Dienstag, 4. September 2007
Drinks, Biercocktails und andere Fragwürdigkeiten...
Heute war die neue Drinks (Magazin für Barkeeper und Gäste) im Briefkasten. Beim ersten Durchblättern fiel mir gleich ein Artikel ins Auge: Seite 56 - "Die Krönung der Mischung" - ein Bericht über den König Pilsener Cup 2007 auf der Deutschen Meisterschaft der DBU. Das Foto, auf dem ein Barkeeper ins Köpi Bierglas strained, spricht Bände.
Ob Bier in eine gute Bar gehört oder eher nicht, ist eine Grundsatzentscheidung. Wenn überhaupt Bier, dann gutes Bier, nicht unbedingt vom Faß, und durchaus hochpreisig ist meine Meinung beim Thema "Bier in klassischer Bar". Bier in einer Bar stört mich aber in keiner weise - lächerlich hingegen wirken "Biercocktails" in Pilsgläser.
Erinnert mich die Benutzung von Pilsgläser für Mischgetränke an den Klassiker - Apfelschorle 0,5 im Bierglas im Speiserestaurant oder Premixcocktail im Willybecher auf dem Schützenfest - bröckelt hier das durchaus gute Image der Marke König Pilsener masive. (Ein Steinschlag ist die vorsichtige Umschreibung)
"Das König der Biere - der Narr der Cocktails?"
Zu aller erst: Cocktails gehören NICHT in Biergläser!
Ich habe einige Bars kennengelernt, in denen man kein Alster (Radler Stephan!) bekommt - Fidne ich in Ordnung, aber darüber kann man streiten. "Handelsübliches" Pils mischt man mit Zitronensprudel, für den Franzossen meinetwegen noch mit Picon Bier - das wars! Danach verlassen wir den Bereich der guten Bar und treten, durchaus erfreut,in den Bereich der Kneipe: Bier mit Cola oder Rolli, Weizen mit Bananensaft oder Prosecco U-Boot (Jägermeister im Bier versenkte) etc.
"Es galt und gilt, zu zeigen, das es zu Zeiten trinkfertiger Biermischgetränke auch individuelle Kreationen geben kann..." so der Artikel. Biermischgetränke sind der Untergang der (Bier)Trinkkultur - Predigen einige Brauereien "Vernünftigen Umgang mit Alkohol" - versuchen Sie bei Biermischgetränken Markanteile, gerne auch bei Jugendlichen, wett zu machen. König Pilsener hat diesen fragwürdigen Machenschaften bislang Stand gehalten und der Ansatz, als Gegenpol sozusagen, echte Mixdrinks von Profis mischen zu lassen ist löblich, in seiner Auswirkung leider indiskutabel.
Pils trinkt man pur - Ein gutes Pils wie König Pilsener allemal.
Warum die Deutsche Barkeeper Union als "Berufsvereinigung der Barkeeper" so einen Bier Cup ins Leben ruft, kann ich nicht nachvollziehen. Der sponsor KÖPI wird sicherlich andere (passendere) Wege finden, für Barkeeper interessant zu sein. Mit diesem Wettbewerb verlieren sowohl DBU als auch KÖPI in meinen Augen massive an Image.
P.S. Hatte ich mich an anderer Stelle über Ron Zacapa löblich ausgelassen, hat das Produkt mit seiner Werbung in der Drinks auf Seite 49 einen ähnlichen Imageverlust zu beklagen. Wem nichts anderes einfällt, als ein 23 Jahre alten, vielfach ausgezeichneten Rum, in der Werbung als Rum Cola anzubieten, hat anscheinend weder sein Produkt, noch Bartender (und Gäste) verstanden.
mensch jörg! musst du den stephan immer wieder so fertig machen wegen seiner herkunft(das mit dem alsterwasser)
AntwortenLöschenherr berg was halten sie davon in zukunft in meinem blog weiter zu schreiben - wir bayern müssen doch zusammenhalten ;-) ; im norden gibt eh nur schlechtes wetter...
ansonsten hast aber recht mit deinem artikel jörg - stimme dem ganzen zu ; desweiteren muss ich gestehen das es sehr kreativ ist seinen zacapa23 mit cola zu mischen - ich währe da nie drauf gekommen haha :-)