Freitag, 30. März 2007

Vermouth - hausgemacht

Darcy O Neil hat vor 2 Tagen einen Artikel über hausgemachten Vermouth veröffentlicht. Neben der Erklärung wie Vermouth hergestellt wird, gibt Sie ein Rezept zur Eigenproduktion und hofft auf einen regen Diskurs an der Bar. Wie Sie sagt ist es anscheinend deutlich einfacher eigenen Vermouth statt eigener Bitters herzustellen.

Wir bewegen uns also nach etwas mehr als 100 Jahren, als Harry Johnson die Tatsachse das Whisky neuerdings in Flaschen statt in Fäßern verkauft und als "Markenname" gehandelt wird kritisierte, mit vollen Schritten wieder auf einen Größtenteils eigenständige Bar zu:


Homemade:
  • Simple Sirup
  • Grenadine
  • Ginger Beer
  • Falernum
  • fresh lemon, lime and orange juice
  • Eis (Würfel) oder direkt vom Block geschlagen!
  • Homemade Tonic (Wir haben das Rezept aus Amerika bekommen und Stephan hat schon mal ein angemixt - Ihr solltet am 13/14 April nach Hamburg kommen zum probieren!)
  • hinzu kommen jetzt Vermouth (ein Fläschchen Antica sollte man dennoch im Schrank haben)
  • und Bitters - ach nein - sind zu schwer herzustellen und sollten sofort bei Stephan bestellt werden (Harry wird es verkraften)
Die Frage ist, wann wir wieder anfangen Fäßer zu importieren? Was nützen Ihnen 80 Flaschen hochprozentiger Rum im Backshelve? 70 Flaschen davon werden fast nie angerührt, Ihr Personal wird vielleicht nur einen Teil davon wirklich kennen. FlaschenSpirituosen/Brands sind teuer und ein Großteil des hohen Einkaufspreises sind für Werbung einkalkuliert worden.
Außerdem kann Sie jeder kaufen und jeder in seine Bar stellen. Die vermeindliche Jagd nach Premiumspirituosen, eine Art Sport unter Profibartendern, ist immer nur von kurzer Dauer.
Irgendwann steht der Brand dann auch hier im Regal.

Was glauben Sie wie viel Eindruck Sie beispielsweise mit 3 Rumfäßern hinter der Bar machen würden? Ich meine GROSSE Rumfäßer.

Keine Label, keine Marke, einzig und allein Ihr Geschmack, der die Auswahl getroffen hat und dem Sie und Ihre Gäste vertrauen (sollten). Das nenne ich USP!. Mojito und Daiquiris aus dem leichten Faß, Petite Martiniques und Cuba Libres aud dem mittelschwweren Faß und Mai Tais und Rum Old Fashioned aus dem "schweren" Faß!

Oder ein einziges Faß Bourbon in einer Bar - nennen wir Sie "Bourbon Bar" - Es gibt nur Bourbon Drinks: Feinste Whisky Sours (Die Zitronen werden direkt vor der Zubereitung gepresst) - Collonel Collins, Horse Necks mit Ginger Beer ....

Ich bin gespannt, wann die ersten Fäßer wieder hinter der Bar stehen. Ich komm vorbei und geb Ihnen einen Drink aus! Dann können wir anstoßen: Prost - auf Harry Johnson!

Must have Buchempfehlung für jeden Bartender:

Harry Johnson´s
"Handbuch für Bartender"
"Paperback" - Nachdruck des 1882 erschienen Werkes und vermutlich 2. ältesten Buches der Bargeschichte
340 Seiten mit Illustrationen
Preis 20,40 Euro


Den Nachdruck können Sie bei ecocktail bestellen.

6 Kommentare:

  1. Anonym9:01 AM

    ...für die subtile Art den Bedarf für Falernum schon im Vorfeld zu steigern bedankt man sich vortrefflichst ;oD

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  2. der nachdruck ist keineswegs die version von 1882(hier trägt der veröffentlicher des buches etwas dick auf), es handelt sich vielmehr um die version von 1900, die sich schon von der im jahre 1888 erschienenden unterscheidet. es gibt auf der welt leider nur noch wenige, sprich wahrscheinlich weniger als 5 exemplare des 1882 werkes. als lektüre auf jeden fall lesenswert. zweifellos ist jede edition von harry johnson ein meilenstein in der barliteratur, wenn nicht das wichtigste buch überhaupt. tut mir leid jerry!

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  3. Ganz deiner Meinung Stephan. Jerry ist vielleicht älter - Harry aber lesenswerter - unabhängig von seinen Rezepten ist das Drum herum, wie sich ein Bartender verhalten sollte, wie man eine Bar führt, wie man mit Gästen umgeht - mehr als aktuelle!

    Eine absolute Pflichtlektüre wenn man über das Studium erster Rezeptansammlungen hinaus ist.

    Daniel - waren es 5% oder 10% Umsatzbeteilung am geplanten Barfish Falernum Umsatz pro Jahr für den Bitters Blog?

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  4. Anonym12:17 PM

    hier wäre ein Voting mit dem Titel: "Blogbeteiligung oder Falernum günstig?" sicherlich interessant. Spaß beiseite, der Herr Berg kann eine entsprechende Generösität des Fisches sicherlich nicht abstreiten und so wird meines Erachtens auch ein wahrhaft positiver Konsenz ob Ihrer Anfrage gefunden werden ;oD

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  5. Anonym1:58 PM

    Ich weiss Daniel - Stephan und ich könnnen uns eh nicht mehr vor versteckten Werbeeinnahmen aus dem Blog retten....

    Bin oft verwundert, wie günstig Ihr Sachen anbietet - Grundsätzlich bin ich kein Freund von billig billig - aber das ist ja auch nicht eure Werbestrategie (falls es denn eine gibt)

    Respekt!

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  6. Anonym4:38 PM

    welch Vorlage für einen eben so schlechten wie lustigen Kalauer: Im betriebswirtschaftlichen Bereich sprechen wir bei unserer Preisgestaltung von einer Misch-(Mix-?)kalkulation.

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