Sonntag, 30. September 2007

Bullshot TV

Am kommenden Montag 1.10.2007 wird es bei VOX TV um 18 Uhr im Rahmen der Sendung Wissenshunger einen Beitrag über Oxtail Soup und dem Bullshot Drink geben.

Die Aufnahmen wurden in der Berliner Victoriabar angefertigt und Goncalo Monteiro gibt in makellos weißer Traveling Mixologists Barjacke Aufschluss über die Entwicklung und fachmännische Zubereitung.

Samstag, 29. September 2007

Meister und Lehrling?

Ursprünglich war die folgende Betrachtung als Kommentar zum vorangegangen Post über die einflussreichsten modernen Bars nach Angus Winchester gedacht. Nach kurzer Überlegung fand ich es angebrachter einen eigenen Eintrag dazu zu verfassen.

Niemand muss sich hier als Lehrling vor den Meistern geben. Das ist überhaupt nicht der Punkt! Deutschlands Barszene ist durchaus auf sehr hohem Niveau und durch jahrelanges Klassikstudium in diesem Bereich sicher ganz weit vorn.

Was fehlt ist vielmehr die Innovation, man hängt hierzulande sehr an alten Idealen und lässt wenig Raum um neuen Ideen die Chance zur Etablierung zu geben.
Dies ist weniger an die Adresse der Bartender gerichtet, sondern vielmehr an Barbetreiber, Fachmedien und Berufsvereinigungen.

Wie Herr Hasenbein es im Editorial einer früheren Ausgabe vom Mixology äusserst treffend formulierte, gewinnt niemand einen Preis dafür, das er zum 10.000 mal ein Wiener Schnitzel in erstkassiger Qualität zustande bringt. Man sollte sicher die Regeln kennen, bevor man sie bricht! Dies steht ausser Frage. Handwerk ist die Basis und darf einem kreativen Entwicklungsprozess nicht im Wege stehen. Man sollte sich nur mal die Barkarten vieler Läden in unserem Land vor Augen führen, die mehr oder weniger das Schumanns Barbuch übernahmen und dies als persönliche Visitenkarte benutzen. Nichts gegen das Schumanns Barbuch, Kreativität sieht in meinen Augen anders aus.

Genau darauf zielt meines Erachtens die Auswahl von Angus Winchester ab. Die genannten Bars
sind mit ihren Konzepten, ihrem Arbeitsstil und ihrem Angebot neue Wege gegangen, sind damit erfolgreich und inspirieren eine neue Generation von Barleuten und ebnen somit die Weiterentwicklung des Barhandwerks.
Das Veränderung oft auch kritisch hinterfragt wird, ist durchaus berechtigt und auch wünschenswert. Stillstand ist aber bekanntlich der Tod!

Das die Auswahl meißt Metropolen wie New York und London nennt, mag an der Grösse der Städte und dem verstärkten Fokus der Öffentlichkeit liegen oder aber in verstärktem Wettbewerb und somit der Zwang zur Innovation.

Es kann allerdings auch ganz simple sein und der Grund für das Fehlen einer deutschen Bar liegt am mangelndem Barhopping von Angus. Jeder der diesem Thema näher auf den Grund gehen will hat bekanntlich beim Barconvent in Berlin die Möglichkeit an Herrn Winchester heranzutreten und ihn zum Zwiegespräch zu bitten.

Mittwoch, 26. September 2007

THE WORLDS MOST INFLUENTIAL MODERN BARS, ACCORDING TO ANGUS WINCHESTER

Angus Winchester hat mal wieder zugeschlagen und präsentiert seine Liste der einflussreichsten modernen Bars unseres Planeten.
Es verwundert kaum das keine deutsche Lokalität darunter ist und man wie stets nach Amerika, England, Japan oder Australien verwiesen wird.

Dies sollte allerdings weniger zu Verdruss führen, als vielmehr Ansporn sein in naher Zukunft auf gleicher Augenhöhe mit eben diesen zu stehen.

Herr Meyer ich zähle auf Sie!
Le Lion will rock!!!

Dienstag, 25. September 2007

Ein Stout bitte!

Vor nicht langer Zeit brach man auf um sich im Feldversuch den Trinkgewohnheiten der Iren zu nähern, indem man sich durch unzählige Pubs arbeitete um dem Wahren Bier der Iren und ihrer Faszination und Vorliebe nach Stout auf den Grund zugehen.

Bei Stout gibt es oft nur schwarz oder "weiss", man mag es oder man mag es nicht! Manche behaupten gar, dass erste schmeckt stets unangenehm und erst mit fortschreitendem Konsum tritt Besserung ein.

Diese Meinung ist ohne Frage nicht die Meine, vielmehr lassen sich bei genauem Studium wahre Schätze entdecken.
Stout steht nicht unbedingt für stark wie es der Namen vermuten lässt, sondern war ursprünglich eine stärkere Form von Porter - ein Stout Porter eben.

Abseits von Guinness, Murphys oder Beamish, den grossen Marken in den irischen Pubs, finden sich kleine Nischenprodukte die ein deutsches Reinheitsgebot dem deutschen Konsumenten zumindest als Bier im Namen tragend verweigert.

Eine meiner grössten Entdeckungen war Youngs Double Chocolate Stout, welches importiert aus U.K., einen Frontalangriff auf die irischen Stouts wagt. Besitzen die Vertreter aus Irland schon einen Geschmack von Bitterer Schokolade, der durch das Anrösten des Getreides entsteht, so schmeckt YDCS nach einer Explosion von bestem Kakao im Rachenraum geparrt mit starkem italienischem Espresso. Kräftig, langanhaltend und nichts für zwischendurch.
Den Durchschnitts Biertrinker(der ich nunmal nicht bin), kann dieses Bier leicht wie ein Donnerschlag von den Sitzen holen. Kein entspanntes Nebenhertrinken ist erlaubt, es erfordert den ganzen Einsatz von Körper und Geist.

Das Korn wird hier doppelt geröstet und anschliessend mit Bitterschokolade zusätzlich angereichert. Wer die Möglichkeit bekommt eine dieser in Glasflaschen erhältlichen Spezialität zu erwerben, möge sich dem intensiven Erlebniss ohne Furcht hingeben-es ist ausgesprochen lecker!
Das man erst nach Irland reisen muss, um exellentes und eigenwilliges Englisches Stout zu entdecken, gehört in das Reich der Paradoxien dieser Welt.

Samstag, 22. September 2007

Mixology Bar Awards 07


Helmut Adam annoncierte heute die Nominierten der Mixology Bar Awards 07.

Das Magazin hat damit gewohnt Größe und Nähe zum Bar Business bewiesen. So ist z.B. die Wahl von Jürgen Prill jedem waschechtem Hanseatischem Bargänger eine echte Freude - dieser Mann hat der Hansestadt doch jede Menge Barkultur nahe gebracht.

Chartreuse Grün als Spirituose des Jahres zu nomieren zeigt ebenfalls Mut und Größe. Chartreuse Grün hat seit einiger Zeit ein echtes Comeback an den klassischen Tresen im In- und Ausland. Ein Last Word oder auch Goncalos Angus and Beuser Special lassen grüßen.

Ich bin gespannt, wer in welchen Kategorien das Rennen machen wird! Eines steht fest - alle genannnten Namen und Produkte stehen für eine neu erwachte Bar Kultur in Deutschland und sind, ob nun Gewinner oder nicht, massgebliche Größen der Branche.

Die Mixology Leser haben sich somit als echte Kenner bewiesen, die Auswahl ist mehr als gelungen!

- - - Dringende Warnung - - - Finger weg von FÜHDÜDELDU oder so...

Der Bitter Blog möchte DRINGEND vor dem Verzehr einer ungarischen Spritituose mit dem Namen Füh-tiiij-loess warnen. Das Getränke suggeriert Vordergründig eine harmlose, gut schmeckende Spirituose zu sein - ersten Gerüchten zufolge soll es aber als typischer Shoot nicht nur die gute alte Barkultur zerstören sondern das Wahrnehmungsvermögen massgeblich beeinflussen.

Selbst anerkannte Größen der deutschen Bar Branche wurden infiziert und berichten nun unendwegt in Blogs, Newslettern und Web 2.0 Tools a la Facebook über diesen Füh-tiiij-loesss.

Weiteren Gerüchten zufolge wird der Hersteller einen Stand auf dem heiß ersehnten Branchentreffen Mitte Oktober in Berlin haben. Wir raten also dringend zu kritischen Umgang mit diesem Produkt.
( Probieren werden wir natürlich schon :-> )

Ozapft is...

















Seit 12 Uhr ist in München wieder der Wahnsinn eingezogen(manche behaupten er weilt stets in der Stadt-oder Herr Meyer!).
Zum 174. mal findet heuer das Oktoberfest statt und 2 Wochen lang kann man sich nun wieder ohne schlechtes Gewissen am Bier laben und die bayrische Geselligkeit zelebrieren.

Kleine Unannehmlichkeiten müssen zwar in Kauf genommen werden (Luftballon für die Kids zu 7 Euro!!!-mir san ja ned zum Spaß da, sondern zum Geld verdeaner).
Auch mit dem Anblick von sturztrunkenen Zugereisten(mit eingeschlossenem Verlust der Muttersprache versteht sich) muss zuweilen gerechnet werden.

Es empfielt sich ein Besuch abseits der Wochenenden und möglichst zur Mittagszeit. Keine falsche Scheu und munter zur Maß gegriffen, ist hier schliesslich Grundnahrungsmittel!
Beim Einzug der Wiesnwirte pflegte man heute vorbildhaft die Tradition und der Anblick der Dirndlgekleideten Madln war zudem ein Fest fürs Auge.
Mittlerweile gibt es bis zu 3000 Oktoberfeste weltweit(so berichtete Spiegel online gestern), so ist ein Kurzbesuch beim Original zwar nicht unbedingt Pflicht, unterhaltsam ist er in jedem Falle. Im übrigen sind Langzeitschäden nicht zu befürchten.

Und am 8. Oktober ist es dann auch schon wieder vorbei - genauso wie die Ära Stoiber.
Man soll halt gehen wenn`s am schönsten ist. Passt irgendwie auch zum Thema des letzten Beitrages des geschätzten Herrn Meyer.

Pfiad euch!

Freitag, 21. September 2007

Drinks - Magazin für Barkeeper und Gäste.

Wer in der Vergangenheit den Online Auftritt des Magazins Drinks in den Welten des WWW gesucht hat, konnte jahrelang Freundschaft mir einem tapezierendem Pinguin machen.

Eher zufällig landete ich heute wieder auf der Seite des Drinks-Magazins und siehe da... in aller Stille hat sich was getan - der Bitters-Blog präsentiert:

Die Webseite des Drinks Magazins

Im besten Web 1.0 präsentiert sich hier die Zeitschrift für Barkeeper und Gäste.
Der Inhalt ist leider lückenhaft, die wenigen freigegebenen Artikel dann doch nur für Abonennten lesbar, das Ganze, wen wundert es, zu Whisky lastig.

Schade, eine professionellere Umsetzung hätte ich in meinen Augen für wünschenswert gehalten - Aber was soll es - was noch nicht ist, kann ja noch werden.

Wir werden es im Auge behalten...

Donnerstag, 20. September 2007

You might be a cocktail geek... LeNell in NY Times




















LeNell Smothers, 36, dürfte vielen Bartendern in Deutschland noch kein bekannter Name sein.
Um so mehr ehrt es Mixology und den Barconvent diese doch eher unbekannte Größe der Whisky und Bitters Welt ins Programm aufgenommen zu haben. Am 16 Oktober gibt es auf dem Barconvent:

American Whiskey oder der Durst nach Rye (Lenell Smothers & Bastian Heuser)

Es gibt eine erneuerte, hohe Rye Whisky Nachfrage in Zentraleuropa. Finden Sie heraus, wie dieser Trend begann und welche neuen Entwicklungen sich in der amerikanischen Whiskyindustrie abzeichnen.

LeNell betreibt einen "Wine and Likker Store", bzw, wie es auf der Webseite heißt: a Wine & Spirit Boutique.

Ich war im Vergangenen September bei Ihr in Brooklyn, genauer gesagt im Stadteil RED HOOK, und dieser sehr kleine Laden kann einen gestandenen Bartender durchaus für sich gewinnen. Er ist eine kleine Reise vom eigentlichen Ort des Geschehens, Manhattan, entfernt aber da die anständigen Bars eh erst am Abend öffnen, ein gelungener Ausflug für den Nachmittag.

Wie alle "Bartender Love it" Shops a la Gerrys (London) oder auch Weinquelle, ist auch LeNells ein sehr kleiner Shop. Berüht geworden ist der Shop und seine Inhaberin durch
drei Dinge:
Die Veranstaltungen sind zum einen hochkarätig Besetzt und fest terminiert. Zum anderen finden sogenannte Tastings den ganzen Tag über statt, den LeNells hat von Mittags bis Mitternachts geöffnet. So kann es passieren das man am frühen Abend im LeNells bekannte Gesichter von Bartendern aus ganz NY trifft.

Heute nun, berichtete die NY Times über Großstädter, die Hühner im Garten halten.
Da durfte LeNell nicht fehlen :" One notable exception is LeNell Smothers, 36, a liquor store owner in Red Hook, Brooklyn. She keeps six hens in her backyard and drops their eggs (whites, yolks or both) into cocktails like whiskey sours; Mae Wests; Ramos gin fizzes; and a drink a friend invented called the Good Humor — a blend of cream, egg yolk and the Italian aperitif Aperol. Unlike most chicken farmers, Ms. Smothers names her hens after family members. (“I’ll probably slaughter them myself,” she said.)"

Frischer gehts es dann wohl doch nicht. Ich habe schon von Bar gehört, die Ihre eigene Minze anbauen, eine Klassik Bar mit Hühnerkäfig kannte ich bislang noch nicht, könnte aber DER USP der Zukunft sein. Ich bin gespannt.

Falls LeNell in ferner Zukunft Ihr Liebe zum "Bull Shot" entdeckt, bleibt zu klären, ob die Rinder für die Consomme aus "eigener Zucht" stammen werden.

Seit meinem NY Aufenthalt im vergangenen Jahr bin ich dem RYE Whisky verfallen. Für mich eine der wichtigsten Spirituosen in einer klassichen Bar - Sie sollte nicht mehr fehlen! Der Geschmack ist absolut meiner, die Auswahl an Brands im allgemeinen ist angenehm Überschaubar und verliert sich nicht in hunderten von Qualitäten, der Preis ist in der Regel angemessen, ein ordentlicher Old Overholt ist schon für kleines Geld zu bekommen (wenn er denn zu bekomen ist...)

LeNell hat mittlerweile einen eigenen Rye Whisky heraus gebracht: "LeNell’s Red Hook Rye".
Ich hoffe, Sie bringt Ihre Single Barrel, 23 years old, cask strength, unfiltered Version mit zum BCB.


Somit bleibt heute nichts anderes Übrig: Ein Drink auf NEW York, Brooklyn, und diese Liebhaberin guter Spirituosen. Möge Sie viel Nachahmer finden!

RED HOOK
(Manhattan Variation von Enzo Errico, seiner Zeit Bartender Milk&Honey NY)

2 ounces Rye Whiskey
1/2 ounce Punt y Mes
1/4 - 1/2 ounce Maraschino, nach Geschmack

Im Rührglas auf Eis kalt rühren, ins Cocktailglas strainen.

Cheers!

Freitag, 14. September 2007

Die Schule der Trunkenheit

Die Schule der Trunkenheit ist ein Ehrgeiziges Projekt der Victoria Bar Berlin. Im Jahre 2003 (danke Goncalo!) durch Stefan Weber und Goncalo ins Leben gerufen, glänzt diese Berliner Kaderschmiede des gekonnten Trinkens auch in dieser Winter Saison durch ein erstklassiges Programm. Der Lehrbetrieb wurde wieder aufgenommen, hier das druckfrische Programm:

4. Oktober 07
Gin !
Der Martini, Koenig der Cocktails.
Vom Schatten einer Vermuthflasche, Verbeugungen gegen Frankreich und
einem speziellen Butler der Queen.
Wie Winston Churchill den Krieg gewann,
und Bunuel den braven Buergern mit Kanonen drohte.

28. Oktober 07
Whisk(e)y !
Du sollst keine anderen Goetter haben neben mir.
Vom Cocktailkrieg der Suedstaaten,
Dean Martin beim Bodenturnen und warum
W.C. Fields immer eine Schlange bei sich trug.

25. November 07
Rum !
Der Pirat unter den Schnaepsen.
Von karibischen Fledermaeusen, amerikanischen Ingenieuren im Exil
und warum Lord Nelson am Ende doch auf dem Trockenen lag.

9. Dezember 07, 27. Januar 08
Champagner !
Le Dom Perignon et ses Liaisons Dangereuses.
Von Champagner, Barbituraten und Chanel No.5.

13. Januar 08 16.Maerz 08
Berliner Bargeschichte!
"Lass uns nicht lang reden, geh'n wir gleich ins Eden."
Von Palmen im Haus Vaterland, Doeblin im Groessenwahn und
"der geschaeftsschaedigenden ueberspannung des Nationalgefuehls".

24. Februar 08
Brandy !
Die Phylloxeravirus Krise und ihre Folgen.
Vom unglaublichen Durst der Engel ueber Cognac
und den Zusammenhang zwischen Gattenmorden und gebranntem Wein.

30. Maerz 08
Vodka !
Das Getraenk des Klassenfeindes.
Vom wahren Grund fuer die russische Revolution,
demonstrierenden Barkeepern in New Yorck und den Parties der Joan Crawford.

27. April 08
Tequila!
Shakespeare unter dem Vulkan.
ueber die Webersche Wunderpflanze und:
wie der Wurm in die Flasche kam.

Die Schule der Trunkenheit ist einen Mouseclick von der Webseite der Victoriabar.de entfernt.
Anmeldungen, Preise etc können hier entnommen werden. Gerade ins Netz gestellt - ein amüsantes Video von der ersten Klassenfahrt der Schule der Trunkenheit - "36 vodka soaked polish hours".

From Absinthe Cocktail to Whiskey Smash, a Salute in Stories and Drinks to "Professor" Jerry Thomas


David Wondrich, Buch Author aus NY, kündigt sein neustes Werk an:

Imbibe!: From Absinthe Cocktail to Whiskey Smash, a Salute in Stories and Drinks to "Professor" Jerry Thomas, Pioneer of the American Bar, by David Wondrich, foreword by Dale Degroff.

Vorbestellungen hier möglich!


Er selber sagte in einem Interview:

Here's a general idea of what the book contains:

-A life of Jerry Thomas, with lots of never-before revealed incidents, interviews, etc.

-A brief history of American bartending.

-100+ drinks, divided into families and each with the original, unadapted recipe supplemented with historical and mixological notes as full as I could get away with.

-A plethora of miscellaneous anecdotes, digressions, queries, thumbnail sketches and whatnot.

-A section of drinks inspired by the Professor from many of the guiding lights of modern mixology.

Here's what it doesn't contain:

-The 35,000-word section I wrote on punchbowl drinks. Not only did this make the book unpublishably long, but it turns out that most of these were pinched from other books, not from Thomas's own experience and travels. I'm working on turning them into a book on their own.

-Where to get pine splints

-Pousse Cafes

(Die Sektion über Punches wurde so groß, das eine Veröffentlichung zu diesem Thema im Speziellen wahrscheinlich Anfang 2009 heraus kommt.)

Man darf gespannt sein - Die Vorbestellung ist abgegeben.

Donnerstag, 13. September 2007

Entwarnung: London kocht mit Wasser

In den letzten 10 Jahren hat London eine enorme Entwicklung im Bereich „Cocktailkultur“ durchlebt und viele Akzente des modernen Bartendings gesetzt. Spätestens seit der „Heiligsprechung“ im vergangenen Jahr durch unsere Amerikanischen Kollegen im NY Magazin war klar: London ist das alte und neue Epizentrum der weltweiten Cocktailkultur.

Seit drei Jahren besuche ich nun die Barshow in London und sie hat sich derzeit als Europaweit wichtigste Veranstaltung für professionelle Bartender entwickelt. Im Rahmen dieser Barshow haben Stefan und ich in den Vergangenheit schon öfters die MUST VISITS für Bartender in London veröffentlich. Jedes Jahr wird diese Liste um ein, zwei Kandidaten ergänzt, andere fallen eventuelle hinten über raus. Die Barshow ist mittlerweile Magnet für Bartender aus ganz Europa und zu dieser Zeit trifft man an jedem namhaften Tresen der Stadt eine Woche lang bekannte Gesichter. Eine internationales „Klassentreffen“ der Extraklasse.

In den letzten 5 Tagen nun war ich aus verschiedenen Gründen wieder in London. Natürlich hatte ich im Vorfeld mein Kommen bei dem einen und anderen mittlerweile mir gut bekanntem Kollegen aus London angekündigt. Der Zufall wollte es, das fast niemand der üblichen Verdächtigen in der Stadt verweilte, ein Teil ist auf Asien Tour, ein Teil beim großen Wodka World Cup und ein weitere Teil ist aufgebrochen zur Hochzeitsfeier einer Größe des Londoner Bar Business.

So kam es, das ich mich an den vergangenen Abenden an die Tresen alter Bekannter und neuer Unbekannter machte, ohne den üblichen Barshow-Anhang.

Um es kurz zu machen: London kocht mit Wasser, mit ganz schlichtem Wasser, aus der Leitung (leicht Chlorhaltig), ohne Tricks, nicht mehr, nicht weniger,

Sicherlich ist der Standard hier hoch, schön war nur zu sehen, das es hier die gleichen Probleme gibt, wie Sie jeder Barkeeper aus Deutschland kennt. An gerühmten Tresen standen Bartender, die nicht einmal die Drinks Ihrer eigenen Karte kannten, Ti Punches wurden auf schrecklichste als Caipirinha Version mit La Mauny serviert, 14 Pfund schwere Old Fashioned Interpretationen wurden lieblos zusammen geschüttet und „die“ Bar der letzten Barshow war zu einem Nachtclub für millionenschwere und möchtegern Abiturententen der Obersten Klasse verkommen - Gesamtzustand an diesem Abend in dieser Bar - Katastrophe!

Nicht zu vergessen, der London Klassiker: Drei Bartender beschäftigen sich mit der 12 minütigen Zubereitung eines Old Fashioned während der Rest des Bar langsam aber sicher „verdurstet“

Nicht das wir uns missverstehen. Einige alte Bekannte glänzten auch wieder bei diesem Besuch, bei einigen allerdings war das Level zwar hoch, aber von oft gepriesenen „perfekt“ ein gutes Stück entfernt.

Ich möchte also an dieser Stelle Entwarnung geben, mag es nun daran liegen das Deutschland in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung durchgemacht hat, oder der Platzhirsch London die Zügel hat etwas schleifen lassen - „London kocht auch nur mit Wasser“.

Ich freue mich auf den BARCONVENT BERLIN - dort werden wir viele Freunde und Bekannte aus UK treffen. Ich denke die deutschen Bartender dürfen Ihren UK Kollegen durchaus auf Augenhöhe begegnen. Gespannt bin ich auf die Meinungen des Auslands über die „Deutsche“ Barkultur!

Mittwoch, 12. September 2007

Dita von Teese ist neue Botschafterin von Cointreau


Heute erreichte mich eine Pressemitteilung aus dem Hause Maxxium:

Cointreau gibt bekannt, dass Dita von Teese mit sofortiger Wirkung die Funktion der globalen Markenbotschafterin einnimmt. In Kürze wird eine Pressekonferenz in Anwesenheit des Stars abgehalten, in der die Details und der Handlungsspielraum der Partnerschaft vorgestellt werden, die zunächst auf zwei Jahre befristet ist. Die Verständigung zwischen Cointreau und Dita von Teese war von Beginn an als vollends selbstverständlich von beiden Vertragsparteien angesehen worden. Denn wer, wenn nicht Dita von Teese, verkörpert Cointreaus weltbekannte „be cointreauversial“ Haltung? Alles an ihr ist „cointreauversial“: ihre Persönlichkeit, ihre Sinnlichkeit, ihre aufreizende Anmut, ihr unnachahmlicher, eigener Stil. Die Burlesque-Darstellerin ist bekannt durch ihre Performance in einem Martini-Glas und die Verwendung anderer skurriler Requisiten, deren Inspirationsquelle die Burlesque-Performer und Filmstars der dreißiger und vierziger Jahre sind. Dita von Teese ist weltweit berühmt für ihre unverwechselbaren Bühnenshows und die außergewöhnlichen, Swarovski-bestückten Kostüme. „Wir sind hoch erfreut, dass wir solch eine Verbindung mit Dita von Teese besiegeln konnten. Sie ist eine großartige Frau, der es spielerisch gelingt, Eleganz und Finesse mit einem Hauch von kühner Gewagtheit zu verquicken. Ich brenne darauf, Ihnen unsere Ideen zu offenbaren, die wir während der Verhandlungen entwickelten“, sagt Justin Weston, Cointreau International Director. „Für mich ist Cointreau eine durch und durch französische Marke, ein Produkt, das Mode und Trends überschreitet. Ich liebe seinen delikaten Geschmack, der mit seiner starken Persönlichkeit kontrastiert. Es ist wahr, dass wir dafür geschaffen sind, uns um ein Cocktailglas zu vereinigen!“, sagt Dita von Teese.“

„Eine gute Entscheidung“ schießt es dem geneigten Bartender durch den Kopf! Die Vergangenheit war eine andere. Hatte früher ein Bartender seinen Job bis an das 30. Lebensjahr durchgehalten, gab es in der Regel zwei Berufsperspektiven. Er verließ die Bar Branche (und verkaufte Versicherungen) oder wurde Brand Ambassador (Gut, nicht gleich "Global") für eine mehr oder minder gute Spirituose (Einige Wenige haben alleridngs hinter der Bar durchgehalten, ich plädiere auf Heiligsprechung!).

Cointreau legt nun vor und es bleibt zu hoffen, das möglichst viele Spirituosenfirmen nachziehen werden. Die Position des Markenbotschafters wird nicht mehr länger mit Ex-Bartendern, Ex-Brennmeistern oder anderen Ex- des Konzerns besetzt, sondern mit einer sehr gelungenen Besetzung eines Celebrities.

So eine Besetzung mit einer durchaus bekannten, gut aussehenden Vertreterin des Show Bizz finde ich aus mehreren Gründen interessant. Zum einen, besteht nun die Hoffnung wieder mehr Bartender jenseits der 30 in einer Bar hinterem Tresen zu sehen, da deren „Last Exit Brand Ambassador“ nun von branchenfernen, namhaften Personen bekleidet wird.

Zum anderen hat z.B Frau von Teese eine deutlich größere Außenwirkung als jeder bislang bekannt Ex- Irgendwas. Wenn Sie gewohnt laszive am Tresen lehnt und echte Bar Feeling in Ihrer direkten Umgebung oder der medialen Aufbereitung versprüht, wird Sie aller Wahrscheinlichkeit nach deutlich mehr für das Thema Barkultur tun, als es jeder von uns Bartendern etc. tun könnte.

Aller Überlegungen nach wird Frau von Teese nicht unbedingt den Unterschied zwischen Cointreau und Orange Curaçao auf Feinste wiedergeben, geschweige denn, verschiedene Cointreau Klassiker auflisten können - macht auch nichts - dieses „Fachwissen“ ist in Ihrem Fall vernachlässigbar.

Nachdem die Caipi Cointreau und andere Verdächtigte noch vor 5 Jahren für Wachstum sorgen sollten, geht Cointreau nun einen „edlen“ Weg - durchaus ansprechend.

Für mich persönlich ist Cointreau einer der großen Likör Klassiker. Sie gehören in jede gute Bar, sind andererseits aber keine „Renner“ in der Bar. Das sich dieses unbedingt ändern wird, Sternchen,hin, Star her, wage ich zu bezweifeln.

Eine weitere Pressemitteilung lief heute über die Ticker: „Rémy Cointreau has confirmed that it is looking for new deals in readiness for its exit from Maxxium.“ Spätestens 2009 wird Cointreau die Partnerschaft mit Maxxium laut Just-Drinks auflösen.

Das große Spirituosen Karussell dreht sich weiter.

Bild: MaxXium Deutschland GmbH

Angus Winchester abgestürzt!

Er ist aber wohlauf soviel sei gesagt!!!

Der Grund dieses Absturzes aus schwindliger Höhe war der momentan in Neuseeland abgehaltene Cocktail World Cup von 42 Below Vodka.
Die Marke ist ja schon des längerem für ihr unkonventionelles Werben bekannt ist, hat schon in der Vergangenheit einige sehr amüsante Videos drehen lassen. Diese untermauern eindeutig, dass die Jungs am andern Ende der Welt ein klein wenig anders sind(die spinnen eindeutig!).

Angus Winchester, der mit Colin Field, Andy Pearson(BBC) und Dale deGroff als Jury fungiert, konnte sich nicht dem Bungeesprung entziehen, musste aber nicht wie die Teilnehmer aus 17 Ländern während des Sprungs einen Cosmopolitan mixen und dabei auch noch gut aussehen.

Weitere Absurditäten sollen folgen. Cocktailmixen während man kopfüber aus einem Hubschrauber hängt oder im Schnellboot sitzt und zügig unterwegs ist.

Man mag über Sinn oder Unsinn der Veranstaltung geteilter Meinung sein, ich bin mir aber sicher die Teilnehmer haben einen Riesenspass und werden im Anschluss gern jedem von diesem wohl abgefahrensten Cocktailwettbewerb erzählen.

Schaut man da hierzulande auf die Müden und unter grossväterlichen Dokmen erstickten Bemühungen der Spirituosenindustrie Wettbewerbe abzuhalten, so vermittelt sich einem der Eindruck, dass man die Zeichen der Zeit schlichtweg nicht erkannt hat.

Da man selbst bei einem kürzlich abgehaltenen "Cuisinstyle" Ausscheid nicht auf lästige IBA Regeln verzichten wollte, scheint die Zeit reif für einen neuen Ansatz bei diesem Thema.
Dann mag auch eine neue Zeit heraufdämmern in der Innovation und Spass am Zusammentreffen neue Blüten der Kreativität an den müden Ast der Bartenderunion zaubert.

Dienstag, 11. September 2007

Leo Engel im Reprint

Heute traf nach wochenlangem Warten der Reprint des vielgesuchten Werkes aus dem Jahr 1880 von Leo Engel bei mir ein. Dieses Buch, sofern man es überhaupt angeboten bekommt, gilt als eines der Meistgesuchtesten überhaupt. Nur wenige Exemplare sind bekannt und die befinden sich natürlich in den Händen der Sammler.

Leo Engel war Bartender in der Criteron Bar am Picadilly Circus in London. Heutzutage befindet sich dort ein Restaurant und ein Theater. Die Bar ist lange verschwunden.

Sein Buch "American und other Drinks" gilt als das erste Barbuch aus dem alten Europa. Man möge dem Herrn Engel zwar zur Last legen, dass er fast 1:1 von Jerry Thomas "How to mix Drinks" abgeschrieben hat(er hat sogar den genau gleichen Text und Reihenfolge der Drinks), dennoch finden sich auch einige wenige eigene Sachen darin.

Eines der ersten Rezepte für die Prairie Oyster findet sich z.b. darin. Engel wird sogar oft als Erfinder dieses Drinks genannt.

Der Reprint ist für kleines Geld zu bekommen(10-15 €) und ist leider nur ein Reprint, kein Facsimile. Es fehlen die ersten Seiten mit dem Bild des Autors und auch die im Original enthaltenen Werbeanzeigen am Schluss des Buches sind nicht enthalten. Das Frontcover wurde ebenso nicht wie im Original gestaltet.
Dies schmälert zwar etwas das Vergnügen, aber besser man hat die Rezepturen vollständig.

Die ISBN ist:9781432668389 und ist bei www.Kessinger.net erschienen im Rahmen der Legacy Reprint Series. Sucht man allerdings auf der Seite danach findet sich dieses Buch nicht.

Einige Exemplare stehen bei Abebooks noch zum Verkauf.

Montag, 10. September 2007

Swiss Bar Forum Online!

Beim Schweizer Bar Forum hat man sich jetzt auch einen Blog zugelegt und verkündet mit Stolz die definierten Ziele.

Bier in der Bar

Ein Bierthema im Bitters Blog? Nun ja, nach Herrn Meyers erst kürzlich kundgetaner Meinung zum Thema Biercocktails und der in den Raum geworfenen Frage der Notwendigkeit der Verfügbarkeit in der Bar, schien es mir angebracht diesem Thema etwas mehr Beachtung zu schenken.

Ist doch nach wie vor Bier eines der am häufigsten verlangten Getränke in den Lokalen dieses Landes, so kommt man kaum umhin ein solches für den durstigen Kunden bereitzuhalten.

Mit Bier in der Bar verhält es sich ähnlich wie mit Speisen, man könnte als Gastronom gut auf sie verzichten.
Doch ist es für 99 % der Lokale wichtig, sowohl Bier als auch Speisen für die Kundschaft bereitzustellen um sich nicht über kurz oder lang damit konfrontiert zu sehen, dass man es vorzieht an anderer Stelle zu Speisen oder eben ein Bier zu trinken (und dort nach dem Einsetzen der Sättigung auch zu verharren).

Bier gehört zur deutschen Seele einfach dazu. Bier ist über Generationen ein Teil von uns geworden. Wir sind (würde man die in Bayern getrunkenen Mengen aufs ganze Land hochrechnen) Weltmeister im Bierkonsum. Es gibt nirgenswo in der Welt solch einen Facettenreichtum an Biersorten und Marken. Darüber hinaus wird hierzulande das Reinheitsgebot als oberstes Regelwerk über Jahrhunderte gepflegt.

Ob dieses Reinheitsgebot gerade dafür verantwortlich ist, dass es bei uns so eine Vielfalt gibt oder ob es einer noch grösseren Vielfalt im Wege steht mag ich nicht zu beurteilen. Die deutsche Bierkultur ist stärker im Volke verankert als die importierte Cocktailkultur.
Dennoch ist eine friedliche Koexistenz möglich und aus meiner Sicht auch wünschenswert. Will man nach dem 2 oder 3 Old fashioned nicht auf Alkoholfreies umsteigen, bietet sich eben ein Bier als dezenter Zwischengang an.

Sicher sollte man sich in der Angebotsvielfalt auf 2-3 Sorten beschränken um damit in einer Cocktailbar ein klares Zeichen zu setzen und auch ist es in der heutigen Zeit nicht unbedingt notwendig Bier vom Fass zu offerieren. Es genügt ein stets frisch und keimfrei verfügbares Flaschenbier, welches zwar das unschöne Leergutproblem mit sich bringt, aber mühelos in stets guter Qualität bereit steht.

Was wäre die bekannteste deutsche Bar(sehr geschätzt von Herrn M. aus H) ohne das Bier.
Nur weil man Bier anbietet läuft man nicht Gefahr zur Bierpinte zu werden, hier bieten sich andere Steuerelemente als die gänzliche Aussperrung an.

Zum Wohl!

Sonntag, 9. September 2007

Grand Marnier Trophy 2007

Am vergangenen Donnerstag hat Grand Marnier in Hamburg die Trophy 2007 in der Streits-Lounge ausmixen lassen. Im Rahmen der Endverbraucher Genussmesse Eat n' Style wurde die diesjährige Trophy als Auftaktveranstaltung genutzt, gefordert war "Cusine Style", Tim Mälzer präsentierte im Anschluss den Film "Ratatouille".
(Eine Ratte will Chefkoch werden - Herr Berg und ich arbeiten an einem Drehbuch "Barfly" - eine Fruchtfliege will Barkeeper werden...)

"Davis" David Wiedemann von der Sage Barschule führte erstklassig durchs Programm.
Er übermittelte mir gestern die "Gewinner" der Trophy:

1. Platz Marcus Heinze aus der livinglounge, Dresden, Punkteresultat 81
2. Platz Georgius Kranidis aus der Chops Bar, Stuttgart, Punkteresultat 79
3. Platz Khudor Lamaa aus der Negroni Bar, München, Punkteresultat 78

Die Gäste konnten während des Wettbewerbs einen Tip abgegen - Publikumsfavourit:
Frau Gudrun Boos, Restaurant Berkelmann, Fischehude.

Die weiteren Finalisten:
Emmanuel Saridakis, Frankfurt, Harry's New York
Torsten Spuhn, Erfurt, Modern Masters Bar
Janis Schneider, Großkrotzenburg , Arabella Lounge
Rene Förster, Dresden , Living Rest.Bar
Nina Ebner, Offenbach, Bar OneEleven
Tarkan Paksoy, Hamburg, East Hotel HH

Ein angenehmer Nebeneffekt solcher Wettbewerbe ist das inoffizielle Get together dieser Bar Profis in den Bars der Stadt. Ich habe in dieser Runde Gemutmaßt, das wahrscheinlich mehr Grand Manier in der Patiserie als in der Bar umgesetzt wird. Grand Manier ist eine erstklassig Zutat, gehört in jede Bar, wird nur selten vermixt. Mit etwas Recherche konnte ich für diesen Abend einen echten Grand Marnier Klassiker auftun. Er stammt aus einem sehr seltenen Bar Buch.

1927, Paris - Barflies und Cocktails - Harry McElhone and Wynn

Burnt Fuselage

3 cl VSOP Cognac
3 cl Grand Marnier
3 cl trockener Vermouth

auf Eis rühren, in Cocktailglas abstrainen, Zitronenzeste über dem Drink abspritzen.

Das Buch gilt als eine der ersten Quellen, in dem ein Pegu Club genannt wird. Es ist sehr, sehr selten. Wer eines hat oder findet (hallo Herr Berg?) sollte sich eine Burnt Fuselage mixen. Die Kakaonote, unbegreiflich woher, ist durchaus interessant.

Freitag, 7. September 2007

Petraskes new projects

In letzter Zeit war es etwas ruhiger um den medienscheuen New Yorker Milk & Honey/Little Branch Besitzer Sasha Petraske geworden. Das Milk & Honey schloss sogar vor kurzem um Zeit für einen Umbau zu gewinnen. Im Erdgeschoss wurden Räume für den Catering Service Cuff & Buttons geschaffen und die Neueröffnung steht unmittelbar an bzw. ist schon geschehen, bei Petraske weiss man nie.

Er plant zwei weitere Projekte in New York, die er in Kürze eröffnen wird.

Zum einen plant er ein Cafe im East Village, mit dem Namen "The Mercury Dime" wo er ganz untypisch Sandwiches und Salate anbieten und sich eher dem Tagesgeschäft widmen will.
Weiterhin ist in Long Island ein Saloon, jener Urtyp amerikanischer Trinkstätten die von der Prohibition ausradiert wurden, geplant. Dieser wird voraussichtlich "Dutch Kills" heissen und liegt an Ecke Jackson Avenue und Dutch Kills Road - Eröffnung geplant für März.

Es brodelt also weiter in NY und da man mit dem Konzept "Mangel erzeugt Begierde" im Milk & Honey in der Vergangenheit recht gut gefahren ist, hat man es sich zur Angewohnheit gemacht die Telefonnummer in regelmäßigen Abständen zu ändern, um sich den Speakeasy Status langfristig zu sichern.

Vor wenigen Tagen war es wieder mal soweit, schliesslich bot die Wiedereröffnung einen gute Gelegenheit dazu.
Bei Grubstreet, einem überaus lesenswerten Blog, sah man sich daraufhin veranlasst eine Art Ausschreibung zu veranstalten an derem Ende einem Glücklichem die neue Telefonnummer als Gewinn versprochen wurde(wahrscheinlich zog man sich dafür Sashas Zorn zu).

Eine detaillierte Abfolge der Ereignisse gibt es hier:

http://nymag.com/daily/food/2007/09/how_badly_do_you_want_milk_and.html


http://nymag.com/daily/food/2007/09/milk_honey_grovelers_step_up_y.html

http://nymag.com/daily/food/2007/09/weve_received_a_simply_overwhe.html

http://nymag.com/daily/food/2007/09/and_milk_honeys_number_goes_to.html


Ob es sich hierbei wirklich um eine Linke Nummer der Presse handelt oder eher um eine geschickte Werbekampagne bleibt jedem frei selbst zu interpretieren.

Ob eine Million Euro! in kleinen Scheinen ein angemessener Preis für die Telefonnummer ( und für lebenslanges Hausverbot im Milk & Honey) sind wird erst noch mit Herrn Meyer zu diskutieren sein.

Mittwoch, 5. September 2007

Jackson, die zweite...

Michael Jackson ist, wie schon mehrfach auf allen "Kanälen" berichtet wurde, unerwartet und viel zu jung verstorben. Da mittlerweile auch geklärt ist, das es sich hierbei nicht um ein fragwürdiges Neutrum der Pop Branche, sonder um den "Bier und Whisky" Kenner Michael Jackson handeln, ist in den nächsten Tagen auf allen Hörfunk Kanälen nicht mit einer Dauerberieselung alter Jackson Songs zu rechnen.

Als ich die Meldungen las, musste ich mich sofort an eines meiner ersten Bar Bücher erinnern, das ich mal auf einem Flohmarkt gefunden hatte:

Das "Michael Jackson Barbuch - Spirituosen & Drinks" aus dem Hallwag Verlag war mir seiner Zeit als 3. Auflage von 1990 in die Hände gefallen. Deutsche Erstausgabe war 1980 und im Englischen erschien das ganze bereits 1979 als "The Pocket Bar Book".

Diesen Englischen Titel hat das Werk zu recht verdient, den trotz seiner knapp 150 Seiten ist das Buch sehr klein und im Format frühen Ausgaben den kleinen Johnson (Weinführer) sehr ähnlich.

Das oben genannte Buch wurde neu überarbeitet, ergänzt und gestrichen und war dann ab 1994 unter "The Michael Jackson Cocktail Book" bzw. ab 1995 ebenfalls im Hallwag Verlag unter "Happy Hour - Drinks mixen mit Michael Jackson" erschienen. Diese Version hat leider etwas an Klasse verloren und dem geneigten Sammler sei die obere empfohlen.

Fokussieren wir uns doch immer all zu sehr auf Jerrys und Harrys, auf Emburrys, Meiers, Craddocks und andere "Große Namen" und Rare Werke, sind doch oft dieser eher unscheinbaren Büchlein für den erfahrenen Leser durchaus Unterhaltsam und Lehrreich.

Nun, das Buch ist nicht frei von Fehlern. Einige Klassiker sind nach aktuellen Betrachtungen "Falsch" wiedergegeben. Doch allein schon die sprachliche Begabung des Autor macht dieses Werk mehr als Lesenswert - einige Beispiele:

Champagner: Ein Schaumwein muß nicht nur höchstens ein Korkenknall von Reims oder Epernay entfernt gewachsen sein, damit er es wert ist, aus dem Schuh eines hübschen Mädchens getrunken zu werden, er muß auch nach der Champagnermethode hergestellt worden sein....

Zombie: Ein "Scherzdrink" meinen die britischen Barkeeper unter sich. Zweifellos sind Ihre Kollegen anderswo in der Welt damit einverstanden. Das Ziel ist, möglichst viele verschiedene Rumsorten in einen Drinks zu vereinigen. Das ist etwa so, als wollte man möglichste viele Studenten in einer Telefonzelle unterbringen...

Pink Gin: Der Nachgeschmack des eleganten London - Park Lane, Berkley Square und Kneipen von Mayfair in der Zwischen und Nachkriegszeit...

Aber auch fachlich ist das Buch interessant - ein perfekter Sazerac wird gemixt, Peychauds war diesem "Bier" Pabst schon 1979 bekannt, ein gutes Rezepet für Ginger Beer und ein ordentliches Ramos Gin Fizz Rezept sind hier verborgen.

Man kann es aus all seinen Worten lesen, es steht förmlich in großen Buchstaben zwischen den Zeilen: Michael Jackson war eine passionierte Bar Fly! Das Buch sollte für kleines Geld gebraucht zu bekommen sein und es gehört in eine gute Sammlung.

Als letztes, eines seiner Erstlingswerke von 1978 - "The English Pub" - eine sehr schöne großformatige Hommage an dieses Ur-Britische Public House. Wer es findet, möge es kaufen.

Michael Jackson auf seinen Ruf als Bier und Whisky Kenner zu „beschränken“ scheint unangebracht. Eine große Barfly ist gestorben, ein Profitrinker sonder gleichen.

zum Anstoßen ein Drink aus seinem Poket Book:

German Band

Wahrscheinliche eine Erfindung aus Chicago, wenngleich der Ausdruck aus dem Londoner Slang stammt:

6 cl (oder mehr) Steinhäger
1 cl (oder weniger) Kirsch oder Brombeerlikör (Vorzugsweise „Echte Kroatzbeere“)
1 Dash Underberg oder Kabänes (???)

Den Steinhäger kühlen. Die Zutaten mit Eis in einem Mixglas rühren und ohne Dekoration wie einen Dry Martini servieren.

P.S. Na Helmut - wär das nicht für den Barconvent - ein „echter“ GSA Klassiker - da können Old Fashioned, Sazerac und Tommy einpacken...

Swiss Bar Forum

Auch den geschätzten Schweizer Kollegen ist die rasante Entwicklung der Barszene in den Letzten Jahren nicht entgangen und somit wollte man die zweifellos hochkarätige Barszene der Schweiz auch weiter fördern indem man kurzerhand das Swiss Bar Forum ins Leben rief.

Abseits der SBU, bei der sich ähnliche Strukturen finden wie bei der DBU die des öfteren für Missmut bei den Bartendern sorgen, sieht man das Networking der Bargemeinde auch in der Schweiz als Schlüssel zu grösserem Miteinander und damit grösserem gemeinschaftlichen Erfolg.

Initiatoren sind Michael Mattersberger(Barchef Kempinski St.Moritz) und Adrian Franz, beide keine Unbekannten in der Schweiz und zusehens auch ausserhalb des Landes aktiv.

Das erste Treffen fand in Bern im Schwellenmätteli statt und es wurden grundsätzliche Ziele des Forums manifestiert.

Das Interesse liegt in:

  • Erhöhung des Berufsstandes in der Schweiz
  • Verbesserung der Barkultur
  • Gedankenaustausch mit Berufskollegen
  • Entdeckung neuer Produkte
  • Verkostungen (Taste Forum)
  • Erweiterung des Horizontes im Cocktailbereich
  • Qualitätssteigerung der Cocktailherstellung
  • Internationaler Austausch
In Kürze wird es wohl auch eine Online-Präsenz der Schweizer Kollegen geben und wir freuen uns schon auf den angekündigten Besuch aus der Schweiz zum Bar Convent in Berlin.
Dies dürfte ein wichtiger Schritt zur weiteren Vernetzung der deutschsprachigen Bargemeinde werden.

Kontakt zum Schweizer Bar Forum:

michael.mattersberger@kempinski.com

Dienstag, 4. September 2007

Drinks, Biercocktails und andere Fragwürdigkeiten...

Unten rechts im Bild - Häßliche Biercocktails

Heute war die neue Drinks (Magazin für Barkeeper und Gäste) im Briefkasten. Beim ersten Durchblättern fiel mir gleich ein Artikel ins Auge: Seite 56 - "Die Krönung der Mischung" - ein Bericht über den König Pilsener Cup 2007 auf der Deutschen Meisterschaft der DBU. Das Foto, auf dem ein Barkeeper ins Köpi Bierglas strained, spricht Bände.

Ob Bier in eine gute Bar gehört oder eher nicht, ist eine Grundsatzentscheidung. Wenn überhaupt Bier, dann gutes Bier, nicht unbedingt vom Faß, und durchaus hochpreisig ist meine Meinung beim Thema "Bier in klassischer Bar". Bier in einer Bar stört mich aber in keiner weise - lächerlich hingegen wirken "Biercocktails" in Pilsgläser.

Erinnert mich die Benutzung von Pilsgläser für Mischgetränke an den Klassiker - Apfelschorle 0,5 im Bierglas im Speiserestaurant oder Premixcocktail im Willybecher auf dem Schützenfest - bröckelt hier das durchaus gute Image der Marke König Pilsener masive. (Ein Steinschlag ist die vorsichtige Umschreibung)

"Das König der Biere - der Narr der Cocktails?"


Zu aller erst: Cocktails gehören NICHT in Biergläser!

Ich habe einige Bars kennengelernt, in denen man kein Alster (Radler Stephan!) bekommt - Fidne ich in Ordnung, aber darüber kann man streiten. "Handelsübliches" Pils mischt man mit Zitronensprudel, für den Franzossen meinetwegen noch mit Picon Bier - das wars! Danach verlassen wir den Bereich der guten Bar und treten, durchaus erfreut,in den Bereich der Kneipe: Bier mit Cola oder Rolli, Weizen mit Bananensaft oder Prosecco U-Boot (Jägermeister im Bier versenkte) etc.

"Es galt und gilt, zu zeigen, das es zu Zeiten trinkfertiger Biermischgetränke auch individuelle Kreationen geben kann..." so der Artikel. Biermischgetränke sind der Untergang der (Bier)Trinkkultur - Predigen einige Brauereien "Vernünftigen Umgang mit Alkohol" - versuchen Sie bei Biermischgetränken Markanteile, gerne auch bei Jugendlichen, wett zu machen. König Pilsener hat diesen fragwürdigen Machenschaften bislang Stand gehalten und der Ansatz, als Gegenpol sozusagen, echte Mixdrinks von Profis mischen zu lassen ist löblich, in seiner Auswirkung leider indiskutabel.

Pils trinkt man pur - Ein gutes Pils wie König Pilsener allemal.

Warum die Deutsche Barkeeper Union als "Berufsvereinigung der Barkeeper" so einen Bier Cup ins Leben ruft, kann ich nicht nachvollziehen. Der sponsor KÖPI wird sicherlich andere (passendere) Wege finden, für Barkeeper interessant zu sein. Mit diesem Wettbewerb verlieren sowohl DBU als auch KÖPI in meinen Augen massive an Image.

P.S. Hatte ich mich an anderer Stelle über Ron Zacapa löblich ausgelassen, hat das Produkt mit seiner Werbung in der Drinks auf Seite 49 einen ähnlichen Imageverlust zu beklagen. Wem nichts anderes einfällt, als ein 23 Jahre alten, vielfach ausgezeichneten Rum, in der Werbung als Rum Cola anzubieten, hat anscheinend weder sein Produkt, noch Bartender (und Gäste) verstanden.

Montag, 3. September 2007

Zum Tod von Michael Jackson

"Over your hallowed grave, may the winds of heaven whisper hourly benedictions."

Der Falernum Test

Nachdem es nun nach längeren Mühen gelungen ist den deutschen Bartendern Falernum in die Hände zu spielen auf das sie in Zukunft durch noch feinere Drinks den Gast verwöhnen können, erfolgt nun an dieser Stelle ein Vergleich des Neulings, mit dem bei manchen schon bekannten Produkt der Firma Taylor.

Taylor`s Velvet Falernum brachte sich der ein oder andere schon mal aus London mit und steht bei vielen hoch im Kurs. Preislich liegt er bei ca.17 GBP für die 0,7 l Flasche, also ca. 26 Euro und kann auch per Mailorder bestellt werden, bei welcher allerdings noch einmal saftige Versandkosten hinzukommen.
Mit der Verfügbarkeit des Hanschell Falernum zum Preis von 11,20 Euro für den Liter, bietet sich also eine preisgünstige Alternative.

Nachdem ich also die besagte Flasche erhielt machte ich mich umgehend an eine Verkostung und schon am Geruch lässt sich mit Bestimmtheit sagen es handelt sich um Falernum. Die typischen Nelken und Cardamom Aromen sind auch hier tonangebend. Bei der Verkostung selbst traten diese etwas in den Hintergrund, da durch etwas zu prägnante Süße zurückgedrängt. Alles in allem im Gesamterscheinungsbild etwas plump und es fehlt etwas die Frische die Velvet Falernum besitzt.

Im Vergleich zu Velvet Falernum von Taylor kann gesagt werden, dass es sich bei dem Taylor Produkt um ein sehr hochwertiges und ausgewogenes Produkt handelt. Die Süße ist dezent eingebettet und die Würznoten sehr gut justiert. In der Nase sind die Würzaromen ausgeprägter als bei Hanschells. Auch ist die Süße bei Hanschells sehr stark präsent und sollte Anlass zur Vorsicht bei weiterer Zuckerzugabe in Drinks sein. Farblich liegen beide Produkte auf einer Ebene, wobei Taylors etwas heller ist. Vom Aromabild des Hanschells wäre eine stärkere Würzigkeit und dezentere Süße wünschenswert, trotzdem ist er eine interessante Alternative zu Taylors. Der durchaus attraktive Preis dürfte vielen die Kaufentscheidung sowieso einfach machen.

Beide Produkte haben einen Alkoholgehalt von 11% Vol. und kommen aus Barbados.
Falernum wird hauptsächlich in Rum Drinks angewendet und verleiht diesen ein feinschichtiges Geschmacksmuster. Wichtig ist der vorsichtige Umgang. Viel, ist schnell zu viel!

THE ROYAL BERMUDA YACHT CLUB COCKTAIL

5 cl Barbados Rum (gut eignet sich hier Mount Gay Eclipse)
2 Barlöffel Falernum
2 Achtel Limette
2 Dasches Cointreau
1-2 Dash Zucker(bei Hanschells kann darauf verzichtet werden!)

Shaken und in ein Cocktailglas abseihen.

Samstag, 1. September 2007

Green Tea ist auserkoren

Pflichtbewusst hat es der DrinksBlog noch vor dem wohlverdienten Wochenende an die Leserschaft verkündet, dass als Gewinner der Abstimmung im BOLS Star Flavor Battle, Green Tea als neues Mitglied in der Likörpalette der Firma auserwählt wurde.

Da es für den Bitters Blog kein Wochenende gibt und wir uns unverhofft von BOLS als Hofberichterstatter zum Thema auserkoren sahen, ist es uns eine Verpflichtung den Scharen wissbegieriger Menschen ein paar erste Details zu präsentieren, die dann am Montag durch den DrinksBlog um noch faszinierende Einzelheiten erweitert werden dürften.

Die Jury, ein schöner Reigen engagierter deutscher Bartender, bestehend aus Günter Windhorst (Windhorst, Berlin), Christian Steffen (Spirit of India, Bad Salzuflen), Sven Sudeck (Riverkasematten, Hamburg), Dirk Romann (OT Bar, Stuttgart) und Tanja Bempreiksz (Barkeeperin und Redakteurin der Mixology setzten sich intensiv mit den 2 Finalisten des Wettbewerbs(Pomeganate und Green Tea) in Amsterdam auseinander, testeten und erarbeiten sofort erste Cocktailrezepte.

Von meiner Seite kann ich in Punkto Geschmack der einzelnen Liköre nur auf die sensorischen Fähigkeiten meines norddeutschen Kollegen verweisen und vertrauen. Im Hause BOLS war man sich entweder nicht im Klaren, das die Redaktionen des Bitters Blog eine Nord/Süd Verteilung besitzen oder man fürchtete den feinen Gaumen des Herrn Berg und stellte nur dem Löwen Geschmacksmuster zu.

Der BARCONVENT Berlin am 16./17. Oktober wird als Bühne zur ersten Vorstellung des neuen Produktes dienen. Das der Barconvent ein absolutes Muss für den Barinterssierten ist wurde an anderer Stelle schon deutlich zum Ausdruck gebracht.

Wir geben ab an den DrinksBlog!