Montag, 30. April 2007

Martini Schicksal

Die Londoner Barshow steht unmittelbar bevor und die geeinte deutsche Barszene ist im Begriff sich auf den Weg nach London zu machen. Das das diesjährige Event wohl die letztmalige Chance zum Besuch bei Tony im Dukes Hotel bietet, lässt dem ganzen einen besonderen Stellenwert zukommen. Tony Michelotta, seines Zeichens Meister der gekonnten Martini Inzenierung wird der Themsestadt den Rücken kehren und sich wieder in Italien niederlassen, um in Genua im Bentley Hotel die Leitung der Bar zu übernehmen.

Es sei hiermit jedem Leser und Teilnehmenden an der Londoner Barshow ans Herz gelegt sich zur Aperitiv Stunde ins Dukes Hotel, St. James Place (in angemessener Kleidung) zu begeben und dem Ritual der Martinifertignug leibhaftig beizuwohnen.

Tony veröffentlicht in Kürze seine Autobiografie die im Juni erscheint. Sie trägt den Namen "A Destiny Called Martini" und gibt Einblicke in Tony`s langjährige Arbeit hinter den Bartresen dieser Welt. Ein Teil der Einnahmen geht an einen wohltätigen Zweck und wird ein Kinderkrankenhaus in Genua unterstützen.

Sonntag, 29. April 2007

Cocktailschalen und Old Cubans

Konnte man in der letzten Ausgabe des Mixology Magazin einen Artikel zum Thema Gläser lesen, ist es bittere Realität, das jetzt, wo es eine Rückbesinnung auf Klassische Drinks an der Bar gibt, es sehr schwer geworden ist, brauchbare Gläser für diese Drinks zu finden. Die Industrie handelt zum Teil gewohnt a-Zyklisch: Konnte man in den Zeiten wo Squalls und Gibraltar die hippen Tresen bevölkerten, problemlos beim Barausstatter des Vertrauens im verstaubten Regal echte Glasklassiker, schlichte Schalen und Goblets, finden, ist es nun, wo es größere Nachfrage nach solchen Glasklassikern gibt, fast unmöglich, brauchbare Gläser zu bekommen.

Gut ist es, wenn der Hauslieferant für Glas ein ausgeprägtes wohlwollendes Verhältnis zu sorgfältig zubereiteten alkoholischen Getränken hat.



Matthias und Joachim von APS Hamburg schätzen seit einem Besuch im Pegu Club NY einen gut zubereiteten Old Cuban. Da ich selber im vergangenen Jahr das Vergnügen hatte einen solchen bei Brian im Pegu zu ordern, wußte ich, das mir das richtige Glas dafür in der Bar fehlte. Eine Formschöne Champagner/Cocktailschale, nicht zu groß (Gott bewahre) aber für den Champagner Filler auch nicht zu klein.
Jeder Besuch dieser Beiden Herren wurde in der Regel mit ein, zwei Old Cubans aufgewertet. In der Vergangenheit musste ich auf ein unpassendes Weinglas zurückgreifen. Passend zur unserer Traveling Mixologist Rum Night brachten die beiden ein Gastgeschenk mit. Sie hatten das Groh an Lieferanten gescannt und können nun zwei formschöne Cocktailschalen den geneigten Profitrinker anbieten:



Klein: "Likörschale" von royal leerdam, Serie a la carte - 11 cl bzw. 3,3/4 OZ
Groß: "Champagnerschale" von royal leerdam, Serie a la carte - 23 cl bzw 8,1/4 OZ
(Preise auf Anfrage - bei Gastgeschenken in der Regel unbekannt...)

Die Likörschale eignet sich hervorragend für echte Puristen - ein echter Cocktail mit 6/7 Cl Gesamtmenge, wie z.B. ein Manhattan finden hier eine angemessene Bleibe.
Hält man ein so nahezu winziges Glas mit einen guten Rye Manhattan in der Hand, fühlt man sich automatisch in die 20er Jahre katapultiert. Wirkt man mit einem 0,5 ltr CocktailHumpen mit Obstsalat in der Hand in der Regel wie ein Prolet, umschmeichelt ein solches Glas der Hauch von altem Hollywood.

Die Champagnerschale ist großartig für gut geschenkte Klassiker wie Daiquiri oder aber einem Old Cuban.

Old Cuban wurde 2002 von Audrey Saunders kreiert.

Old Cuban
3/4 ounce fresh lime juice
1 ounce simple syrup
1 1/2 ounce rum (Bacardi 8 Anejo)
2 dashes Angostura bitters
6 mint leaves
2 ounces champagne (Veuve Clicquot)
Muddle lime juice, syrup, mint in a mixing glass. Add rum, bitters, ice, and shake well. Strain into cocktail glass, and top with champagne. Garnish with sugar-coated vanilla bean.

So Drinkboy und andere Quellen. Bei meinem Besuch im Pegu war ich Zeuge einer anderen Zubereitungsart. Der Drink wurde im Rührglas gerührt, die Minze zuvor höchstens angeschlagen, nicht gemuddled. Die sugar coated vanilla bean habe ich nicht kennen gelernt, dafür die Spitze frischer Minze.

Egal welche Zubereitungsart, der Drink ist ein idealer Sommer Drink. Der von Frau Sanders empfohlene Bacardi 8 Jahre gibt wirklich einen sehr guten Drink. Ich empfehle allerdings auch das RUMprobieren mit ähnlich schweren Vertretern.

Bezugsquelle Cocktailschalen: APS Hamburg
Audrey Saunders derzeitiger Wirkungskreis: PEGU CLUB NY

Tommy's Margarita


Angeregt durch einen Thread im Cocktailforum habe ich mir heute Abend ein Fläschen Agaven Dick Saft mit in die Bar genommen. Auf der Barshow 2006 konnte ich zum ersten mal eine Tommy's Margarita probieren, und dieser erfrischende Agaven/Tequila Geschmack war heute Ziel des Abends.

Tommy Margarita wurde von Julio Germejo kreiert. Julio arbeitet derzeit soweit ich weiss im Tres Agaves, San Franciso. Dort wird nahezu nur Tequila serviert, es gibt ein kleines, aber sehr gutes Tequila Drink Menü.

Tom as Köln war so frei, sein "Rezept" für Tommys Margarita im oben genannten Forum zu posten:

"50ml tequila blanco (100%agave)
25ml fresh lime
dash fresh lemon
25ml agave syrup
dash simple syrup
mexikanische 'limones' sind fruchtiger als unsere (persischen) limetten und in der säure etwas verhaltener, daher einen extra schuss zitrone. der zucker dient dem gleichen zweck; er soll das ganze harmonisieren, kann aber nach belieben weggelassen werden."

Ich habe heute für 4,49 Euro eine 320 ml Flasche Bio Agaven Dicksaft von Lihn im Reformhaus gekauft. Ich startete mit 50 ml Tequila, 25 ml frischer Limettensaft, 25 ml Agaven Dicksaft. Der Drink war auch ohne die Abrundung mit Zitronensaft und Läuterzucker sehr rund, nach meinen Geschmack aber etwas zu süß und etwas zu leichtgewichtig - der Tequila drohte unterzugehen. Bei einem zweiten Versuch nahm ich 60 ml Tequila, 30 ml frischer Limettensaft, 25 ml Agaven Dicksaft. Das Ergebniss hat mir persönlich deutlich besser gefallen.
Grundsätzlich ist die Margarita mit Agaven Dick Saft in welchem Verhältniss auch immer ein echter Qualitätssprung.

Frage:
- Welchen Agaven Dicksaft wird noch verwendet? Wie ist die Süße?
- Welche Meinungen gibt es zum Thema Salzrand an Margaritas?

Nachtrag : lesenswerter, erstklassiger Infotainment Happen von Tom im Kommentarteil (Bastian, der Barfaschist, ist aber auch nicht schlecht). Bilder von TOM zum Thema



Freitag, 27. April 2007

Ein Buch über Wermut

Es hat mich schon länger verwundert, dass es kein Buch über Wermut zu kaufen gab. Weinbücher gibt es wie Sand am Meer, aber entweder hat man das Thema Wermut nur kurz angeschnitten oder gänzlich ausgeklammert. Umso erfreuter war ich als ich kürzlich auf Drinkboy von einem Buch, gänzlich dem von mir so geschätzten Wermut gewidmet erfuhr.

Das Buch ist nicht im Handel erhältlich kann aber via E-Mail aus England geordert werden. Man akzeptiert Paypal und versand nach Deutschland kostet 2,50 GBP. Das in Hardcover gebundene Werk kostet 14,99 GBP und ergibt somit ungefähr 25 Euro.
Bestellt werden kann unter libertypress@hotmail.co.uk und innerhalb 1 Woche ist das Buch im deutschen Briefkasten.

Ich kann es jedem Interessierten nur ans Herz legen, sich mit dem Thema Wermut etwas näher zu beschäftigen-ist Wermut doch wichtiger Bestandteil vieler klassischer Cocktails.

Das Buch ist(ich denke das ist jedem klar) in englischer Sprache.

Hier eine kurze Übersicht über das, was einem in diesem Buch erwartet:

  • Preface
  • The beginnings of Vermouth: The classical period
  • The Medievals to the Age of Science
  • The Italian connection
  • The Modern History
  • Making Vermouth: The different styles
  • Grain meets Grape: The story of the Dry Martini
  • Enter the Vodkatini
  • The craft of the Vermouth maker
  • Classic Vermouths: Italian, French
  • Classic Vermouth cocktails
  • Vermouth in the kitchen
  • Turin & Vermouth country
  • Appendices:
  • Home made Vermouthrecipe from 1910
  • Campari
  • Glossary of Vermouth terms
  • CODE RED....

    Ich schätze Herrn Adam für seine durchaus kritische Berichterstattung. Doch ist Ihm das eventuelle in den letzten Tagen zum Verhängnis geworden? Hat die französsische Weinmafia die Gunst der Stunde erkannt, und Ihn auf eine einsame Insel verschleppt, oder schlimmer noch, mit Killer Cocktails außer Gefecht gesetzt? Sachdienliche Hinweise nimmt der Bittersblog via Kommentar entgegen. Unsere fünf Baragenten werden Ihre Koffer packen und Ihn da wieder rausholen...

    Donnerstag, 26. April 2007

    VODKAHERB

    Das die Holländer es verstehen ein Destillat zu aromatisieren, weiß die Welt seit längerem zu schätzen. Die Holländer waren eines der ersten Völker die mit fremden Gewürzen in Berührung kamen und verstanden es aus dem damals noch rauhem Destillat durch Beimengung einer aromatischen Kräuter- und Gewürzmischung ein ausgeglichenes Endprodukt zu fertigen.
    Corenwijn, Genever und der daraus resultierenden Gin erleben gerade eine Renaissance, aber die umtriebigen Holländer ruhen sich nicht auf ihrem Erfolg auf und machen sich daran das Rad neu zu erfinden.

    Auf der Amsterdam Barshow wurde mir eine Flasche Sonnema VodkaHerb übergeben, ein mit Kräutern aromatisierter Vodka, hauptsächlich für den amerikanischen Markt bestimmt. Dies klingt erstmal wie "just another flavored Vodka", ist es aber nicht!

    VodkaHerb ist überaus interessant im Geschmacksbild, mit leichter Süße und dezenten, angenehm eingebetteten Kräuteraromen, die niemals penetrant und aufdringlich daherkommen.
    Man positioniert sich damit jenseits des normalen Vodkasegments mehr in Richtung Gin, ohne dem klassischen Ginbild entsprechen zu wollen. Der Firma geht es vielmehr darum eine neue Kategorie zu definieren und Vodka aus dem Langweiligkeitsstatus herauszuheben.

    Die Kräuter für VodkaHerb stammen aus den niederländischen Dünen, teilweise aus dem Alpenraum, aus Asien und dem Mittelmehrraum. HerbVodka wird in einem 4 Stufen Prozess gefertigt.
    Die Basis ist ein Getreidedestillat welches eine Holzkohlefilterung erfährt und schon als Vodka klassifiziert werden kann. Im zweiten Schritt wird eine Tinctur aus den Kräutern und Getreidealkohol erzeugt. Danach wird das Destillat 3 mal destilliert und beim 3 Destillatsionsvorgang werden Kräutern zugesetzt. Im 4 Schritt werden die einzelnen Resultate der einzelnen Stufen mit einander verblendet.

    Das VodkaHerb auch eine exellente Basis für Cocktails bildet ergibt sich von selbst, werden doch durch findige Bartender mehr und mehr Kräuter und Gewürze in Cocktails eingebunden , so kann man hier noch ein Schritt weitergehen und eine noch komplexere Struktur erstellen.

    Die Fabulous Shakerboys, wohl die Vorzeige Bartender Hollands, erarbeiteten einige Signiture Cocktails mit VodkaHerb die dezent nuanciert sind und die Mixability unterstreichen.

    Antoinette Martini

    Glass: Cocktail
    Garnish: Half Grapefruit wheel
    Method: Muddle the flesh of the Grapefruit.
    Add the Sonnema VodkaHerb and Sugar Syrup.
    Shake all ingredients and double strain into chilled glass.

    Ingredients: Flesh of ¼ Grapefruit
    Dash Sugar Syrup
    2 ½ Fl Oz Sonnema Vodka Herb


    The VodkaHerb Martini

    Glass: Martini
    Method: Muddle the cucumber in the cocktail shaker and add ice.
    Add the Dry Vermouth and VodkaHerb and shake with ice.
    Doublestrain into the ice-chilled glass.
    Ingredients: 2 slices of cucumber
    80 ml Sonnema VodkaHerb
    10 ml Dry Vermouth
    Garnish: 1 slice of cucumber




    Sonnema VodkaHerb ist momentan noch nicht auf dem deutschen Markt erhältlich, der Bitters Blog bemüht sich darum dies in Kürze zu ändern und wird bei Erfolg an dieser Stelle über Bezugsmöglichkeiten berichten.

    Mittwoch, 25. April 2007

    Beachbum Berry's Sippi' Safari



    Bei Paul las ich vom neuen Beachbum Berry's Buch: Sippin' Safari. Da sich der Vorgänger in TIKI Kreisen durchaus als MUST HAVE etabliert hat, könnte man auf das im Juni erscheinende Sippin' Safari gespannt sein. Neben einer Drinks Sektion wartet dieses Buch mit vielen Interviews echter Tikizeitzeugen und Kreatoren auf - Kurzer Auszug von der englischen Webseite (Vorbestellungen möglich):

    Interviews:
    * Leon Lontoc, Don The Beachcomber's waiter who served Frank Sinatra and Marlon Brando by night, and acted in their movies by day;
    * Henry Riddle, the Malibu Seacomber bartender who fed items about his famous customers to infamous gossip columnist Louella Parsons, till the day Howard Hughes found him out;
    * Duke Kamanamoku, whose manager turned him from Olympic champion into reluctant restaurateur.

    Paul, der einen kleinen vorab Auszug lesen durfte läßt u.a. wissen:
    46 der insgesamt 67 Drinks Rezepte in Sippin Safari wurden noch niemals gedruckt/veröffentlicht. Ich bin gespannt, welche polynesischen Köstlichkeiten uns da serviert werden.

    Flair warm up


    Wenn ich ehrlich sein darf, verstehe ich nahezu nichts vom Flair Bartending. Ich bin bekennender FLAIR-Legastheniker. Flair Bartending ist für mich eine hohe Kunstform, die, wenn Sie beherscht wird, absolut beeindruckend ist und auch mich jedes Jahr auf der Londoner Barshow in den Bann zieht.

    Beim BOLS MASTER BATTLE in Hamburg durfte ich nun den Hamburger Shadowshaker und ein einem jungen Herren von fast4ward beim warm up mit meiner Kamera über die Schulter schauen.

    Photo SLIDE Show vom Flair

    flickr Bilder Set

    Sloeberry Gin

    Es ist noch gar nicht allzu lang her, da war Sloe (Schlehen)Gin in Deutschland quasi nicht erhältlich. Dieses hat sich innerhalb der letzten Jahre zum Glück geändert und man kann auf verschiedene Produkte zurückgreifen. Die Geschmacksbilder variieren zum Teil sehr deutlich!

    THE BITTER TRUTH haben sich daran gemacht einen nicht industriell gefertigten Sloeberry Gin der Bartendergemeinde anzubieten.

    Der aus einheimischen Schlehen aus der Pfalz gefertigte Sloeberry Gin wurde erstmals während der kürzlich in Hamburg weilenden Reihe der Traveling Mixologist der Öffentlichkeit vorgestellt und als delikat empfunden.

    Die Abfüllung hat ein Alkoholvolumen von 38% und kommt in einer eleganten 0,5 l Flasche zum Preis von 18 Euro.

    Die Stückzahl ist limitiert und eine Neuauflage ist abhängig von der Ernteausbeute dieser Saison.
    Anfragen können über die Webside gestellt werden!

    Sloe Gin hat in England lange Tradition und ist Teil unzähliger klassischer und moderner Cocktailkreationen.

    Ein wunderbar intensiv fruchtiger Cocktail ist der

    Blackthorn Cocktail

    4,5 cl Sloe Gin
    3 cl roter Vermouth
    Zitronenzest

    Gut verrühren und in ein Cocktailglas abseihen.

    Montag, 23. April 2007

    Petition für volle Gläser

    Das so mancher Wirt ein anderes Maßsystem als seine Kunden verinnerlicht hat und man bei einer Bierbestellung gern mal etwas weniger(in Bayern gern auch mal viel weniger) Bier im Glas hat, ist ein leidiges Thema. Mit Beharrlichkeit wird diese Unsitte gepflegt und die meisten Gäste akzeptieren wortlos den ihnen zugedachten Nachteil. Dies ist allerdings kein reines deutsches Phänomen.
    Um eine Lanze für den Wirt an sich zu brechen, sei erwähnt, dass die meissten Wirte sehr akurat einschenken und es keinerlei Grund zur Beanstandung gibt!

    Andernorts verbündet man sich nun um diesen Mißstand zu ändern.

    Im Vereinten Königreich hat die Organisation CAMRA eine Offensive "Say yes to a full pint" ins Leben gerufen. Ergaben Studien das ca. 27 % aller verkauften Pints in britischen Pubs mehr als 5% Unterbefüllung aufwiesen und somit den Kunden 1,3 Millionen Pfund zuviel abgenommen werden.

    Die Angst zuwenig zu bekommen erklärt dann wohl auch die britische Art des Biereinschenkens-kein Schaum.

    Samstag, 21. April 2007

    Mint Julep

    Der Frühling zeigt sich von seiner besten Seite, die Temperaturen sind überaus angenehm und die Natur gibt Vollgas um möglichst schnell zu ganzer Pracht zu gedeihen. Auf der Terrasse spriessen die Vorboten für den ersten (Minze aus eigenem Anbau, versteht sich) Mint Julep dieser Saison.

    Sicher kann man auch im Winter seinen Mint Julep fertigen, allerdings stammt die Minze fast ausschliesslich aus dem Treibhaus und bringt nicht das erwartete Aroma einer sonnenverwöhnten mit sich. Zum anderen verhält es sich mit dem Julep ähnlich wie mit Erdbeeren, man kann welche im Winter bei -20° C kaufen und verspeisen, richtig Spaß macht es allerdings nicht.

    Was fehlt ist die Umgebung und der Geist des kommenden Sommers, 2 Komponenten die man keinesfalls vernachlässigen sollte. Da es in unseren Kreisen nur sehr, sehr wenige Bars gibt, die es verstehen einen Julep zu fertigen(viele glauben sie wüssten es und bieten ihn auch an), grenzt der Versuch einer Bestellung eines solchen meistens an russisches Roulette. Es kann funktionieren - muss aber nicht.
    Natürlich haben die Meister der Julepfertigung alle ihre eigene Interpretation parat und Kentucky streitet sich seit Jahrhunderten mit Georgia darüber, welche Version die einzig Wahre sei und wem der Ruhm der Erfindung zusteht.

    Im Grunde genommen ist alles ganz einfach. Es gibt grob betrachtet zwei grosse Lager, die Einen drohen mit dem Fegefeuer, sollte die Minze im Drink verbleiben und die Anderen beharren darauf das die Minze unbedingt dem Zyklus des Trinkens vom Glasinneren aus beizuwohnen hat. Die richtige Minzart ist ein weiteres Streithema. Spearmint gilt als die richtige Wahl, diverse Kreuzungen taugen nicht für den Mint Julep und sollten vermieden werden.

    Weitere Streitpunkte sind zum Beispiel, ob die Verwendung eines Trinkhalmes Pflicht oder Frevel ist und ob es unbedingt ein Julepcup aus Silber sein muss oder ob ein herkömmliches Longdrinkglas die gleiche Funktion erfüllt.
    Die Wahl der Spirituose, seinen wir so frei, ist jedem selbst überlassen. Grundsätzlich harmonieren Brandy und Bourbon Whiskey wunderbar mit Minze und haben nicht zuletzt einen historischen Hintergrund. Der gelegendliche Float eines Jamaica Rums sollte toleriert werden und kann ausgezeichnete Ergebnisse hervorbringen.

    Wie ist nun ein Mint Julep, passend zum Kentucky Derby am 5.5.2007, zu fertigen?

    Mint Julep

    Man nehme 3-4 frische in vollem Saft sehende Minzzweige
    (bevorzugt die jungen Spitzen!)
    6-8 cl besten Kentucky Bourbon Whiskey
    (Woodford Reserve, Blantons oder Makers Mark etc. - man vermeide die Produkte welche für deutlich weniger Geld zu haben sind-Qualität hat ihren Preis!)
    1-2 BL flüssiger Zucker (tendenziell ist hier weniger mehr!)
    crushed Eis!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!(niemals Eiswürfel, die Verwendung von Eiswürfeln wird mit sofortiger Verdammniss bestraft)
    Julepbecher oder schmales, möglichst dünnwandiges hohes Longdrinkglas.
    (optional sind die Beimengung von 2-3 Tropfen Peach Bitters oder etwas Peach Brandy)

    Zubereitung:

    Die Minze in das Glas geben und leicht andrücken um die ätherischen Öle freizusetzen und die gesamte Innenwand des Glasses damit aromatisieren. Den Zucker dazugeben und mit crushed Eis zur Hälfte auffüllen. Die halbe Menge Bourbon hinzugeben und mit einem Barlöffel in vorsichtigen auf-und-ab Bewegungen vermengen und gleichzeitig die Temperatur der Mischung zu senken. Man verfahre in gleicher Manier bis das Glas bis zum Rand gefüllt ist, immer etwas crushed Eis, etwas Bourbon, etwas crushed... etc..
    Wichtig ist, dass man das Glas nur am Glasboden anfässt! Bei richtiger Beachtung der Schritte, bezieht sich das Glas von aussen mit einer hauchdünnen Eisschicht und ist ein Fest für das Auge!
    Am Schluss mit reichlich frischer Minze garnieren( die Stengel frisch anschneiden!) und einen Trinkhalm auf Höhe der Minze kürzen um den intensiven Kontakt der Nase mit der Minze zu erzwingen.
    Minze an der Nase und Bourbon am Gaumen-die Saison ist eröffnet!

    Für mehr Informationen über den geschichtlichen Hintergrund des Juleps, sei ein Artikel von George Sinclair empfohlen.

    Donnerstag, 19. April 2007

    Schwangere in Bars

    Schwangerschaft ist wohl eines der elementarsten Stützpfeiler unserer Gesellschaft. Die daraus resultierenden Geburten sichern die Erhaltung der Art und damit den Fortbestand der Zivilisation.


    Schwangerschaft lässt sich aber nicht verbergen und das dem Ungeborenem ein Barbesuch zugemutet werden kann, entzweit nicht nur die hiesige Bevölkerung in zwei Teile.
    Haben sie sich nicht schon einmal dabei erwischt, wie sie bei ihrem Gang in die Bar vom Anblick einer Schwangeren überrascht wurden und unbewusst über das Verhalten der Dame richteten.

    Der Gang in die Bar muss nicht unbedingt mit dem Konsum von Alkohol einhergehen, und doch ist es mir aus der Erfahrung langjähriger Bartätigkeit nur allzu wohl in Erinnerung, dass viele Gäste den Besuch und den damit verbundenen Anblick einer Geschwängerten äusserst kritisch gegenüberstehen. Nimmt die Dame dann auch noch ein alkoholisches Getränk zu sich, nähert sich die Polarisation dem Höhepunkt. Dieses Mißfallen wird in den seltensten Fällen direkt ausgesprochen, wird aber hinter vorgehaltener Hand nur allzu gern zum Ausdruck gebracht.

    Dies wirft natürlich die Frage nach dem Maß auf, in dem man sich dem Alkoholkonsum während der Schwangerschfat hingibt. Gilt doch das Glas Champagner als Kreislaufförderer und das gelegentliche Glas Rotwein als Blutbildend, so ist doch bekannt, das Alkoholkonsum auch
    stark zu Fehlbildungen des Embryonen führen kann (besonders in den ersten 3 Monaten).
    Dieses ist als "fetales Alkoholsyndrom" bekannt und sollte den Neuzugängen dieses Planteten(so meine persönliche Meinung) grundsätzlich erspart werden. Das man wissenschaftlich allerdings immer noch uneins darüber ist, ob und in welchen Mengen Alkohol während der Schwangerschaft schädigend wirkt, macht die Sache nicht unbedingt leichter.

    Die renomierte New York Times brachte zu diesem Thema vor einiger Zeit einen sehr interessanten Artikel, dieser ist allerdings sehr auf die amerikanische Gesellschaft bezogen.

    Die Frage stellt sich allerdings nach der Akzeptanz innerhalb unserer Gesellschaft.
    Was denkt man als Barman darüber, wenn sich eine Frau im 7. Monat einen Gin&Tonic oder einen Cosmopolitan bestellt?
    Ist man als Gast beschämt, neben einer Person zu sitzen, die dasUngeborene durch seine eigene Diziplinschwäche in Gefahr bringt?
    Hier sind Standpunkte gefragt-wir sind gespannt!

    Bols Angostura Bitter



    Der "Reisende Tom" schickte heute eine kurze Mail:

    "gestern abend stippvisite im shepheard. rico albrecht zeigt mir seinen neuesten ebaykauf:
    angostura bitter von bols in der handlichen xl-flasche.
    gruss aus köln, tom."


    Mittwoch, 18. April 2007

    selbstreferentieller Web 2.0 Drink gesucht

    Der Webumtriebige Herr Adam entdeckte heute bei Onlinenerd24 die Frage "Was ist denn der Drink der Web2.0-Bla… äh… der Web2.0-Revolution?" Der Drink zum Web 1.0 sei die Caipirinha gewesen, so Onlinedrink24.

    Herr Adam tippt auf "Bionade Litschi in selbstreferentieller A-Blogger-Runde."
    (Schöner FAZ Artikel übrigens) - ich möchte erhöhen:

    Große Spezi ohne Eis mit Zitrone. Alkoholisch wahrscheinlich Bombay Tonic, Cosmopolitan oder ähnliches. Seien Sie als Bartender darauf gefaßt, das bei Rechnungsbeträgen unter 5,00 Euro ein Bewirtungsbeleg zwingend erforderlich sein wird und diese Rechnung am liebsten mit Kreditkarten bezahlt werden. Web 2.0 abhängige Kundschaft setzt einen kostenlosen W-Lan Zugang voraus und versteht nicht ganz, was daran flasch ist bei einem Cafe Late 4 Stunden zu verweilen und 3 mal ein Glas Leitungswasser nachzuordern.

    In einer guten Bar sollten Sie übrigens kein W-Lan installieren und das Benutzten von Laptops, Mobiltelefonen, Digitalcameras, Pagern, Blackberries, etc etc. nicht gestatten. Eine Bar sollte reines Web Null.Null sein. Rausch und Gespräch sind die beiden Säulen einer guten Bar.

    Bols Bartending Academy

    Als die wir vor kurzem zur Amsterdam Barshow reisten, waren die Erwartungen vollständig auf die Messe konzentriert und so war es ein wunderbarer Zufall, eben auch Phil Duff auf dieser anzutreffen. Phil ist Global Brand Ambassador der Firma Bols mit Sitz in Amsterdam und begeisterter Bartender mit grosser Leidenschaft.


    Spontan lud Phil die deutsche Reisegruppe in das House of Bols ein, in dem auch die erst vor kurzem eingeweihte Bols Bartending Academy untergebracht ist. Der erste Eindruck war schon überaus positiv, als wir von einer Gruppe gutaussehender Damen in die Schulungsräume geführt wurden. Es gibt 12 Arbeitsplätze für die Auszubildenden, die, was Kompfort angeht absolut keine Wünsche offenlässt.
    Wie uns Phil erklärte wird in einem rotierenden System gearbeitet um die Sauberkeit am Arbeitsplatz zu fördern-wer möchte schon einen unaufgeräumten Arbeitsplatz übernehmen? Der Fokus der Ausbildung liegt auf Exaktheit, Effizienz und Sauberkeit. Anfänglich wird ausschliesslich mit Wasser gemixt-hier geht es allerdings, anders als in einer bekannten Münchner Barschule, nur darum ein Gefühl für das Pouring zu bekommen. Ständige Kontrollen der genauen Mengen sind oberstes Gebot und nach Aussagen von Phil beherrschen die Auszubildenden das Maß innerhalb weniger Tage.

    Ist das Wissen, einschleisslich Warenkunden, Geschichte und Standardcocktails erst einmal vertieft, wechselt man zu der Bar, die einem Arbeitsplatz in einer normalen Bar nachempfunden ist. Die "Gäste" können, dank Verspiegelung und Transparenter Bar, dem hinter der Bar Arbeitenden in jeglicher Position auf die Finger schauen und somit das Geschehen aktiv verfolgen. Sehr angenehm waren auch die an jedem Arbeitsplatz angebrachten Losungen für korrektes Verhalten in der Bar, hier wird gleichzeitig auch der Grundgedanke einer Bar, abseits von reiner Cocktailfertigung, den Neulingen vermittelt. Gastfreundschaft und Eleganz sollen nicht nur leere Worthülsen bleiben, man will den Neulingen des Gewerbes gleich von Anfang an den Weg zum guten Gastgeber aufzeigen. Gutes Konzept, grossartige Ausstattung und ein überaus engagiertes Team haben uns alle beeindruckt. Es wäre zu wünschen eine Barschule mit ähnlichem Qualitäts- und auch Zeitgeschichtlichem Anspruch in Deutschland zu haben.

    Die Bar- und Cocktailkultur in Holland macht in vielerlei Hinsicht grosse Schritte nach vorn und hat in den letzten Jahren deutlich an Dynamik gewonnen.
    Barschulen die hierzulande mit 80er Jahren Fancy-Sirup-Saft Endlosschleife die nachfolgende Generation von Bartendern auf den Beruf vorbereiten sollen, tragen nicht unbedingt zu einer Verbesserung der Cocktailkultur in unserem Lande bei.
    Es heisst sich hier ein Beispiel zu nehmen!

    Dienstag, 17. April 2007

    Hamburger Bitters

















    Am vergangenen Wochenende hatte Stephan Berg zum Treffen der Traveling Mixologists einen ganzen Koffer voll Bitters mitgebracht. Neben einer sehr kleinen Auflage von TBT Sloe Berry Gin (Herr Hauck konnte frische Schleen ernten) und einer aus New York stammenden Essenz für selbst gemachtes Tonic Water gab es u.a. einen echten alten Peychauds, einen Abotts, einen Angustora Orange Bitter und einen Renaults Bitter.
















    Nicht schlecht staunte der Meister der süddeutschen Bitters Schmiede als Ihm zwei hanseatische Profi Trinker eine Bittere Wahrheit überreichten - einen echten Hamburger Bitter! Handgelabelt, erstes Fass. Herr Berg attestierte nach kurze Probe einen Ausgewogenen Geschmack und einen gelungenen Gesamteindruck

















    Das Hamburger Bitters Rezuept entstammt dem Handbuch der Drogistenpraxis von 1893. Daniel Petereit, rechts im Bild, hatte dieses alte Werk vor kurzem online entdeckt. Zusammen mit Torben Bornhöft, links, setzten die beiden nun das erste Fass an.

    Der Bitters Blog bedankt sich für diese gelungene, exklusive Probe. Das Bitters Imperium in Deutschland ist ins Wancken geraten, aber vielleicht konnte Herr Berg mit der Zubereitung diverser Juleps das Rezept "auslöschen".

    MIXLORD mit Kanne, Bitters und blog.de

















    Auf dem Bols Master Battle 2007 traf ich EYCK THORMANN - hier mit altem Cocktailshaker und TBT Bitter bewaffnet. Er selbst nennt sich MIXLORD und er erzählte mir, das er nun auch einen BLOG hat - Wir freuen uns auf jede Menge Content Eyck!

    http://mixlord.blog.de/

    Montag, 16. April 2007

    BOLS MASTER BATTLE HAMBURG

















    Am vergangenen Mittwoch, 11.4.2007, fand die erste Vorentscheidung für das Bols Master Battle in Hamburg statt. In jeweils drei Kategorien traten die Teilnehmer gegeneinander an. "Your Own" - die Kreation und das Zubereiten eines Drinks vor Publikum. Alle Zutaten und Arbeitsgeräte mußten selbst mitgebracht werden. "Speed" Das Zubereiten mehrer Getränke nach Vorgaben der Jury auf Zeit. "Flair" - Flair Battle - fest in medial aufgearbeiteter shadowshaker Hand

    Die Teilnehmer traten jeweils an zwei Bars gegeneinander an - sozusagen face to face.

    Austragungsort waren die River Kasematten am Hamburger Hafen. Sven Sudeck und sein Team sorgten für erstklassige Bewirtung.

















    Die Veranstaltung wurde aufwendig insziniert, ein DJ sorgte für entspannte Atmosphere.

    Hier nun die Gewinner des Hamburger Wettbewerbs - sie reisen zum Finale nach Berlin - in Berlin wird es eine zusätzliche Kategorie geben: die von mir so geschätzte Molekulare Mixology.

    Sieger Your Own: Thomas Immenroth, Mister Q in Nienburg
    Sieger Speed: Thomas Spuhn, Modern Masters in Erfurt
    Sieger Flair: Walid Missaoui, Golden Cut in Hamburg

    Die Teilnehmer des Wettbewerbs im Einzelnen:

    Flair:
    Cem Özkan - Bielefeld / El Solin,
    Julian Gerke - Bremen / Salomon's,
    Alexander Zienert - Hamburg / Louisiana
    Behrang Raji - Hamburg / Dorsia
    Walid Missaoui - Hamburg / Golden Cut
    Marcel Baumann - Hamburg / Dorsia

    Speed:
    Stefan Seidel - Biederitz / Liebig Lounge
    Partick Kämmerer - Dorsten / Café Romeo
    Mark Just - Hamburg / Parlament
    Christopher Hilger - Düsseldorf / Bar Alexander
    Martin Simon - Bielefeld / Sausalitos Hannover
    Torsten Spuhn - Erfurt / Modern Masters
    Jörg Obermeier - Bad Salzuflen / Miloudis Bar
    Thomas Immenroth - Leeseringen / Mister Q

    Your Own:
    Eyck Thorman - Hamburg / Christiansens
    Thomas Lansmann - Buchhorst / Kneipodrom ABACCHO
    Thomas Immenroth - Leeseringen / Mister Q
    Torsten Spuhn - Erfurt / Modern Masters
    Ted Marcuse - Hamburg / Plaza
    Jens Oeltjendiers - Bad Zwischenahn / Casino Bar Bad Zwischenahn
    Tobias Hahn - Berlin / relexa Hotel Berlin
    Martin Rosch - Bad Segeberg / Leonardo Bar & Winery


















    Bei dieser wirklich hochwertigen Veranstaltung gab es in meinen Augen zwei Kritikpunkte: zum einen waren die Rezepte für die "Speed" Wettbewerb anscheinend zu aufwendig. Einige Teilnehmer erklärten mir, dass es eher untypische Rezepte waren. Liegen bei herkömmlichen Speed Wettbewerben die Bestzeiten bei knapp über eine Minute, waren die Siegerzeiten hier bei mehr als drei Minuten.

    Meine persönliche Kritik gilt den Regularien des "Your Own" Wettbewerbes. Zeigte sich das Haus BOLS auf der Barshow NL als eines der inovativsten Häuser der Spirituosen Industrie, begab man sich mit dem Master Battle "Your Own" Wettbewerb auf eine Reise in die 80er Jahre. Bei Verwendung eines Squall Glases mit Inhalts-Volumen von nahezu 0,5 ltr fühlte ich mich an die Anfänge meiner Barzeit erinnert. Die Verwendung solcher Gläser und Füllmengen bei dieser Art Wettbewerb finde ich mehr als ungeeignet. Ich denke Philip Duff könnte hier sozusagen im eigenen Haus das richtige Consulting sorgen. Herr Berg wird seinen uns schuldigen Artikel von Philips BOLS Barschule in Amsterdam sicherlich in den nächsten Wochen nachreichen.

    flickr Bilderset vom BOLS MASTER BATTLE HAMBURG

    Robert Hess - The Last Word

    Robert Hess, kürzlich vom Mixology Magazin, zur einflussreichsten Person im Bargeschäft gekührt, ist nicht nur Cocktailliebhaber, er weiß sich auch sehr gut zu promoten und Medien zu schaffen die Bartender auf der ganzen Welt als Kommunikationsplattform nutzen.

    Robert inniziierte das Drinkboy Portal und das angeschlossene Forum. Sein Neustes Projekt ist "The Cocktail Spirit", eine Art Online "TV" Serie über Cocktails und Bar, obwohl man ihm sehr schnell anmerkt, dass er kein professioneller Bartender ist und sich fauxpas erlaubt, die vielen Profis in einer richtigen Bar ein Schaudern über den Rücken jagen, so ist das Wissen was er vermittelt doch eine gern aufgenommene Bereicherung für alle Bartender und Cocktailliebhaber.

    In der Neuesten Folge greift er den seit einiger Zeit Furore machenden Cocktail "The Last Word" auf, der von Murray Stenson in alten Büchern entdeckt wurde und durch Audrey Sanders im Pegu Club wieder salonfähig wurde.

    Auch am vergangenen Wochende mixten die Traveling Mixologist einige dieser Cocktails, allerdings nicht mit Gin. Ein genauer Bericht folgt in Kürze, erst sind noch einige liegengebliebene Arbeiten abzuschliessen und Herr Meyer wird auch aus dem Urlaub zurückerwartet.

    THE LAST WORD COCKTAIL

    1/3 Gin
    1/3 Chartreuse grün
    1/3 Maraschino Likör (Luxardo!!!)
    1/3 frisch gepresster Limettensaft

    Shake, strain-Cocktailglas!

    Samstag, 14. April 2007

    TM - Zwischenbericht



    Gestern Abend luden die Traveling Mixologists zu einer Rye & Bourbon Night in Hamburg - Stephan hatte einen Koffer voller alter, unbekannter Bitters im Gepäck und vermixte amerikanischen Whiskey - Heute Abend wird Bastian Heuser ein Best of Rum, Rhum, und Ron vermischen. Wer Lust hat, zu kommen, ist herzlich eingeladen - Beginn 21.00 Uhr.

    Wir freuen uns auf Euch.

    Mittwoch, 11. April 2007

    Das Vokabular unserer Zunft

    Gehen wir tagtäglich mit Begriffen wie Mixology, Mixologist, Bartender, Barkeeper um, hinterfragen wohl nur wenige die Ursprünge diese Bezeichnungen. Hat doch wie alles auf dieser Welt einen Ursprung (und ein Ende, welches uns nicht allzu bald ereilen sollte), so ist eine Suche nach dem Beginn, sozusagen einer Begriffsforschung, in Zusammenhang mit den zeitgeschichtlichen Rahmenbedingungen überaus lehrreich.

    Als unsere Vorfahren der Zunft die ersten Drinks mixten, sicherlich von vielen belächelt, gab es keinen Begriff für die Tätigkeit der sie nachgingen, unschöne Bezeichnungen waren anfänglich sicher von Seiten der Bier- und Straight-Trinkergemeinde an der Tagesordnung.
    Im Jahr 1948, H. L. Mencken veröffentlichte im New Yorker Magazine ein Essay mit Namen "The Vocabulary of the Drinking Chamber" in dem er Einblicke in die Herkunft verschiedener Begriffe aus dem Barbereich gibt.

    "A good way to discover the paucity of bartenders’ neologistic powers is to ask yourself what they call themselves. Have they ever invented a fancy name comparable to the mortician of the undertakers, the realtor of the real-estate jobbers, the ecdysiast of the strip teasers, or the cosmetologist of the beauté-shoppé gals? Alas, they have not, and it seems very unlikely that they ever will. Even so silly a term as mixologist was devised not by a practicing bartender but by some forgotten journalist writing in the Knickerbocker Magazine in 1856. He intended it sportively and it has remained on that level ever since, along with colonel for a whiskey drummer and professor for a kneader of pugilists. In 1901, the Police Gazette, then at the apex of its educational influence, attempted to revive and glorify mixologist, but the effort failed miserably, and bar clerk was soon substituted, and likewise failed. Barman, borrowed from the English, has been put forward from time to time, and there used to be an International Barmen Association in New York, but I can no longer find it in the Manhattan telephone book, and its former spot is now held by the International Bartenders School, on Forty-sixth Street, which has a Yale for its Harvard in the Bartenders School, Inc., on Forty-ninth Street. Both have excellent reputations in scholastic circles. All the existing unions in the profession, so far as I have been able to track them down, use plain bartender in their titles, and so do the various social clubs, choral societies, and leagues against prohibition and Communism. Some time ago, Oscar Haimo, of the Hotel Pierre, described himself as mâitre de bar in the advertising of his latest book, “Cocktail and Wine Digest,” but I have yet to hear a second for it. Nor is there any visible support for server, which made its début in New Jersey late in 1910 and seems to have died the death by January 1, 1911. Forgetting the vulgar barkeeper and barkeep, only bartender survives, a lowly word but a sound one. It arose from unknown sources during the Gothic Age of American boozing, c, 1855, and is of purely American genesis, though the English now toy with it. So is barroom, which was used by John Adams in 1807. And so is bar (the room, not the service counter), which was first heard of in 1788. The English barmaid has never caught on in this country; perhaps it suggests too strongly the poetic but smelly milkmaid. There are many females behind our more democratic bars, and I know one in Baltimore who is a first-rate artist, but if you called her a barmaid, she would crown you with the cop’s bottle."

    Dienstag, 10. April 2007

    Ein Gin kommt selten allein!

    Stefan Gabányi sorgte heute in der SÜDDEUTSCHEN Zeitung für eine amüsante Nachtlektüre: "Ein Gin kommt selten allein". Herr Gabányi gibt hier einen herrlichen Überblick über GIN. Der Artikel ist gut geschrieben und lesenswert - mein persönlicher Höhepunkt war das anschließende

    "Das kleine ABC des Gins"

    Auszüge:

    "Bafferts: englische Premiummarke, die sich mit dem Slogan „Der Gin, der auch Wodka-Trinkern schmeckt“ blamiert."
    "Beefeater: ...noch einen herrlich altmodischen Crown Juwel mit 50 Vol.-% und den lächerlich neumodischen Beefeater Wet mit fiesem Birnenaroma."
    "Blackwood: ...Wacholder schmeckt man hier nur noch mit gutem Willen heraus; im Vordergrund stehen dezente Ingwer- und
    Koriandernoten."
    "Bombay Sapphire: ... beim Publikum ist die Marke beliebter als bei Barkeepern, die noch immer sauer darüber sind, dass der Alkoholgehalt vor einigen Jahren stillschweigend von 47 auf 40 Vol.-% heruntergesetzt wurde." (keine Flasche bekommen, Herr Gabányi?)
    "Gordon’s: ...ordentliche Konsensware, ganz im Gegensatz zum neuen Gordon's Distiller's Cut mit seinem irritierendem Erfrischungstuch-Aroma."
    "Hendrick’s: ein gelungenes Beispiel für modernen Gin im Wodka-Stil..."
    "Juniper Green: ja, es gibt auch Öko-Gin."
    "Saffron: die orangene Färbung der Marke lässt Schlimmes ahnen – Fehlalarm,
    dieser samtweiche Gin schmeckt tatsächlich nach Safran."
    "Tanqueray: ... die Super-Premium-Version Tanqueray N°. 10 macht gerade Furore an den schicken Tresen dieser Welt. "

    Bitters Blog Library

    Nach dem wir die Osterfeierlichkeiten erfolgreich hinter uns gebracht haben, kehren auch wir zum Tagesgeschäft zurück und präsentieren heute, nicht ohne Stolz, unsere Online Bibliothek.

    Dass es Barbücher vor Charles Schumannn`s Barbuch gab, war dem ein oder anderen schon bekannt. Sicherlich nennt so mancher ein solches sein Eigentum, und doch besitzt wohl niemand eine komplette Sammlung aller jemals erschienenen Barbücher.

    Wir haben damit begonnen dem Suchenden ein Medium zu bieten, ihm Anregung und Informationen zu verschiedenen Veröffentlichungen zu geben, über Bücher die teilweise auch nicht mit Geld zu bezahlen sind.

    Diese Sammlung ist alles andere als komplett und ist in stetigem Wachstum begriffen. Der Fokus liegt sicherlich auf Publikationen vor 1933, was aber nichts über die Qualität der Bücher in späteren Jahren aussagt. Die Anfangstage der Cocktailliteratur sind Wegweiser für die spätere Entwicklung der Barkultur auf globaler Ebene und bedürfen eine intensiven Begutachtung.

    Wir hoffen, dass in naher Zukunft somit ein seines gleichen suchendes Portal für die Recherche entsteht. Wir bitten jeden der über nicht aufgelistete Titel verfügt an diesem, sicher auch auf internationaler Ebene verfolgten Projekt teilzuhaben, und uns Informationen zu jeweiligem Titel zur Verfügung zu stellen.

    Gern würden wir auch Inhalte der jeweiligen Bücher online stellen, dies ist allerdings aus rechtlichen Gründen vielfach nicht möglich. Für Fragen über einzelne Titel oder Bezugsmöglichkeiten und Preise stehen wir natürlich zur Verfügung.

    Wir wünschen viel Spaß bei der Erkundung der Bargeschichte!

    Montag, 9. April 2007

    EXPOSITION UNIVERSELLE DES VINES ET SPIRITUEUX

    Auf der kleinen Insel Bendor im Süden Frankreichs wartet ein wahrer Schatz darauf der Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu werden. Es handelt sich um die wohl grösste Spirituosensammlung Europas, wenn nicht sogar der ganzen Welt.
    Aus der Privatsammlung von Paul Ricard, stammen ca. 8000 ungeöffnete Flaschen Wein, Spirituosen, Glass, Barequipment, Historische Etiketten und Drucke aus dem letzten Jahrhundert.

    Jared Brown und Anistatia Miller haben die nicht allzu leichte Aufgabe von Pernod/Ricard erhalten die Sammlung zu sichten und zu archivieren um 2008 die grosse Eröffnung der "EXPOSITION UNIVERSELLE DES VINES ET SPIRITUEUX" zu feiern und dieses einzigartige Kulturgut der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

    Bis zu diesem Zeitpunkt nutzt man die Zeit für die Aktivitäten der International Barbusiness School und bietet weiterhin eine Reihe hochkarätig besetzter Veranstaltungen.

    Hier ein kleiner Überblick über das Programm bis zum Jahresende.

    Juni

    The History of Spirits & Cocktails-An History Journey
    Anistatia Miller & Jared Brown

    Wine on the Trade
    In aassociation with Bibendum Wine

    September

    Being a Bartender-The Social Responsibility:Cocktails on the Island
    Gary Regan & Mardee Haiden Regan

    Vodka-The Ultimate Masterclass
    A one-on-one with the individuals who have shaken and stirred the international vodka category over 2 decades

    October

    The Tequila All Stars
    Tom Estes

    European Gin Symposium
    The Worldwide Cocktail Club

    November

    New York City Brand & Bar Culture
    Sasha Petraske & Audrey Sanders

    Master of Cocktails
    The Savoy Masterclass with Peter Dorelli

    Samstag, 7. April 2007

    Barshow Amsterdam 2007


    Impressionen von der Barshow 2007

    In diesem Jahr bin ich es zum ersten mal zur Barshow nach Amsterdam gefahren und muss
    sagen - ich war mehr als beeindruckt. Seit drei Jahren besuchte ich die Barshow in London und spätestens seit dem letzten Jahr habe ich sie als "Pflichttermin" in meinen Kalender aufgenommen.

    Für diesen Pflichtterminstatus benötigte die Messer in Amsterdam genau ein, statt drei Jahre.

    Als ich vor 3 Jahren das erste mal nach London zur Barmesse flog, war ich enttäuscht. Seinerzeit war die Barshow UK eine überwiegend lokale Messe - Alles drehte sich um Bartender aus UK, insbesondere aus London. Das war zwar hochgradig interessant, es war nur schwer als Außenstehnder "Fuß" zu fassen - so blieb man Beobachter und nicht Teilnehmer. Die Messe war aufwendig organisiert und impulsant inszeniert, dennoch konnte ich der Messe nicht mehr als einige Stunden abgewinnen, und entschloss mich, die weitere Zeit mit sinnvollen Dingen wie Drinks in diversen Bar zu konsumieren, zu gestalten.

    Im Jahr drauf, traff ich die ersten bekannten Gesichter - Helmut Adam kannte ich zu jener Zeit und einige wenige Bartender aus Deutschland. Die Präsentationen und Vorträge waren weiterhin fest in UK/London Hand. Das Programm war gewonnt hochwertig, die Messe wurde Internationale rund öffnete sich anderen Ländern.

    Im letzten Jahr hatte die Londoner Barshow in meinen Augen einen riesen Schritt getan: Die Organisatoren hatten die Referenten International ausgewählt - Andre und Henry vom World Wide Cocktailclub sorgten für ein ungemein interessantes Programm. Außerdem waren relative viele Deutsche Bartender vor Ort, was sich sowohl zur Messe, als auch im Anschluß / Abendprogramm als großartig erwies. Schnell kam man mit UK und Internationalen Bartender und Größen ins Gespräch - die Messe hatte sich von einem Jahr zum nächsten in meinen Augen "internationalisiert".

    Link: sevenload.com


    Diesen Faktor schafte die Amsterdamer Barshow gleich in meinem ersten Jahr - eine interessante Mischung von Bartender und Referenten aus ganz Europa und den USA. Interessante Kontakte und Gespräche. Die Barshow NL war sehr gut organisiert und der Auftritt der Messe sehr anspruchsvoll. Ein Teil der Vorträge wurde leider in Holländisch abgehalten und wenn man sich etwas wünschen dürfte, wäre es ausschließlich in English vorzutragen. Zugegeben ist dies eine hochgestelltes Ziel und ich stellte mir vor, wie Deutsche Bartender auf einer "Deutschen" Barshow ausschließlich Englisch sprechen. Kommisch wäre es schon und wahrscheinlich wird es noch etwas dauern - aber letzten Endes leben diese Barshows in meinen Augen vom Ihrer Internationalität (wie viele gute Bars auch...).

    Ricardo Sporkslede, Inhaber "The Fabulous Shaker Boys" und Gründer des Bartender Network NL hat die Barshow NL ins lebens gerufen und zeichnet sich für die exellente Organisation und den Ablauf Verantwortlich. In einem Gespräch sagte er mir, das die Bar Szene in Holland im Vergleich zu Deutschland eher jung ist, sich seiner und meiner Meinung nach aber deutlich schneller entwickelt hat - man könnte sagen "rechts überholt!". Die Barszene in Holland ist sicherlich klein, deren Bedeutung aber schon heute international merkbar.

    Zwei Deutsche Firmen beindruckten mich auf der Messe durch Ihre Weitsichtigkeit - früh hatten Sie das Geschehen in Holland wahrgenommen und durch eine Holländische Vertretung haben Sie Teil am BAR Trend/Boom in Holland.

    Zum einem die Firma APS - PROBAR aus Hamburg. Die Damen und Herren rund um Matthias Bloeß und Shung S. Yiu sind schon seit einiger Zeit in Holland und bieten hier, ähnlich wie in Deutschland, hochwertige Barausstattung an. Sie Importieren Libbey Bar Glas und Hamilton Beach. Mit Ihrer Eigenmarke PROBAR wollen Sie verstärkt hochwertiges Arbeitsmaterial für Profibartender anbieten.

    Zum anderen der High End Beverage Caterer UBS bar support / Hamburg von Ole Buddrus und Frank Frensdorff. Ihr holländisches Partnerunternehmen BARSUPPORT caterte einen Großteil der Messsebars, u.a. die beiden Bacardi Bars und die sehr große FOUNDER Bar. Ihr Projekt:"Wink's Wonderbar (Achtung, der Link wird Sie in den Wahnsinn treiben...)" setzte sich sehr kreative mit Thema RecycleBAR auseinander und die herrlich verrückten Konstrukte wie die Caipirinha Kanone und der Bierdosenschiessen-Öffner Handschuh waren in meinen Augen eine gelungene Abwechslung zu all zu hochtrabender Mixology.

    Neben den umfangreichen Aussteller glänzte auch diese Barshow durch hochkarätige Vorträge und Vorführungen. Das Bartender Network NL und die Fabulous Shakerboy setzten an beiden Tagen Highlights mit einer Vielzahl an Vorträgen - ein Auszug:

    • Lost London Cocktails (Henry Besant, Dre Masso)
    • 1806 - Cocktails through the ages (Wayne Collins, Andy Gemmel)
    • 30 Classic Cocktails in 30 Minutes ( Henry Besant, Dre Masso)
    • Preserving our history
    • Ins & Out of starting a Cocktailbar (Misja Vorstermans, Rob van Looy)
    • How to infuse spirits and what to do with them (Andrew Nicholls, Misja Vorstermans)
    • Cocktails from the twenties till now ( Flint van den Gronden, Misja Vorstermans)
    • The World of Bartender Network (Ricardo Sporkslede, Tal Nadari, Misja Vorstermans)
    • Made in Germany, Switzerland & Austria , Helmtu Adam, Bastian Heuser und Stephan Berg
    Den GSA Vortrag des Deutschen Teams haben wir gefilmt, leider fehlen die letzten 2 Minuten, der Chip war voll:


    Link: sevenload.com

    Die Organisatoren überraschten allerdings auch den einen oder anderen Vortragenden, wie z.B. Tom aus Köln, der aus dem Stehgreif auf die Bühne gerufen wurde - well done Tom! Die Aufnahmen von Toms Vortrag stammen von Michael Meinke aus Berlin.


    Link: sevenload.com

    Die Barshow war ein großartiger Treffpunkt für ein who is who der internationalen Barszene.
    Ich und alle anderen Besucher haben neue internationale Kontakte geknüpft und Alte vertieft - allein aus diesem Grund ist diese Messe auch im kommenden Jahr eine Reise wert. Ich freue mich auf die Barshow UK im Juni.

    EinSuchbild zum Schluss - Auf dem Bild kann man einen sehr aufmerksamen Zuhörer und Notizenschreiber erkennen. Der Mann neigt zu Baraffären und Gerüchten zufolge soll es noch in diesem Jahr eine Art Bar Show in Deutschland geben. Ich habe bis lang noch nichts offizielles darüber gelesen, bin aber für jeden Hinweis / Tip dankbar.

    Die Barshow NL hat gezeigt, das das Bar Business eine kleine Nische besetzt. Mit knapp 5000 Besucher an zwei Tagen ist diese Messe eher klein - was Ihrer Professionalität aber nichts abgesprochen hat. London liegt meines Wissens derzeit bei knapp unter 10000 Besuchern. Ich bin gespannt ob es in Deutschland einen "Markt" für solch eine Show gibt.




    Links Aussteller der Barshow NL (Die Global Player habe ich weg gelassen und sollten allseits bekannt sein)

    Beverage:
    ,A Brand New Day, Baquba Rum, by the glass, Enomatic, Fourcroy-Lenselink B.V., Holland Beer import bv, Hooghoudt B.V., Iced Naturals b.v., iKi beer, juciy details, PIAZZA D'ORO, Pleasure & Liquers, Residance Wijnen,

    Food:
    DELI XL, Jacobus Toet BV,

    Einrichtungen, Design, Technik, Barausstatter:
    APS, INTERA, DEP BV, Dofine, Ege tapjit, Estida, FOCUS Showequipment BV, Gamko Horecatechniek BV, Gielissen Interiors & Exhibitions, H-E-R-M-A-N.COM, Heuvelman Sound & Vision, Horstermeer Interieuren BV, Hutten b.v., Interior Consult, KAJA Horecainterieurs, Kroeze interieurbouw, Kung Fu lighting, Marike, Meta_I.D., Mood Makers, Nog Harder, Oolaalaa, PALAU, Steelstuff,

    Beverage Caterer:
    Barsupport, FABULOUS SHAKER BOYS, BLACK BV, Boot Koffie, Shaken or Stirred,

    Agenturen, Media:
    Avontuur Thema-Varmgevers, Brandlink, Concepten op Locatie, Frame Pubishers, GBA design agency, theme nl, MENDO, Mise en place, MoVe, ON. BV, PRM, Puresang, SEVV,


    Die GSA Cocktail von Stephan und Bastian:


    Drinks by Bastian Heuser

    gin cocktail

    50 ml blue gin
    1bsp gomme syrup
    2 dashes TBT orange bitters
    2 dashes TBT lemon bitters
    1 dash maraschino
    method: stir
    garnish: grapefruit zest
    glass: tumbler


    side care (revisited)

    40 ml asbach 8 years
    10 ml amaretto di saronno
    10 ml gomme
    20 ml fresh lemon juice
    lemon thyme
    method: shake and fine strain
    garnish: lemon thyme
    glass: martini

    GSA mulata

    40 ml robnson echter rum,
    20 ml mozart chocorange
    5 ml gomme
    25 ml fresh lime juice
    method: shake and fine strain
    garnish: orange twist, borgman spray
    glass: martini




    Drinks by Stephan Berg

    Roman Old Fashioned
    5 cl Veccia Romagna
    1/2 Zuckerwürfel
    2 BL Amaretto Disaronno
    2 Dashes "The Bitter Truth" Old Time Aromatic Bitters
    3 Dashes "The Bitter Truth" Orange Bitters
    grapefruit and orange peel

    Matinee Martini
    3-4 Salbeiblätter(in einem Boston Shakerglas andrücken)
    1 Barlöffel Ingwersirup
    1,5 Barlöffel "The Bitter Truth"Orange Flower Water
    6 cl Hendricks Gin
    Alles kräftig schütteln und in ein vorgekühltes Martiniglas
    feinstrainen. Mit Zitronenzest abspritzen und diesen dazu-
    geben.


    The John Glaser
    4 cl Compas Box OAK Cross
    1 cl Ramos Pinto Red Port
    1 cl Chambord
    2 dashes "The Bitter Truth" Orange Bitters
    Flamed orange peel
    Shake and strain!

    Freitag, 6. April 2007

    Amsterdam Barshow Bericht

    Nachdem wir uns jetzt eine kleine Auszeit gegönnt haben, ist es nun an der Zeit einen Bericht über die Ereignisse bei der diesjährigen Amsterdamer Barshow zu liefern.


    War man am Anfang, durch die Grösse der Londoner Barshow vorab in seinen Erwartungen beeinflusst, war man etwas enttäuscht von der Grösse der BAR.NL. Allerdings stellte sich dieser Umstand mit zunehmendem Maße als äusserst charmant heraus. Es gab mehr Berührungspunkte zwischen den Besuchern der Show und man kam sehr schnell mit vielen Leuten in direkten Kontakt und die Aussteller konzentrierten sich auch auf das Wesentliche und man hatte weniger Stände, für die man sich als Bartender eher weniger interessiert.

    Unseren Gastgebern, den Fabulous Shaker Boys, gilt der Dank der gesamten deutschen Delegation. Man fühlte sich sofort herzlich willkommen und wurde unmittelbar mit eingebunden. Die deutsche Barszene auch diesmal unmittelbar wahrgenommen, dies war vor gar nicht langer Zeit noch nicht selbstverständlich. Die zahlreich angereisten deutschen Teinehmer aus allen Teilen der Republik taten sicher ein übriges dazu bei, diesen Umstand zu untermauern.

    Auf der Showbühne sorgten internationale Bargrössen wie Jared Brown und Anistatia Miller, Nick Strangeway, Wayne Collins, Henry Besant und Dre Masso, sowie Die Fabulous Shaker Boys für ein kurzweiliges Weiterbildungsprogramm.

    Das dem deutschen Team um Helmut Adam, Bastian Heuser und mir die Möglichkeit der Präsentation gegeben wurde war für uns alle eine sehr schöne Geste und wir genossen es alle sichtlich. Produkte aus GSA standen im Mittelpunkt der Präsentation und brachte den Fokus der Teinehmenden auf Produkte die man teilweise nicht bzw. selten in U.K. oder den Niederlanden hinter den Bars findet, aber eine ausgezeichnete Qualität bieten.

    Weitere Einblicke unseres Ausfluges gibt es in Kürze über die neueröffnete BOLS Bartending Academy und das House of Bols, über die Charity Bar-mit grandiosem Sieg des deutschen Teams und vieles mehr.

    Montag, 2. April 2007

    Falernum & Peychaud Bitters

    Es war über lange Zeit ein äußerst leidiges Thema, was die Beschaffung von Velvet Falernum und Peychaud Bitters angeht. Es zeichnet sich allerdings ein Licht am Ende des Tunnels ab!

    Wie mir Daniel Schulz von Barfish.de vor kurzem mitteilte, wird er binnen Monatsfrist beide Produkte mit in seine Angebotspalette aufnehmen und erweisst dadurch einmal mehr der deutschen Barszene einen grossen Dienst. Der Bitters Blog ist sicher nicht ganz unschuldig daran, dass man sich bei Barfish verstärkt für Nischenprodukte engagiert.

    Peychaud Bitters sind unverzichtbarer Bestandteil des Cocktailklassikers "Sazerac", welcher schon zur Mitte des 19 Jh. der wohl bekannteste Cocktail in New Orleans war und sich seit einigen Jahren seinen einstigen Ruhm zurückerobert hat. Richtig zubereitet ein absoluter Hochgenuss und ein Paradebeispiel für das Bartenderhandwerk.

    Falernum, ein regionales Produkt mit Wurzeln auf Barbados, war ab den 30er Jahren und anschliessendem Tiki Boom eine Zutat, die hauptsächlich in Rumdrinks zur Anwendung kam und im übertragendem Sinn wie Bitters funktioniert. Durch den Zusatz von ein wenig Falernum überschreitet der Drink die Schwelle von gut zu grossartig. Falernum ist quasi eine Art Rum Likör, auf Rum basierend und mit verschiedenen Gewürzen aromatisiert.

    Also schon mal vormerken:
    In Kürze kann man sich beim London Aufenthalt auf andere Produkte focusieren!!!

    Hier noch ein wunderbares Anwendungsbeispiel für Falernum:

    THE ROYAL BERMUDA YACHTCLUB COCKTAIL

    6 cl Mount Gay Eclipse Rum
    2 BL Falernum
    2 Dashes Cointreau
    Saft einer 1/4 Limette

    Shake, strain, cocktailglas-enjoy!

    Barshow NL

    Wie der geschätzte Helmut Adam schrieb, brechen Deutschlands Bar Blogger langsam aber sicher zur Barshow nach Amsterdam auf. Der Info Tainment Teil des Bitterblog wird erst am Dienstag um Mitternacht in der Stadt eintreffen. Ich bin gespannt auf den Deutschen Vortrag von Bastian, Helmut und Stephan.

    Den "ersten" Deutsch/Holländischen Vortrag auf der Barshow UK 2006 habe ich letztes Jahr auf meiner IXUS festgehalten. Das Gerät ist wirklich klein, ich bitte die schlechte Qualität zu entschuldigen.

    Ein Stück moderner Bargeschichte - Barshow UK 2006: