Mittwoch, 31. Januar 2007

"Last Words" by Brian from the Pegu Club NY


"Last Words" by Brian
Originally uploaded by Joerg Meyer.
Im vergangenem Herbst hatte ich das Vergnügen, einige Tage in NY zu verbringen. Als echte Bank für einen NY Aufenthalt hatte sich der Pegu Club erwiesen. Der extrem kompetente "Brian" erwies sich schon am ersten Abend als sehr professioneller Gastgeber. Nicht nur, das er uns sofort Zugang zum legendären MLK & HNY verschaffte, nein, er glänzte jeden Abend mit echten Barkeeper Qualitäten.

An meinen Letzten Abend im Pegu bot Brian mir einen bis dahin unbekannten LAST WORD an. Die Zusammensetzung hörte sich für mich ehrlich gestanden äußerst fragwürdig an... Maraschino und Grüner Chartreuse, zu gleichen Teilen mit frisch gepresstem Lime Juice und Tanqueray Gin. Nun denn... An den vorherigen Abenden hatte Brian mich nie Enttäuscht und so ließ ich mich auf dieses Wagnis ein: Ich war begeistert.

Das Zusammenspielt der Spirituosen war beeindruckend.

“This cocktail was introduced around here about thirty years ago by Frank Fogarty, who was very well known in vaudeville. He was called the ‘Dublin Minstrel,’ and was a very fine monologue artist.”

schreibt Ted Saucier in seinem 1951 erschienenem Text "Bottoms up". Er beruft sich auf den Detroit Athletic Club und nennt den Drink einen Prohibition Era Cocktail.

Der Pegu Club hat eine abgewandelte Variante, die ich jedem Barkeeeper ans Herz legen möchte: Rye statt Gin, Lemon statt Lime - ansonsten alles zu gleichen Teilen.

Hier die Original Version

1 Teil Gin
1 Teil Limetten Saft
1 Teil Grüner Chartreuse
1 Teil Maraschino Likör

Leider habe ich letzte Woche von der Weinquelle Lühmann in Hamburg erfahren, dass es derzeit keinen offiziellen Import mehr von Luxardo Maraschino gibt. Sollte jemand einen akzeptabeln Ersatz kennen, bin ich für jeden Hinweis dankbar.

Nick and Nora having a Martini - "The thin man"



"The Thin Man" ist ein echter Cocktail Klassiker. 1934 gedreht, spielt er in der Zeit der tiefsten Prohibition. Nick und Nora Charles verbringen einen Großteil Ihrer Zeit in Hotel Bars und Speakeasies. Ihr leben dreht sich um so elementare Dinge was trinkt man am morgen nach sechs Martini Cocktails? Sie sind Garanten für echte Trinkkultur. The Thin Man gehört in die Mixology Bibliothek - unbedingt anschauen!

Martini Cocktail und Prohibition

Ein kleiner Beitrag zum Martini Cocktail und die Auswirkungen auf die Cocktailkultur im allgemeinen und auf die dargebotene Form des Martinis im speziellem.

Dienstag, 30. Januar 2007

AVIATION COCKTAIL

Ein Cocktail der, spätestens seit der „200 Jahre Cocktail“ Celebration, wieder mehr ins Bewusstsein der Barleute rückte, ist der AVIATION. Über lange Jahre war dieser Cocktail eigentlich nur den überambitionierten Barleuten hierzulande bekannt, aber dank dem MIXOLOGY MAGAZIN haben zumindest 50 Bars im deutschsprachigem Raum sich wieder etwas intensiver mit diesem Cocktail auseinandergesetzt.


AVIATION

2/3 Dry Gin
1/3 Zitronensaft
2 Dashes Maraschino
Cherry

Das Problem an dieser Rezeptur ist nur, dass es sich hierbei nicht um die Ursprüngliche handelt.

Das Savoy Cocktail Buch in seiner ersten Edition 1930, während der Prohibition erschienen, war wohl der Auslöser für diese Entwicklung. Eigentlich alle Barbücher nach 1930 verzichten auf die 4. Zutat - Creme de Violette. Eine Rezeptur aus dem Jahre 1916 von Hugo Enslinns Buch „Recipes for mixed drinks“ verlangt nach eben diesem.

AVIATION COCKTAIL

2 oz. (6 cl) gin
1/2 oz. (2 cl) lemon juice
1/3 oz. (2 Barlöffel) maraschino liqueur
1/6 oz. (1 Barlöffel) creme de violette

Die mysteriöse Creme de Violette ist allerdings äußerst schwierig zu bekommen. Die Firma SUNTORY stellt exclusiv für den japanischen Markt den HERMES VIOLET her und MONIN produziert einen Creme de Violette und einen Sirop de Violettes. Ersterer ist in Deutschland praktisch nicht erhältlich ( ich bin nicht fündig geworden) und auch Sirop de Violette gibt es nicht an jeder Ecke. Nachdem ich mir eine Flasche besorgt habe, genoss ich heute auch zum ersten mal einen Aviation in ( fast) originaler Fassung. Ich kann nur sagen ich bin beeindruckt!!! Die Farbe dieses Drinks erinnert mich an einen wolkenlosen blauen Himmel nach einem wunderschönen sonnigen Tag...

Es schmeckt schon immer noch nach AVIATION wie man ihn kennt, allerdings bekommt der Drink eine viel feinere Balance. Die Veilchen Aromen harmonieren perfekt mit dem Maraschino und geben dem Drink eine ungekannte Vielschichtigkeit. Sensationell!!!

Der AVIATION hatte noch einen Bruder, den Blue Moon. Dieser hatte die gleiche Rezeptur mit dem Zusatz von Creme de Yvette. (Creme de Yvette wird schon seit langer Zeit nicht mehr hergestellt und war Veilchenlikör mit anderen aromatischen Zusätzen)

Hier die Rezeptur meines Versuchs:

AVIATION

4 cl Hendricks Gin
2 cl Zitronensaft ( frisch gepresst)
2 Barlöffel Luxardo Maraschino Likör (dies ist definitiv der beste Maraschino!)
1 Barlöffel Monin Sirop de Violette ( Veilchen als Suchbegriff )
(ich kann auf die Kirsche verzichten, aber schaut nett aus)

Ein Wort zu den Kirschen, Maraschino Kirschen wurden ursprünglich aus der wilden Marasca Kirsche hergestellt (dies ist allerdings sehr lange her) und diese Kirschen wurden in Alkohol/Obstbrand eingelegt). Heutzutage wird überwiegend die Sorte Royal Ann von allen Aromen und Farbe befreit und dann künstlich gefärbt und künstlich aromatisiert.

Wer bitte schön möchte so etwas in seinem Cocktail???

Bei der Recherche über den AVIATION bin ich auf eine Rezeptur von 1914 aus Jacques Straub`s Buch „DRINKS“ gestoßen. Dort ist eine vollkommen andere Rezeptur zu finden als die hier besprochene.

AVIATION

¾ jigger applejack ( calvados ) 1 Jigger= 4,5 cl
½ jigger lime juice
1 dash absinthe
1 barspoonful of grenadine syrup. Shake.

Cheers!


Montag, 29. Januar 2007

25 Jahre Schumann`s Bar

Am gestrigen 28.1.2007 hatte das Schumanns sein 25 Jähriges Jubiläum. Eine lange Zeit für eine Bar. Allerdings gab es hier keine Feier, sondern ein ganz regulären Sonntag Abend. Die grosse Feier wird es im Sommer bei angenehmen Temperaturen geben.

Auch wenn momentan einige Videos mit fragwürdigem Inhalt kursieren, sei doch an dieser Stelle angemerkt, dass die langjährige kontinuierliche Arbeit von Herrn Schumann zu würdigen ist.

RESPEKT!!!

Sonntag, 28. Januar 2007

Champagner Cocktail


Es gibt wirklich nicht viele Drinks in den schier unendlichen Weiten der Cocktailwelt die seit ihrer ersten Erwähnung keinerlei Veränderung durchgemacht haben. Eins ist sicher, es gibt sie! man muss allerdings sehr tief graben um sie zu finden und manchmal liegt die Erkenntniss ganz nah.
Der Champagner Cocktail, so wie er heutzutage eigendlich in jeder Bar auf diesem Planeten zu bekommen ist, erschien nicht nur zum ersten Male in Jerry Thomas`s Meilenstein der Cocktailkultur 1862, sondern ist einer dieser Juwelen die alle modischen Veränderungen unbeschadet überlebt haben. Ein kleines Anliegen gäbe es allerdings schon. Liebe Bartender der Republik, bitte gebt dem Champagner Cocktail das kleine Stückchen Zitronenschale, das er braucht um glücklich zu sein. Dies ist keine Dekoration, sondern eine Zutat!

Champagner Cocktail (Jerry Thomas 1862)
(one bottle of wine to every six large glasses)

1/2 teaspoonful of sugar
1-2 dashes bitters (es kann Angostura sein, muss aber nicht-Orange Bitters? wunderbar!)
1 piece lemon peel

Fill Tumbler one-third full of broken ice, and fill balance with wine. Shake well and serve.

Ein interessanter Link dazu geht nach Seattle zu Robert Hess.

THE COCKTAIL SPIRIT

Freitag, 26. Januar 2007

COLLINS - ORANGE BITTERS

Ich bin ja neuen Designvorschlägen und Aromen grundsätzlich positiv eingestellt, aber es gibt einen Punkt an dem man einfach kapituliert. Der Orange Bitters der Firma Collins ist so ziemlich das Antibeispiel für die Tradition der Bitters. Nicht nur wählte man eine Verpackung in der man wohl sonst Wasserstoffperoxid oder ähnliches verkauft, sondern schuf auch noch ein Geschmacksbild, welches auch für Hartgesottene leicht zu viel ist. Das Zeug schmeckt dermaßen künstlich, das der geschätzte Ted Haigh befürchtete davon Krebs zu bekommen.
Wir sollten täglich dem Herrn danken, dass er uns schützt und es niemals Collins Orange Bitters auf dem deutschen Markt geben wird. BITTE!!!

Mittwoch, 24. Januar 2007

Alkohol inspirierte Filme


Spätestens seit CASINO ROYALE merkt man, dass die Filmindustrie einen grossen Einfluss auf die Trinkgewohnheiten der Menschheit hat. Erlangt ein Film Popularität und die Protagonisten laben sich an einer delikaten Mixtur, so kann man sicher sein, dass es nicht lang auf sich warten lässt bis sich der erste Gast in die Bar seines Vertrauens begibt und mit abgegebener Bestellung ein Hauch des Glamours der cineastischen Darbietung erwartet.
Die Verbindung von Alkohol und filmischer Darbietung ist nicht neu und ich möchte hiermit auf einen schönen BLOG verweisen der sich genau diesem Thema widmet.

http://boozemovies.blogspot.com/

Montag, 15. Januar 2007