin. Auch diese Aufgabe konnte die Traveling-Mixologists meistern und so konnten wir sozusagen an diesem Abend eine Deutschland-, Europa- oder gar Weltpremiere feiern und unseren Gästen die ersten Versionen des neu aufgelegten Old Tom Style Gin aus dem Hause Haromex in Casino Cocktails und Tom Collins vermixen. auch der „neue“ Old Tom aus dem Hause Haymans konnte verkostet werden.

Stephan Berg hat dem ganzen selbstverständlich noch einen i Punkt verpasst und eine Original Flasche Booth Old Tom aufgemacht. Zusammen mit der letzten Flasche aus seiner TBT Bookers Bitter Serie und einen Fläschchen Antica Formular konnte die TM Crew vorab einen Martinez Cocktail genießen.




Andere Drinks interpretierten wir neu, z.B. mit Verwendung des damals nicht erhältlichen Hendricks Gin (die Gurke haben wir aber weg gelassen) – die Ergebnisse hätten eine Anwesenheit des "jungen" Schotten im Savoy sicherlich möglich gemacht.

Als eine der letzten Schwierigkeiten galt es die passenden Old Style Liköre für solch eine Drinkslist zusammen zu stellen. Boudier erwies sich hier als einer der Old Skool Kandidaten und sorgte für authentische Drinks.

Mehrere Kisten Limetten und Zitronen wurden an diesem Abend zu a la minute Saft verarbeitet und wie auch schon in München wurde die „Ei-Lastigkeit“ der TM’s wieder völlig unterschätzt. Es mussten noch Nachts Eier besorgt werden, denn weit mehr als 60 Eier wurden an diesem Abend in den Drinks verarbeitet.

Das anwesende Fernsehteam von Pro Sieben/Kabel eins sorgte anfangs für etwas Verwirrung bei den Gästen, konnte aber nahtlos ins „Erscheinungsbild“ eingegliedert werden und wir freuen uns, Ihnen den baldigen Sendetermin über die Traveling-Mixologists Veranstaltung in Köln bekannt zu geben. Ich denke mal einige von uns werden den Tonmeister des Trios mit dem London Style Hard Shake vor der (verkabelten) Brust besonders herausgefordert haben.

Herr von Eden, erstklassiger „Dandy“ Ausstatter aus Köln, Hamburg, München, Berlin stattete das Shepeards Bar Team standesgemäß im „Look“ der dreißiger aus. Einige unsere Gäste folgten dem Aufruf und erschienen als Dandys. Unsere Gästeschar war wieder bundesweit gemischt – Bartender aus München, Berlin, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf etc. reisten extra für diesen Abend nach Köln. Vertreter der Industrie, sei es nun Brown Foremann, Maxxium, Pernod Ricard, Underberg, Spirits-Worldwide, Rauter und Haromex oder auch APS Hamburg trafen sich hier auf entspannter Ebene. Alle hatten Ihr POS Material zu Hause gelassen und genossen, wie sich es in einer guten Bar gehört, zwei Dinge: Gute Drinks und gute Gespräche! Auch internationale Gäste konnten begrüßt werden, u.a. John Gakuru (London), Philip Duff (Holland) und Partycia Wojczuk (Polen). Unser internationales Ehrenmitglied 007 - Xavier Padovani, konnte der Veranstaltung leider nicht beiwohnen, gelobte aber, in Zukunft für die Gurke im Gin zu sorgen.

Die Traveling-Mixologists werden im Rahmen des BCB Barconvent Berlin am 16. und 17.Oktober diesen Jahres in Berlin wieder zusammentreffen.

Für die Veranstaltung in Köln möchten wir uns bei folgenden Personen besonders bedanken: Unserem Host Attila Kiziltas und seiner Barcrew: Ricardo, Dominique, Michael, Enign. Eddie Fenoy Cerezo und Miguel vom Hilton Hotel Köln – ohne deren Unterstützung wir hätten unter der Brücke schlafen müssen. Dariusz Dahlman von Herr von Eden für den Dandy Style. Barbara Scholl für eine Ladung Hendricks und Glenfiddich mit Anhang, MAD Eikerling für seine Boudier Auswahl und sonstige Fläschchen, John van Soest von Haromex, Gunther Fröhlich und Nick Theurer für das „einschmuggeln“ von gutem Agave Tequila – so konnte Tom unter der Hand - non Savoy Like - Tommys Margarita anbieten. Tabu Absinth und Eiskugel Tom ohne die kein Sazerac hätte gemixt werden können.

Wir freuen uns auf den Berliner Barconvent! Angus Winchester wird im Rahmen des BCB als zweites internationeles Ehrenmitglied in die Reihen der Traveling-Mixologists aufgenommen und an diesen Abend in die Hohe Kunst des Aschenbecher Wechselns eingeführt.

Das Cocktail Menue

Die Rezepte (Savoy Original)


Rezepte - nach Goncalo "perfektioniert"

Freitag, 17. August 2007

Abschied

Der Herr Bitters Blogschreiber Berg verabschiedet sich erst einmal vom Leser um am angeblichen Geburtsort des Urgrossvaters von John F. Kennedy etwas auszuspannen und neue Einblicke in das Leben der Iren zu gewinnen. Es wird sicher der ein oder andere Pub zu besuchen sein und auch die Destillerie in Midleton wird sich auf meinen Besuch einstellen müssen. Berichterstattung erfolgt ab Ende August in Erwartung der Beibehaltung aller Sinnesorgane.

Mein geschätzter Kollege Herr Meyer wird sicher in gekonnt ironischer Weise dafür sorgen, dass keine noch so kleine interressante Entwicklung auf internationalem Barpaket am interessierten Leser vorbei geht.

Fordert ihn mit euren Kommentaren!

Hercules

Nachdem ich von interessierte Stelle beim Savoy Tribute Abend der Traveling Mixologists auf dem falschen Fuß erwischt wurde und sich auch mir selbst eine Wissenslücke offenbarte, sah ich mich gezwungen diese auch möglichst schnell zu schliessen und durchforstete kurzerhand das Web in der Hoffnung auf Aufklärung.
Die fragende Person wollte denn nun wissen worum es sich um die im Savoy Cocktail Buch spezifizierte Zutat HERCULES handelt (Ohne Zweifel müsste man das ja als Mitgestalter eines Savoy Buch Abends wissen!?). Sicher bin ich schon oft über diese gestolpert, habe es allerdings nie als zu wichtig erachtet und es somit ignoriert.

Allzu populär scheint er den auch nicht gewesen zu sein, da sich seine Spur nur schwer zurückverfolgen lässt. Herr Haigh und Herr Doudoroff von Cocktail DB geben die Info, dass es sich hierbei um eine in England gefertigte gesüßte Anisspirituose auf Weinbasis handelt die als Absinthersatz konzipiert wurde. Leider seit langer Zeit vom Markt verschwunden, scheint mir der Einsatz von Anisette welche mit hochprozentigem Absinth angereichert wird als eine eventuelle Möglichkeit Hercules zu ersetzen. Da diese Informationen die Einzigen waren die zu finden waren, ist eine abschliessende Ausage dazu nicht möglich.


Bullfighter Cocktail

1/4 Hercules
1/4 Grand Marnier
1/2 Tequila


Shake und ab ins Cocktailglas!

Warum man beim ANGLER`s COCKTAIL als Ersatz für Grenadine Cointreau oder Hercules angibt ist mir ein Rätsel, scheint doch das Eine wenig mit dem Anderen zu tun zu haben.

Grüsse nach Frankfurt!

Dienstag, 14. August 2007

Tom, Hamburg, München und morgen Abend Köln

Wie Herr Adam schon verkündete, stehen die Gewinner der Metaxa Bar Challange fest:


Die Finalisten der METAXA Bar Champions 2007 sind:
1. Fugo, Frankfurt
2. Rubinrot, Köln
3. Spirit of India, Bad Salzuflen
4. Merengue Mo, Hameln
5. Der Rettungsschuppen, Greetsiel
6. Hotel Hohe Wacht, Hohwacht
7. Arkona Strandhotel, Osteebad Binz
8. Checkpoint Bar, Berlin
9. La Playa Beach-Club, Leipzig
10. Busmanns Brazil, Dresden
11. Sausalitos, München
12. Vier Jahreszeiten am Schluchsee, Schluchsee

Zum einen konnten die Traveling Mixologists hier einen Achtungserfolg verzeichnen. Der geschätzte Tom rührt seine Drinks in der Rubinrot Bar Köln und man kann davon ausgehen, das ein Metaxa Old Fashioned die Jury mehr als beeindruckt hat.

Die Hansestadt Hamburg wurde aus den Reihen der Gewinner ausgesperrt. Einzig und allein eine Erklärung kann hierfür möglich sein: Metaxa wird nur Südlich der Elbe ausgeschenkt.

München, die Kleinstadt an der Isar und Heimat des geschätzten Herrn Berg hingegen hat den Einzug in Finale geschaft. Nun werd ich mir heute Abend von Herrn Berg wieder anhören müssen, das München im Gegensatz zu Hamburg eine "echte" Barstadt ist. Ich werds mit Fassung tragen.

Wer morgen Abend nichts vor hat, dem sei geraten, alles in Bewegung zu setzen um den Traveling Mixologists in der Shepheards Bar Köln die Savoy Drinks aus der Hand zu reissen. Die Bar platzt zwar schon aus allen Nähten aber wir möchten darauf hinweisen, das Bartender extremes Durchhalte Vermögen an den Tag legen. Allen "arbeitenden" Kollegen im Rheinland sei morgen Abend der Feierabenddrink im Shepheards empfohlen - wir werden länger da sein - als Ihr denkt!

Bar Shepheard
Rathenauplatz 5
0049-2213310994

Montag, 13. August 2007

Alkoholisierter Fahrer dezimiert Federvieh

300 treue Hühnerseelen raffte es dahin, aus ein trunkener Heranwachsender mit seinem Gefährt in den Hühnerstall rasste. In der Nähe von Hühnern ist absolute Vorsicht walten zu lassen, da diese äusserst zart beseitet sind und schon der kleinste Schreck sie tot umfallen lässt.

Darum aus gegebenem Anlass ein Plädoyer an die Vernunft!

Don`t drink and drive!!!

Quelle: Spiegel online

Original Harry Johnson gefällig?

Da es nicht allzu oft vorkommt, dass man eine Originalausgabe von Harry Johnson`s "Bartenders Manual" erstehen kann, so verweise ich hiermit auf ein grosses Auctionshaus.

Es handelt sich um die 1900 Ausgabe komplett in englischer Sprache - ohne Frage ist jede Ausgabe des Johnson Klassikers die wichtigste Veröffentlichung in der Barliteratur.

Wer sich dem Bieter Battle anschliessen möchte, der möge ein volles Bankkonto und starke Nerven sein Eigen nennen. Mit einem Erlös jenseits der 500$ Grenze ist zu rechnen.


P.S. Diese Post hat reinen Informationscharakter und die
Betreiber des Bitters Blogs treten hierbei nicht als Verkäufer auf, haben keinen Kontakt zum Verkäufer und werden sich nicht am Erlös dieses Geschäfts laben.

Donnerstag, 9. August 2007

Curacao, Cointreau, Triple sec

Da bei den Kommentaren zum vorangegangenen Artikel der Wunsch zum Ausdruck gebracht wurde mehr über Curacao, Cointreau, Triple sec zu erfahren, so kommt die Leserschaft nicht drumherum sich einem kleinen Exkurs zu unterziehen.

Die Fakten:

Curacao: Wurde ursprünglich ausschliesslich auf der Insel Curacao(vor der Küste Venezuelas) aus den getrockneten Schalen von grünen Orangen und geheimen Gewürzen gefertigt. Es gab ihn in überwiegend roter und weisser Variante(gelbe und grüne Formen gab es auch) und hatte ursprünglich einen Alkoholgehalt von ca. 60 proof/30 % Vol. Curacao ist die Urform jedes Orangenlikörs. In alten Rezepturen wird auf Grund des einzigartigen Aromas definitiv nach Curacao verlangt-kein Cointreau, kein Triple sec, kein irgendwas.

Cointreau: Ursprünglich nannte sich die Marke Cointreau Triple sec und nachdem man sich, ob des grossen Erfolges der Marke, zahllosen Immitationen gegenüber sah, die noch dazu die eckige Form der Flasche kopierten, strich man das Triple sec aus seinem Namen. 40% Vol.

Triple sec: Ist schlichtweg die zweite(manchmal auch gern dritte Liga) im Segment der Orangen liköre und somit immer nur 2te Wahl. Unter 40 % Vol.

Anzumerken bleibt, das heutige Curacaos durchaus im Alkoholgehalt reduziert sind und nicht mehr nur von der Insel Curacao kommen.

Brandl, Bols und bunte bottles...


















Was denken Bartender eigentlich über Bols? Ich zuerst: häßliche Flasche. Tschuldigung. Mag der Marketingprofi aus den eigenen Reihen stolz auf die tollen Fotos mit vielen bunten, gleichen Flaschen sein und die Optik der Flasche das Herz eines jeden Discotheken und Clubbesitzer mit einer Vorliebe für Rückbuffets höher schlagen lassen, neigt der "klassische" Bartender eher dazu, seinen Gästen eine Stolze Auswahl echter Bols Schönheiten zu präsentieren und die bunten Dinger unten im Speedrack verschwinden zu lassen. Beweise für wahre Schönheit sind oben auf dem Bild zu sehen. Der Bokma Old Fashioned Cocktail sei jeden Besucher der Traveling Mixologists Veranstaltung am kommenden Mittwoch in Köln empfohlen!

Nun, der fragwürdigen Optik zum trotz beindruckt mich BOLS seit einiger Zeit mit Ihren Veranstaltungskonzepten. "Auf die inneren Werte" kommt es an, mag man in Anlehnung an die eine oder andere zwischenmenschliche Beziehung denken und so entwickelt sich BOLS, obschon des häßlichen Aussehens, zum Bartenders Friend. Das Bols Bar Coaching gilt seit Jahren als eine der wirklich interessanten Veranstaltungen in der Bar Szene und ich bin gespannt was nächstes mal geschieht. Vor einigen Tagen erreichte mich nun eine "Pressemitteilung" aus dem Hause Bols und auch hier gab es wieder zweifachen Grund zur Freude. "BOLS BARKEEPERS’ Choice: Bartender wählen den neuen BOLS Flavour" ist der Name der neuen Aktion und der gesammte Umfang ist hier im Likörblog nachzulesen.

Zum einen freut sich der Blogschreiber unter den Bartendern, das BOLS mit einer offentsichtlich sehr guten Kommunikationsagentur zusammen arbeitet. Auch in der Vergangenheit wurde wir schon öfters kontaktiert und das zeigt, das BOLS verstanden hat, das ein Großteil der Kommunikation unter Barinterssierten über Netz abläuft. In Amerika ist der Anteil der "trinkenden" Blogger schon nahezu unübersichtlich, in Deutschland noch etwas geringer. Natürlich fühlt man sich ob der Beachtung geschmeichelt, unabhängig davon spricht diese Erkenntnis aber für die Weitsichtigkeit der Kommunikationsstrategie des Hauses Bols.

Der andere Grund zur Freude ist die Aktion selber. Man möchte laut ausrufen - "es hat einer nachgedacht" und kommt nicht ganz umhin zu vermuten, das ein Gewisser Herr A. , Host des Likörblogs, da betratend tätig war --- > gut so!

Hier möchte nun also jemand die Meinung der Anwender hören und verpackt das ganze in eine gelungene Marketing Aktion. Am meisten begeistert hat mich die Auswahl der Paten - Trav Mix Beuser kann nur gelobt werden, Sir Angus ist eine großartige Wahl, und Dr. Duff plant sicherlich schon das einschmuggeln von Bokma und Corenwyn in die Aktion. Die Drei sind seit einigen Jahren gesetzte Größen der "neuen" Barszene.

Aber mit dem Einbringen von Franz Brandl bin ich einem Begeisterungsturm nahe. Diese schreibende Größe vieler Barkeepergenerationen in das Boot der jungen Wilden zu holen verdient einen Szenenapplaus. Hier zeigen Vier und eine clevere Kommunikationsagentur das man allen dummen Vorurteilen zu trotz verschiedene Generationen von Bartendern unter einen Hut bringt kann, gelernt, ungelernt, DBUler, nicht DBUler ohne sich auf dem üblichen Standesdünkel auszuruhen. Vielleicht sollte die DBU einmal die professionelle Hilfe dieser Agentur in Anspruch nehmen - das derzeitige Gerede um Neuerungen innerhalb der DBU an anderer Stelle würde damit vielleicht nicht wie üblich im Sand verlaufen.

Was bleibt, ist ein Wermutstropfen (natürlich Antica Formular!):
häßliche Flaschen - "auf den Charakter kommt es an" denkt man sich, und versteckt sich wieder im tiefsten Speedrack...

Franz Brandl mit neuem Whisk(e)y Buch am Start

Der nimmermüde Buchauthor Franz Brandl, seines Zeichens Aufbauhelfer der Barkultur in lang vergangenen Zeiten, hat ein weiteres Buch seiner langen Reihe von Veröffentlichungen hinzugefügt(Wieviele sind es jetzt insgesamt Franz? Musst auch erst nachzählen oder? 27 oder 28?).

In seinem neuen Werk widmet er sich dem grossen Thema Whisky in all seinen Facetten und wie dem Bitters Blog hinter vorgehaltener Hand mitgeteilt wurde kommen auch kleine Marken nicht zu kurz. In gewohnt hochwertiger, durchgehend 4-farbiger Ausstattung werden über 500 Whisk(e)ysorten und ihre Produzenten porträtiert.

Das neue Werk wird es in Kürze im "gutsortierten"Buchhandel geben und kann für 19,95 € mit nach Hause genommen werden-Lesebändchen inclusive!.


Franz Brandl
Whisk(e)y, 288 Seiten
ISBN: 978-3-517-08335-3
Südwest Verlag

Mittwoch, 8. August 2007

Sensation! Winchesters Tagebuch entdeckt

Mittlerweile dürfte der wohl umtriebigste und meisstreisendste Barbotschafter des Planeten auch dem letzten ambitionierten Cocktailfreund bekannt sein. Angus Winchester taucht auf wie ein Phantom, verschwindet sofort, um im nächsten Moment am anderen Ende der Welt sein Spiel fortzusetzen.

Wie er bei seinen ganzen Aktivitäten auch noch die Zeit findet ein Tagebuch(Tag sollte man nicht zu wörtlich nehmen-ist ja schliesslich nicht der Bitters Blog!) zu schreiben bleibt mir ein Rätsel. Wahrscheinlich hat er sich vom Ende der Welt ein geheimes Mittel zur Bekämpfung des Schlafs besorgt .

The Winchester Diaries geben umfangreichen Einblick in das wilde Leben des Playboybartenders. Shocking, scary, unbelievable!!!

Meinke machts möglich...

Herr Meinke, derzeit umziehender Barbesitzer, überrascht doch immer wieder durch Umtriebigkeit. Bekannt durch seine außergewöhnlichen Spirituosensammlungen plant der Mann Gerüchten zufolge einen großen Coup für Freunde echter Barkultur und Trinkens.

Durch Kontakte ins Vereinigte Königreich organisiert er in Kürze eine Ladung exklusiver Spirituosen die im Land des Mampe und Apfelkorns nicht erhältlich sind. Schlagworte wie Peychauds, St. Germain und Noilly Ambre sollten den Profi Trinker unter uns nervös werden lassen.

Die Wünsche aller deutschen Profi-Trinker werden nun gesammelt und die erste Brieftaube soll das Vaterland am 12.8.2007 verlassen. Die Kontaktperson wird in England umtriebig agieren und eine erste Lieferung sollte somit Ende August erfolgen. So wie ich Herrn Meinke kenne wird die Ware nach alter Bartender Tradition als Rumrunner bei Nacht an Helgoland vorbei geschifft und auf offener See an einen Spree Kurrier übergeben. Abholung ist in der Triobar zu Geschäftszeiten möglich. Die bestellte Ware wird nur nach dem Verzehr von mindestens drei Triobar Apfelsaft-Mai Tais herausgegeben. Da nicht sicher ist, ob die Abholer dieser Prozedur gewachsen sind, ist Vorkasse bei Bestellung notwendig!

Sollte eine Regelmäßigkeit bei diesen Sammel(er)bestellungen auftreten, werde ich mich mit einigen Gleichgesinnten am Helgoländer Strand mit Falschen Signalfeuern auf die Lauer legen und die Rumrunner bei Schiffbruch plündern.

Kontakt zu gutem Alkohol:
Michael Meinke
Quartett-Bar (Bar, Barschule, Consulting, Spirituosenbeschaffung)
barschule@triobar.net
0163-2075677

Dienstag, 7. August 2007

Kentucky Bourbon Festival

Dem Besucher von Whiskymessen in hiesigen Landen mag es manchmal so vorkommen, als ob die Whiskywelt nur aus Scotch und Irish besteht. Dem Liebhaber der amerikanischen Whiskys wird leider oft sehr wenig geboten und selbst wenn sich der ein oder andere Vertreter von Bourbon und Rye unter den hunderten Maltwhisky Abfüllungen entdecken lässt, dann sind dies in der Regel wohlbekannte Standardmarken die nur antreten um Präsenz zu zeigen. Wer auf Neuentdeckungen aus ist wird hier arg vor den Kopf gestossen.

Das man in Kentucky gern ein Loblied auf die heimischen Destillate anstimmt kann jeder Liebhaber eines, wohlgemerkt erstklassigen, Bourbon Whiskeys gut verstehen und jedem Interessierten bietet sich in Kürze die Gelegenheit am jährlichen Kentucky Bourbon Festival vom 11-16 September in Bardstown/Kentucky -der "Bourbon Capital in the World"beizuwohnen.

Den jenigen die eine kleine Rundreise durch den Bluegrass State planen sei empfohlen sich genau darüber zu informieren in welchen der 120 countries in Kentucky man auch straffrei Alkohol zu sich nehmen darf. Circa die Hälfte sind "DRY".

des Vodkas lange Nase...

Heute entdeckte ich auf der Agenturseite von Smirnoff eine Pressemitteilung aus dem Frühjahr:

The Making of the Moscow Mule oder Wie Smirnoff den Cocktail revolutionierte

Der Titel an und für ist ein Paradebeispiel für Understatement. Wie hier zu sehen ist, hat man auch noch die legendären Copper Mugs nachgebaut. Nach dem Lesen des Artikels ist man ob schon der gekonnten Bescheidenheit der Pressemitteilung gewillt zu fragen: "Wer hat es erfunden....?" - Smirnoff wahrscheinlich nicht!

Wie der derzeit in London verweilende George Sinclaire auf seinem derzeit etwas ruhigem Blog in seinem Moscow Mule Artikel feststellt:

"The first known mention of the Moscow Mule is from the "Inside Hollywood" syndicated newspaper column, penned by Eith Gwynn, the date was the 27th of December 1942, and goes like this:

"There is a new drink that is a craze in the movie colony now. It is called "Moscow Mule." Recipe: equal parts Vodka, lime juice and ginger beer!...""

Die "Geschichte" von Smirnoff datiert zwar laut Eigendarstellung auf 1941 - wurde aber erst 7 Jahre später erstmals dokumentiert:


There is another claim that the drink originates specifically from 1941, this story was featured in the New York Herald Tribune, of 28th July 1948:

"The mule was born in Manhattan but "stalled" on the West Coast for the duration. The birthplace of "Little Moscow" was in New York's Chatham Hotel. That was back in 1941 when the first carload of Jack Morgan's Cock 'n' Bull ginger beer was railing over the plains to give New Yorkers a happy surprise. Here was ginger beer in crockery bottles tasting exactly like that of old England."
"Three friends were in the Chatham bar, one John A. Morgan, known as Jack, president of Cock 'n' Bull Products and owner of the Hollywood Cock 'n' Bull Restaurant; one was John G. Martin, president of G. F. Heublein Brothers, Inc. of Hartford, Conn., and the third was Rudolph Kunett, president of the Pierre Smirnoff, Heublein's vodka division. As Jack Morgan tells it, "We three were quaffing a slug, nibbling an hors d'oeuvre and shoving toward inventive genius." Martin and Kunett had their minds on their vodka and wondered what would happen if a two-ounce shot joined with Morgan's ginger beer and the squeeze of a lime. Ice was ordered, limes procured, mugs ushered in and the concoction put together. Cups were raised, the men counted five and down went the first taste. It was good. It lifted the spirit to adventure. Four or five later the mixture was christened the Moscow Mule--and for a number of obvious reasons. "

Es ist anzunemhen das der Drink an anderer Stelle erfunden, und für eine sehr gelungene Marketingkampagne genutzt wurde. Ehre, wem Ehre gebürt!

Montag, 6. August 2007

Pepsi Cucumber

Heute erhielt ich eine erfrischende Email aus Eppendorf.
Cirsten, Gin Liebhaberin Nummer eins, von der Weinlounge im
Straßenbahnring in Eppendorf/Hamburg fand einen Artikel über
die neue Geschmacksrichtung Pepsi

"Pepsi Ice Cucumber"

und merkte richtig an:

Und sofort musste ich natürlich an “herrliche” Hendrick’s-Pepsi-Mischgetränke denken... :-)

Sollte also Irgendwer eine Dose dieser Mischung auftreiben könnnen, ließe sich bestimmt ein Hendricks Tasting in einer gut sortierten Weinhandlung in Eppendorf veranstalten.

Le Lion und BARbaublog













Wie Herr Berg schon anmerkte, eröffne ich in naher Zukunft eine neue Bar, Le Lion, in Hamburg. Der Vorschlag mit dem Bitters Club wird selbstverständlich in eine nähere Auswahl genommen, ein größeres Beteilungspaket an TBT würde diese Entscheidung selbstredent beeinflussen können...

"Le Lion - Bar de Paris"
wird denke ich Mitte / Ende Oktober eröffnen. Wer über die Eröffnung informiert werden möchte, möge sich bitte auf der Internetpräsent des neuen Löwen im Eröffnungsnewsletter eintragen!

Zusammen mit Helmut Adam/ dem Mixology Magazin Berlin, haben wir ein neues Blog Projekt gestartet - den Barbaublog!

In diesem Projekt berichte ich von der Bau und Planungsphase des Le Lion bis hin zu Eröffnung. Darüber hinaus befast sich der Barbaublog mit allen "ich mache mich mit einer Bar selbstständig" Themen. Gerne stelle ich dort Ihr neues Barprojekt vor und freue mich über Tips, Hinweise, Kritik und jede Menge Kommentare.

Ich hoffe, das mir bitters-blog Leser mit wertvollen Tips und reger Beteiligung zur Seite stehen und freue mich, Ihnen ein Glas im neuen Löwen zu mixen.

Links:

http://www.lelion.net

http://www.barbaublog.de

Samstag, 4. August 2007

Darf es ein bißchen mehr sein...

Kürzlich entdeckte ich das"World Headquarter of the Bitters Club" in Nelsons Hall auf Washington Island irgendwo in Amerika.

Der kühne dänische Gründer der Nelsons Hall, Tom Nelson hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, täglich bis zu einem Pint(mehr als einen halben Liter!!!) Angostura Bitters zu trinken und schrieb diesem Ritual auch seine beste Gesundheit und sein hohes Alter zu.
Er war den Bitters dermassen verfallen, dass er während der Prohibition eine Pharmacy Lizense beantragte und erstaunlicherweise auch erhielt und konnte somit sein Etablissement auch in der "Trocken Zeit" geöffnet halten. Dies brachte der Nelsons Hall den Status des am längsten durchgehend geöffneten Saloon im Staate Wisconsin ein.

Der Ritus der etwas ausgedehnten Einnahme von Angostura Bitters hat sich über die Jahre auf die Klientel übertragen und brachte dem Haus einen Eintrag in das Guinessbuch als grösster Einzelhändler für Angostura Bitters ein.
Mehr als 10.000 Menschen treten jedes Jahr dem Bitters Club bei. Nach dem Konsum eines Shotglasses voll Bitters gibt es eine offizielle Mitgliedskarte(oder war es ein Krankenschein?).
Kein Wunder, das der Angostura Bitters Pro Kopf Verbrauch in Nelsons Hall der höchste in der Welt ist.

Vom geschäftlichen Standpunkt her würde ich es begrüssen, wenn Herr Meyer ein ähnliches Ritual beim "Le Lion" einführt, wobei eine deutsche Marke zu favorisieren ist.
Die erste Kiste geht aufs Haus!

Freitag, 3. August 2007

Fine Art of Mixology

Ein Leer- äh Lehrstück guten Mixens

Exaktes Einschenken, Verwendung von Bitters (großartiger Bitters Bottle)
und frischen Eier - Hard Shake...

was will man mehr:

Fine Art of Mixology

Donnerstag, 2. August 2007

Triobar von Jansen "heilig gesprochen"

Nachdem Michael Meinke von der Triobar sich noch vor einiger Zeit herrlich über den Thekentanz und die Berichterstattung von Herrn Jansen ausgelassen hatte hat dieser Meister des "Übers Trinken schreiben" gestern die Triobar heilig gesporchen:

Theken Tanz: Triobar im Berliner Tagesspiegel

Ich hoffe nun, Michael gesteht Herrn Jansen mittlerweile wieder mekr Kompetenz zu, ich zumindest fand den Theken Tanz wie immer erstklassig geschrieben und gut zu lesen.

Ob es im neuen Members Club dann ohne Heineken Dress zugeht, bleibt abzuwarten.

Glückwunsch Michael, von dieser Stelle!

358 Tage...

Gerade bin ich über eine Antwortemail von Stephan Berg "gestolpert". Sie ist fast ein Jahr alt und ich musste kurz drüber schmunzeln...

Von: BergSt@web.de
Betreff: Re: Cocktail Bitters
Datum: 9. August 2006 13:07:20 MESZ
An: jm @ lebonlion.net

hallo jörg,

ich danke dir für deine mail und deine netten worte in den foren.ich habe ja schon öfter von dir gelesen, aber wir hatten noch nicht persönlichen kontakt.
wir haben den hendricks contest als test für unsere bitters genutzt und waren völlig überrascht über das interesse und das uns gegebene feedback.ich bin mit vielen flaschen nach berlin gefahren und hatte am schluss nicht eine mehr.
ich muss dir leider mitteilen das uns der orange bitter ausgegangen ist und wir jetzt eine grössere menge herstellen müssen.dauert ungefähr 1 monat.
die andern sachen wären kein problem, aber ist ist günstiger ich schick alles zusammen.
sag einfach bescheid was dir lieber ist.

viele grüsse
stephan berg

http://www.the-bitter-truth.com


Wow ... ich kenne also Stephan noch nicht einmal ein Jahr? Kaum zu glauben. Diese 358 Tage waren ziemlich ereignissreich.
Könnte schwören, ich kenne Stephan schon seit Ewigkeiten... Email, Blogs und ab und zu ein Gin Tonic irgendwo auf dieser Welt bringen einen doch recht nahe zusammen. Stephan, ich werde heut einen auf dich trinken!

Mittwoch, 1. August 2007

MM was...

In der aktuellen Ausgabe der Mixology 4.2007 erklärte man den Molecularen Cocktails den langsamen Tod. (Wenn ich dem ein Ende bereiten darf, verkürze ich das Leiden gerne...) Somit hatte ich gleich zum Frühstück beste Laune! Wie geneigten Bitters-Blog Leser bekannt sein mag, schätze ich Moleculare Cocktails in keinster Weise. Ähnlich wie Herr Schollmann vom abseits.de Blog, der dem Nichtraucherschutzgesetz in Baden-Württemberg und Anderswo die Stirn bietet, entwickelt sich der bitters-blog für meinen Teil zum "Moleculare Cocktails und Moleculare Mixology haben hinter keiner Bar was zu suchen" - Blog. Gut so.

Nun hatte ich also ob der erstklassigen Lektüre der neuen "Organgenen" Mixology Ausgabe allerbeste Laune ( was zur anderen Hälfte daran lag das mein fast 4.00 Euro Starbucks Cafe Late to go diesmal Ausnahmeweise nicht bis zur Unkenntlichkeit verbrüht und somit trinkbar war).

Dieser Anfall von guter Morgen Laune wurde alsbald beim RSS Feed Check getrübt. Da fand ich Ihn, im Feinschmeckerblog und anderen Medien, den Lobgesang auf Moleculare Cocktails.
Er war als ungefilterte Pressemitteilung in die eine oder andere Content arme Webseite/Blog gerutscht und ruinierte meine Laune:

http://www.feinschmeckerblog.de/archives/2007/07/molekularcocktails_der_kommende_trend_in_deutschen_bars.php

Ja... Moleculare Cocktails haben Ihre Berechtigung --- Diese Zirkusnummer auf irgendeinem Event ist sie sicherlich großartig, aber dieser Artikel spielte mit fast allen Klischees und so konnte ich nicht umhin, Ihn zu kommentieren.

Sicherlich, Moleculare Mike läßt noch mit seiner Interpretation des ganzen auf sich warten und so bin ich gespannt ob er mich vom Gegenteil überzeugen kann. Aber nun muss ein (wohlgemerkt erstklassiger Sternekoch) uns Barkeepern schon zeigen was MM ist? Woran mag es liegen? Richtig: Es interessiert niemand ernsthaften! Das ist beruhigend. Die Grenzen vom fliegenden Büffet, zum Fingerfood bis hin zum MM Quatsch sind eh fließend. Hiermit erkläre ich die Spielwiese der MM als ein Feld für die Kochausbildung (die Ausbildung des Barmann hat ja eh noch kein "Berufsverband" auf die Beine gestellt).

Wenn Sie nun also bei einer Tasse nicht verbrühten Kaffees sitzen würde ich sie um einen Gefallen bitten wollen. Kommentieren Sie im Feinschmeckerblog....

Jörg Kommentar zu dem Mumpitz:

So wenig ich die durchaus anerkannte und mehrfach ausgezeichnet Kochkunst von Heiko Antoniewicz auch nur in irgendeiner erdenklichen Weise mit meinem Kommentar in Frage stellen möchte - muss ich als erfahrener Bartender und leidenschaftliche Barfly sagen: Molecular Cocktails sind zwar medientauglicher, haben hinter einer Bar aber nichts zu suchen.

Zum oben stehender Artikel fällt mir nicht viel ein, außer das da eine Menge Allgemein Plätze bedient und herrlich seichtes Zeug geschrieben wird. Ich kenne keine angesagt Bar in New York, London oder Barcelona (und ich kenne dort doch einige Bars…) die auch nur irgendwann einmal die hier so gelobten Molecularen Cocktails serviert haben sollen.

Bitte um Namens Nennung: Es wird keine geben!

Sogenannte Deutsche Szene Bars (herrliches Wort) sind mir auch nicht bekannt - bitte um Namens Nennung.

Einzig und allein in der Eventgastronomie gibt es Moleculare Cocktails - denn da gehören Sie hin. Der Zauberer betritt die Bühne und holt im Scheinwerferlicht der Manage einen Stickstoff blubbernden Moleculare Cocktail aus seinem Hut - TARA -

Moleculare Cocktails sind “Rampensäue” - sie passen gut vor jede Kamera, man kann Effekthasschend den einen oder anderen Eindruck schinden - wenn sie von einem echten Profi wie Herrn Antoniewicz serviert werden, schmecken Sie obendrein und sind sehr gelungen.

Der Rest ist Quatsch: „Molekulare Cocktails sind der kommende Trend in deutschen Bars“ - ist eine Falschmeldung.

Der Moleculare Cocktail war nie Trend und wird es auch nicht werden. Die ersten tragen Ihn zu Grabe und ich bin auf jeder Beisetzung dabei.

Plastikspritzen, Verdickungsmittel aus Algen und fluoreszierende Flüssigkeiten und natürlich der flüssige Stickstoff bleiben da wo sie hingehören - ins Showcase des reisenden Alleinunterhalters…

Cheers

Jörg Meyer