Nachdem der Unterschied zwischen Fizz und Collins weithin geklärt zu sein schien, riß Herr Meyer jüngst alte Wunden auf und katapultierte die nahezu in Vergessenheit geratene Gruppe der Rickies wieder ins Bewusstsein des zeitgenössischen Bartendings.
Rickies so war zu vernehmen können eine sehr geschmackvolle Alternative zu Fizzes/Collinses sein, enthalten jedoch stets Limejuice(nicht das Fertigzeug aus der Flasche, sondern die Flüssigkeit die von bitterer grüner Schale einer Zitrusfrucht umschlossen wird!).
Ein weiteres Merkmal ist, dass eine halbe Limette samt Schale im Drink verbleibt, was dem Drink einen leichten, bitteren Unterton verleiht. Sie sind immer frisch und nach meinem Dafürhalten ansprechender ohne die Verwendung von Zucker.
Um dem Kreis der 3 eine Vierte hinzu zugesellen sei der Grabdeckel über der Kategorie der Bucks beiseite geschoben.
Diese sind im Alkoholgehalt etwas stärker als die Artverwandten, enthalten ebenso Zitronensaft (selten Lime) und Basisspirituose, verwenden aber als Filler kein Soda, sondern Ginger Ale.
Diese verlangten nach der Zugabe einer 1/4 Zitrone samt Schale. Somit spielten die ätherischen Öle eine wichtige Rolle bei der Zubereitung. Auch hier wieder wichtig KEIN ZUCKER. Der Drink beglückt durch tarte Frische.
Das Ginger Ale bringt genug Süße mit sich um die Balance zu schaffen. Verwendet man Ginger Beer und Ginger Ale zu gleichen Teilen, dürfte dem zeitgenössischen Genuss Tür und Tor geöffnet werden.
Um die Sache auf die Spitze zu treiben, sei erwähnt, dass Bucks manchmal auch als Taylors bezeichnet werden, so zum Beispiel der Gin Buck auch als Mamie Taylor oder der Rum Buck als Susie Taylor.
Rickies so war zu vernehmen können eine sehr geschmackvolle Alternative zu Fizzes/Collinses sein, enthalten jedoch stets Limejuice(nicht das Fertigzeug aus der Flasche, sondern die Flüssigkeit die von bitterer grüner Schale einer Zitrusfrucht umschlossen wird!).
Ein weiteres Merkmal ist, dass eine halbe Limette samt Schale im Drink verbleibt, was dem Drink einen leichten, bitteren Unterton verleiht. Sie sind immer frisch und nach meinem Dafürhalten ansprechender ohne die Verwendung von Zucker.
Um dem Kreis der 3 eine Vierte hinzu zugesellen sei der Grabdeckel über der Kategorie der Bucks beiseite geschoben.
Diese sind im Alkoholgehalt etwas stärker als die Artverwandten, enthalten ebenso Zitronensaft (selten Lime) und Basisspirituose, verwenden aber als Filler kein Soda, sondern Ginger Ale.
Diese verlangten nach der Zugabe einer 1/4 Zitrone samt Schale. Somit spielten die ätherischen Öle eine wichtige Rolle bei der Zubereitung. Auch hier wieder wichtig KEIN ZUCKER. Der Drink beglückt durch tarte Frische.
Das Ginger Ale bringt genug Süße mit sich um die Balance zu schaffen. Verwendet man Ginger Beer und Ginger Ale zu gleichen Teilen, dürfte dem zeitgenössischen Genuss Tür und Tor geöffnet werden.
Um die Sache auf die Spitze zu treiben, sei erwähnt, dass Bucks manchmal auch als Taylors bezeichnet werden, so zum Beispiel der Gin Buck auch als Mamie Taylor oder der Rum Buck als Susie Taylor.
GIN BUCK
Highball glass auf Eiswürfel
1/4 einer großen Zitrone(ausgepresst und mit ins Glas gegeben)
9 cl Gin!!!
Mit Ginger Ale auffüllen.
Geschätzter Herr Berg,
AntwortenLöschendie unhaltbare Behauptung, ein Merkmal des Rickeys wäre die im Drink verbleibende Schale der Zitrusfrucht, kann hier nicht unangezweifelt stehen bleiben. Welche Referenz nimmt man für solch eine Behauptung aus der heimischen Bücherwand?
Vielleicht Uwe Voigts großes Lehrbuch der Barkunde?
Schale im Drink ist kein zwingendes Merkmal für einen Rickey - dann schon eher der öfters erwähnte Limonadenlöffel...
Gibt es in New Orleans nicht auch ein Rickey Seminar ? - ich zahle die Teilnahmegebühr!
Wondrich in IMBIBE:
Seite 119 - The JOE RICKEY (and the Gin Rickey)
"Colonel" Joe Rickey was a wheeling-dealing Democratic lobbyist from the town of Fulton, in Callaway County, Missouri. He was a veteran of the Confederete army, like the race, knew how to play poker, and could fill a back room with smoke with the best of them. Somewhere along the line, he invented a simple cooler that he would have bartenders make for him. Varoius places have been given as the scene of inspiration: The bar across the Street from the Southern Hotel in St. Louis, the St. James Hotel in New York (..) Joe Chamberlin's in Washington. I have no doubt at one point or another the Colonel instructed the bartenders in all those places how to make his drink. He instructed bartenders EVERYWHERE how to make it. But the first place he seems to have done it, at least so as anyone noticed, was at Shoemakers, a quiet, skew-angled old place on Pennsylvania Avenue in Washington, D.C. famed for the quality of its whiskey and the political wattage of its clientele (some called it the "third Room of the Congress"). There, some time between 1883, when Rickey hit town, and 1889, when the drink made it onto the Washington Post, Rickey had George Williamson, the saloon's beloved head barkeeper, start making 'em for him.
They couldn't be simpler: a slug of Whiskey, and only whiskey (some say rye, some say bourbon, but there is agreement that Rickey preferred the fine Belle of Nelson brand, the juice of half a lime or a whole one if the limes were small, some ice, and some soda water.
Done. You'll note the absence of sugar. That's because it was intended as a Cooler, and as Rickey went aroung saying :" Any drink with sugar in it... heats the blood, while the Rickey, wit its blood-cooling lime juice, is highly beneficial" (Thus the Brooklyn Eagle's - Washingtons correspondent in 1892)
In any case, the drink spread from from "Shoo's" (to all Washington, from Washington to New york, and then to points all over the globe. Except Kansas. At least, that's what the Kansas City Star said in 1890 :"When a Kansas man orders a 'Joe Rickey' he instructs the bartender to leave out the ice, the lime juice and the soda. Kansans notwithstanding, the drink was a sensation. Rickey moved to New York and went into the soda-water business and got his face on a whiskey label. In 1903, though, he took carbolic acid in his room at the Hoffman House and died. His health had been failing and his finances troubled. Or maybe it was just that everybody was going around putting gin in his drink, and had been doing so for at least eleven years. The drink, anyway, lived on, and deservedly - that business of sugar heating the blood is probably bunk, but its absence certainly makes for a drink of unparalleled coolness, while the soda works to dilute any excess acidity....
Oliver sagt:
AntwortenLöschenUm die Absolutismen nicht zu sehr zu radikalisieren:
Monk BUCK, nach Charles H. Baker (ca.1930):
Jigger Brandy, fill up with Ginger Beer, teaspoon Chartreuse on top.
Wo ist da nur der Zitronensaft, der dem Buck so eigen ist?
Rickeys, nach Harry Craddock, Savoy Cocktail Book:
"Most Rickeys are made with the following recipe:-
Use medium size glass.
1 Lump of Ice.
The Juice (!) of 1/2 Lime or 1/4 Lemon (!!).
Then add 1 glass of any Spirit or Liqueur (!!!) fancied - Whisky, Gin, Rum, Bourbon, Calvados, Caperitif etc.
Fill with Carbonated Water and leave rind (!) of Lime or Lemon (!!) in glass."
Der Savoy Hotel Rickey enthält dann noch 4 dashes Grenadine (vermutlich mit Zucker hergestellt).
Ach, könnte es doch nur ein Buch geben, in dem alles steht, was richtig und was falsch ist in der Welt. Es stände sicher allein und verlassen im Bücherregal von Herrn Berg.
Herr Meyer, Rickey Seminar ist gebucht und die Rechnung dafür auf dem Weg zu Ihnen nach Hamburg. Büro Süd Dankt!!!
AntwortenLöschenDas Herr Wondrich meine Zuckertheorie unterstreicht, will ich nicht weiter kommentieren-löste aber ein leichtes Schmunzeln im sonst so ernsten Gesicht des Herrn Berg aus.
Als Referenz zog ich im Übrigen eines der wichtigsten Barbücher des 20 Jh. heran. Kein geringeres als David Emburies Werk.
@Oliver
Es gibt kein Buch wo alles richtig oder falsch drin steht, vielmehr sollte man die Summe(mehr als 3) der Referenzen nehmen und sich davon die Essenz rauspicken.
Der Monk Buck wurde von Baker in Biarritz/Spanien entdeckt und ist eigentlich kein Buck, sondern ein Highball.
Savoy Cocktail Book? Nie gehört!
@Meyer
Uwe Voigts "Großes Lehrbuch der Bar" ?
Hab ich nicht, leih ich mir mal von Ihnen.
Herr Berg - die Bezahlung des Rickey Seminars wird mir eine Freude sein, ich lege noch einen PEAR RICKEY - Löwen Style - OHNE SCHALE dafür neuerdings mit mehr Säure, obendrauf.
AntwortenLöschenÜbrigens - Soooooo ernst schauen Sie in der Regel gar nicht drein....
http://www.flickr.com/photos/joerg_meyer/462747737/in/set-72157600086048296/
P.S. Ist das Voigt Buch etwas nicht das Standard Referenz Werk für Ihre Beiträge? Mein Weltbild schwankt....
Ich sach doch Meyer - halbe Limette im Drink ist Pflichtprogramm im Rickey ;)Auch wenn ich den Norden schätze - in diesem Fall volle Zustimmung für den Süden... ;)
AntwortenLöschenAls neuen Wissenschaftsbegriff halte ich fest:
AntwortenLöschen"vielmehr sollte man die Summe(mehr als 3) der Referenzen nehmen und sich davon die Essenz rauspicken." (S.Berg)
Alles klar. Gute Nacht.
@ Toben - Das Anbiedern der Assistenz bei dem Großindustriellen aus dem Süden ist widerwärtig. Hofft FF auf eine Listung bei Drinkology? Herr Bergs auf Halbwissen beruhende "Frucht im Glas Theorie" wurde hier auf feinste zerlegt und als nichtig erklärt - schon kommt hier Junior Lion, liest nicht richtig, und lässt die Dolchstoßlegende von neuem aufleben.... - erschreckend...
AntwortenLöschenIch sehe schon den Fütyülös Rickey a la Bornhöfft, mit gemuddelter Aprikose.....
bis wieder einer weint...
AntwortenLöschen:-)
Guten Morgen Herr Niefanger,
AntwortenLöschenwollte mit meinem Fütyülös Rickey Ihren Garden Drink nicht zu Nahe treten. Berg hat alle Tränen vergosssen und beim Kollegen Bornhöft sollte mir eher zum heulen zumute sein :-)
Wenn, dann bitte mit "r" Herr Meye... ;)
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