Donnerstag, 26. Juni 2008

Happy Hour

Das Bild legt Zeugniss ab, was passieren kann wenn man sich in
Guadalajara, Mexico nach anstrengendem Tage zur Erfrischung einen Gin
& Tonic bestellt.
Happy Hour bedeutet nicht die Hälfte zahlen, sondern das Doppelte
bekommen.
Es scheint als ob es ein kurzer Abend wird.

Dienstag, 24. Juni 2008

Urshaker aus Deutschland?


Heute erreichte mich eine E Mail von Helmut -

"Sehr geehrte Blogger gastronomischer und flüssiger Ausrichtung,

es würde mich freuen, wenn ihr etwas über diesen "Shaker" veröffentlicht. Vielleicht hat jemand mehr Informationen zu diesem Thema.

Beste Grüße im Dienste der flüssigen Wissenschaft,

Helmut Adam."


Cocktailhistoriker Jared Brown, der zusammen mit Anistatia Miller das Spirituosenmuseum EUVS betreut, stieß kürzlich auf ein interessantes Exponat. Anlass war die Ausstellung "The Art of Drinking" im Victoria and Albert Museum in London. Es handelt sich um ein zusammengestecktes Becherpaar, das einem Shaker verblüffend ähnlich sieht. Das Exponat stammt aus Deutschland, genauer gesagt aus Augsburg und wird auf 1595 bis 1600 datiert. Das Becherpaar soll zusammengesteckt wohl ein Fass symbolisieren, aber die Nähe zur Funktion und zum Aufbau eines Shakers ist unverkennbar. So fragt sich Jared, ob dies ein Vorgänger des Shakers war oder ob dieses Exponat möglicherweise sogar schon als Shaker benutzt wurde. Bisher sind mir nur die ersten Shaker-Abbildungen aus den Barbüchern des 19. Jahrhunderts bekannt, wo der dreiteilige Shaker als "Cobbler Shaker" bezeichnet wird. Dieser wurde 1872 in den USA als Patent eingetragen. Wer etwas über diese Art von Becherpaaren weiß oder sonst etwas an Wissen beitragen kann oder will, möge bitte mit Jared Kontakt aufnehmen: jaredbrown1 [at] mac.com

Dresden & Erfurt sichern sich den Sieg...

via Mixology

Wie aus der Hauptstadt zu vernehmen ist, wurde gestern der Licor 43 Wettbewerb ausgetragen.

Gewinner:

1. Platz - Niko Pavlidis, Barchef des Hotel Taschenbergpalais Kempinski in Dresden
2. Platz - Darko Mihelcic, Barchef des Le Meridien in München
3. Platz - Thomas Immenroth, Barchef im Maritim Airport Hotel Hannover/ "On the Rocks"

Big Apple 43 - 1. Platz
5cl Likor 43
3cl Eierlikör
2BL Apfelmus
8cl Ananassaft
2cl Grapefruitsaft
Zubereitung:
Schütteln und in einen großen Tumbler auf Crushed Ice abseien.
Garnitur:
Zitronengras, Grapefruitschale, Rosmarin, Orchidee


Besonders gefreut hat mich, das der geschätzte Kollege Torsten Spuhn, Modern Masters Erfurt, den Sonderpreis für das beste Milch Rezept gewonnen hat.

Moon River
2cl Licor 43
2cl Eierlikör
2cl Mozart Weiße Schokolade
1BL blauer Mohn geröstet und gemörstert
4cl Milch
Zubereitung:
Alle Zutaten kräftig schütteln und in großen Tumbler mit Eis abseien.
Garnitur:
Orangenschale über fertigen Drink ausdrücken und hinzugeben, dünne Orangenzesten um Vanilleschote "wickeln" als "Nest", eine gespaltene Vanilleschote, Orchideenblüte, Prise Mohn

Freitag, 20. Juni 2008

Molekulares Dings Bums

Da die neune MM Bitters-Blog Co-Autorin mit den Beiträgen noch etwas auf sich warten läßt, habe ich mich schon einmal in den Weiten des Netzes auf die Suche nach ernsthafter MM begeben. Und siehe da: Imbibe Autor David Wondrich schriebt im Esquire über den

Whiskyburger Cocktail

man fragt sich sofort, ab ein Rittenhouse "bonded" die benutzte Klim Bim Rye Variante nicht weit in den Schatten gestellt hätte. Nun denn. Lesenswert - insbesondere der Teil mit dem Schäumchen und dem iSi Sprüher....

"...Pour it into an iSi whipped-cream canister ($100 at Amazon.com), charge it twice -- that is, with two nitrous oxide chargers ($7.80 for 10 at Amazon) and chill. Alternatively, charge the empty canister with nitrous, inhale, laugh your ass off and then discard the juice, beefskey, syrup and bitters."

Donnerstag, 19. Juni 2008

God save the Gin

According to the new EU Spirits Definition Regulation (20th may 2008), the relevant definitions of the various types of Gin are as follows:-

Gin
(a) Gin is a juniper-flavoured spirit drink produced by flavouring organoleptically suitable ethyl alcohol of agricultural origin with juniper berries (Juniperus communis L.).
(b) The minimum alcoholic strength by volume of gin shall be 37,5 %.
(c) Only natural and/or nature-identical flavouring substances as defined in Article 1(2)(b)(i) and (ii) of Directive 88/388/EEC and/or flavouring preparations as defined in Article 1(2)(c) of that Directive shall be used for the production of gin so that the taste is predominantly that of juniper.

Distilled gin
(a) Distilled gin is:
(i) a juniper-flavoured spirit drink produced exclusively by redistilling organoleptically suitable ethyl alcohol of agricultural origin of an appropriate quality with an initial alcoholic strength of at least 96 % vol. in stills traditionally used for gin, in the presence of juniper berries (Juniperus communis L.) and of other natural botanicals provided that the juniper taste is predominant, or
(ii) the mixture of the product of such distillation and ethyl alcohol of agricultural origin with the same composition, purity and alcoholic strength; natural and/or nature-identical flavouring substances and/or flavouring preparations as specified in category 20(c) may also be used to flavour distilled gin.
(b) The minimum alcoholic strength by volume of distilled gin shall be 37.5 %.
(c) Gin obtained simply by adding essences or flavourings to ethyl alcohol of agricultural origin is not distilled gin.

London gin
(a) London gin is a type of distilled gin:
(i) obtained exclusively from ethyl alcohol of agricultural origin, with a maximum methanol content of 5 grams per hectolitre of 100 % vol. alcohol, whose flavour is introduced exclusively through the re-distillation in traditional stills of ethyl alcohol in the presence of all the natural plant materials used,
(ii) the resultant distillate of which contains at least 70 % alcohol by vol.,
(iii) where any further ethyl alcohol of agricultural origin is added it must be consistent with the characteristics listed in Annex I(1), but with a maximum methanol content of 5 grams per hectolitre of 100 % vol. alcohol,
(iv) which does not contain added sweetening exceeding 0.1 gram of sugars per litre of the final product nor colorants,
(v) which does not contain any other added ingredients other than water.
(b) The minimum alcoholic strength by volume of London gin shall be 37.5 %.
(c) The term London gin may be supplemented by the term "dry".

Mittwoch, 18. Juni 2008

Gegendarstellung: Molekular Manipulationen / Molekulare Cocktails

Vor kurzem hatte ich einen Artikel "Molekulare Manipulationen" geschrieben. Gestern erreichte mich eine Email von Angelika Arians Derix, mit der Bitte um Veröffentlichung - dem komme ich gerne nach:

"Hallo Herr Meyer,

nachdem ich wieder mal Zeit fand, mich der blog-Diskussion zur MM zu widmen, stieß ich auf Ihren Beitrag vom 31.5.. Ich finde es - freundlich ausgedrückt - schon sehr befremdlich, meine Privatkorrespondenz mit Ihnen in einem blog wiederzufinden. Aber nun gut, das scheint ja wohl der Stil der MM-Gegner zu sein. Bevor ich eine Privatkorrespondenz in einen blog setzte, frage ich den Korrespondenzpartner, ob er damit einverstanden ist. Ansonsten hätten wir unsere Korrespondenz ja gleich im blog führen können....

Selbstverständlich habe ich an dem Buch von Frau Randel mitgearbeitet - warum auch nicht, das ist mein Job als freie Autorin. Auch andere Journalisten und Autoren schreiben oder arbeiten an Büchern mit, die den "Tatbestand" des offenbar unter Barkeepern sehr verpönten Marketings erfüllen. Nur zur Richtigstellung: Ich bin vom Verlag engagiert worden, und nicht von Biozoon!

Und dass ich als Mitarbeiterin von Prinz den Lesern des Magazins die Möglichkeit gebe, sich selber mit dem Thema zu beschäftigen, es selbst auszuprobieren und sich dann eine eigene Meinung zu bilden, wird ja wohl auch noch erlaubt sein.


Wie ich Ihnen bereits schrieb, bin ich der Meinung, dass generell an den MM-Rezepturen noch viel getan werden muss. Ich bin desweiteren der Meinung, dass ein Cocktail vor allem trinkbar sein sollte, wenngleich ich einem Cocktail in Geleeform auch etwas abgewinnen kann - wenn auch nicht immer. Aber das dürfte doch wohl unter die Rubrik "Über Geschmack läßt sich nicht streiten" fallen.

Nun hat ja auch Helmut Adam seinen Abgesang auf die MM veröffentlicht ... und das ist ja auch in Ordnung so. Es ist ihm ja unbenommen, seine Meinung kundzutun.

Ich halte übrigens die Gegner der MM keineswegs für kleine dumme Langweiler, sondern allenfalls für humorlos und wenig liberal. Denn was mich schon sehr verwundert, ist der Ton, in dem die ganze Diskussion geführt wird. Der ist ja schon ziemlich grenzwertig, um nicht zu sagen, bisweilen ziemlich beleidigend. Offenbar sind ja alle, die sich damit wohlwollend beschäftigen "Quacksalber" - wie es Helmut Adam ausdrückt.
Wozu die ganze Aufregung? Wird irgendjemand dazu gezwungen, molekulare Cocktails zu fabrizieren oder anzubieten? Wird irgendwer genötigt, die "Pülverchen" zu verwenden? Wäre es nicht cooler, es auszuprobieren und bei Nichtgefallen einfach zu sagen: "Interessiert mich nicht, mach ich nicht, hab andere Vorstellungen von guten Drinks"? Warum diese Vehemenz? Man wird ja inzwischen regelrecht gemobbt. Werden diejenigen, die MM wohlwollend und interessiert verfolgen, demnächst auch noch geteert und gefedert durch die Bars von Berlin getrieben oder als Hexe(r) verbrannt? Fehlt ja eigentlich nur noch, dass demnächst den MM-Barkeepern unterstellt wird, sie wollten ihre Gäste vergiften. Aber das hat ja der "Stern" schon weitestgehend in seinem jüngsten Beitrag über die Molekulare Küche erledigt. Nicht gelesen? Wäre doch auch noch ein schönes Thema für den blog...

Ich kann nur hoffen, dass sich alle, die sich in punkto MM so uncool aus dem Fenster hängen, ihre Gäste etwas charmanter behandeln, wenn denen ihre Cocktailkreationen nicht 100prozentig zusagen. Und dass sie in ihren Bars in Sachen Perfektion und Qualität einen hohen Anspruch haben und sich nicht von Marketingabteilungen oder Vertriebsmitarbeitern dafür bezahlen lassen, dass sie eine bestimmte Spirituosenmarke listen.

Und diese mail, Herr Meyer, könne Sie gerne im blog veröffentlichen, ich bitte sogar darum. Aber dann bitte vollständig - und nicht wieder vergessen, den Rest der mails auch zu veröffentlichen, der sich damit beschäftigt hat, wer weltweit diesen "nicht vorhandenen" Trend praktiziert.

Herzliche Grüße und nix für ungut. Ich werde dann auch gelegentlich den Gutschein mit dem Mixology-Logo für einen Drink in Ihrer Bar einlösen, den ich von Jens Hasenbein bekommen habe, und face to face weiter mit Ihnen diskutieren - und die weiteren Drinks selbstverständlich bezahlen.


Angelika Arians-Derix

Pressebüro Arians-Derix, Düsseldorf"

Ich habe mir erlaub darauf zu antworten:

"Sehr geehrte Frau Arians-Derix,

gerne komme ich Ihrem Wunsch nach Veröffentlich Ihrer Email im Bitters Blog nach. Auch werde ich die von Ihnen kritisierte "fehlende" Korrespondenz kurz hinzufügen,
um dem geneigtem Leser die Möglichkeit zur eigenen Meinungsbildung zu geben.

Kurz zu Ihrer Email - vorab eine Richtigstellung:
Der Stil der MM Gegner mag sein wie er ist. Er ist aber nicht grundlegend schlecht. Mein persönlicher Stil hingegen mag Ihnen zu guter Recht als "schlechter Stil" erscheinen, ich persönlich bin nur kein MM Gegner. Wir sollten es also trennen:

Mathematisch betrachtet:

Jörg Meyer = schlechter Stil (o.k.)
Jörg Meyer = Kein genereller MM Gegner.

Daraus folgt nicht zwingend:
MM Gegner = Schlechter Stil


Selbst der von Ihnen angeführte Helmut Adam, lässt in seinem Forum verlauten:

"Herr Meyer hat die Vorlage ja auch schön Volley genommen, auch wenn er sich bisher noch nicht traut MM an sich in Frage zu stellen:"


Ich bitte Sie meine von Ihnen kritisierten Bitters Blog Artikel "Molekulare Manipulationen" genau unter die Lupe zu nehmen. Dabei geht es mir weniger um Kritik an Ihrer Person als um meine Bewunderung für das geniale Marketing von Frau Randel und biozoon.

Ich stehe Molekulare Mixology kritisch gegenüber, stelle diese aber nicht grundsätzlich in Frage. Ich habe gerade erst ein Angebot für eine Veranstaltung abgegeben auf der ich 3 Tage lang ein Programm zu verschiedenen Barthemen präsentieren werde -> und dem Kundenwunsch entsprechend wird ein Thema "Molekulare Drinks" sein. Selbst wenn ich dieses Thema nicht freiwillig anbieten würde, seien Sie sicher, das ich es 1000 Prozentgig abliefere. Kundenwunsch ist Kundenwunsch und ich sehe mich als Bartender in erster Linie als Dienstleister und nicht als Prophet eine "Glaubensrichtung". Auch wenn ich privat andere Ansichten zu einem Thema habe, bin ich Profi genug, diese NIEMALS im Job "raushängen" zu lassen. Meine Aufgabe ist es, den Kunden eine angenehme Zeit zu bereiten.

Auch in meiner Bar werde ich Sie nie über Ihren Geschmack und Ihre Vorlieben belehren. Das Konzept des LE LION schließt einige gängige Getränke aus. Wir servieren z.b. kein Red Bull, kein Prosecco, keine BIONADE. Gästen die dies Wünschen, versuchen wir Alternativen anzubieten. Wem das Konzept dann nicht gefällt - verläßt die Bar, die meisten Gäste bleiben und sind von den Alternativen begeistert.

Der BItters Blog hingegen ist meine und Stephan Bergs private Plattform zu Gedanken rund um meinen Beruf als Bartender. Ich stehe der Berichterstattung über Molekulare Mixology kritisch gegenüber - da in meinen Augen die meisten "Fachjournalisten" sich hier blenden lassen und dem realen Zustand an der Bar aus mangel an Erfahrung falsch wiedergeben. Es entsteht in meinen Augen ein falsches Bild. Das dieses "falsche Bild" dann auch noch aus gewerblichen Interessen geschürt und "feingezeichnet" wird, gefällt mir schlicht und einfach nicht.

Sie haben zu recht kritisiert, dass ich einen Teil unserer ursprünglichen Kommunikation nicht "veröffentlicht" habe. Aus Ihrer zweiten Antwort wird ersichtlich, das es weltweit mehrere Bars gibt, die diesen "Trend" propagieren. Einiger der von Ihnen genannten Häuser/Bartender habe ich besucht und ich bin der Meinung, das hier eine differenzierte Betrachtung von Nöten ist. Die Bartender die ich hier kennen gelernt habe, grenzen die soggenannte MM und Ihre Möglichkeiten kräftig nach vielen Seiten hin ab - soggenannte "Fachjournalisten" hingegen lassen diesen Teil der "Trend Geschichte" hingegen oft unter den Tisch fallen - und übrig bleibt: Bar X verkauft MM Cocktails.

Zum anderen wird aus der gesamt Betrachtung unserer "Kommunikation" aber auch klar, das ich durchaus versucht habe, Ihnen mehre Fragen zum Thema zu stellen, Sie diese aber aus, nennen wir es mal, "Zeitmangel" nicht beantworten wollten. Mir dies nun zum "Vorwurf" zu machen hingegen finde ich nicht korrekt.

Ich möchte Ihnen folgendes Angebot unterbreiten: Ich werde jeden von Ihnen mir zugesandten Artikel zum Thema Molekulare Mixology "ungekürzt" im Bitters Blog veröffentlichen. Ich gebe Ihnen gerne die Möglichkeit MM komplex zu beleuchten und uns Bartendern die Vielfältigkeit dieses "Trends" aufzuzeigen und bin gespannt, was Sie alles zum Thema in Erfahrung bringen können. Wenn Sie der Meinung sind, das es sich bei dem Buch "Molekulare Cocktails" nicht nur um eine Werbebroschüre für Biozoon handelt, biete ich Ihnen die Möglichkeit zur Gegendarstellung. Erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen mit Molekularen Drinks. Gerne stelle ich auch Ihre Drinks wie z.B. den "falschen Cappuccino", den "Hot Peach Lolli" oder den "Konfetti-Punch" vor. Sie haben die freie Wahl - ich veröffentliche (im Rahmen der guten Sitten und des schlechten Stils) was Ihnen beliebt - Begeistern Sie uns Bartender für MM !

Darauf geben ich dann, unabhängig ob Sie einen Champagnergutschein von Mixology, Herr von Eden, dem Grand Concierge oder anderen unserer Partner haben, einen nicht molekularen Drink im "Löwen" aus. Ob wir das Thema dann Face to Face am Tresen diskutieren können, kann ich Ihnen allerdings nicht versprechen. Sie wissen ja - meine Aufgabe ist es, meinen Gästen eine gute Zeit zu bereiten. Privates gehört nicht in die Bar! Aber eine Einladung zum Mittagessen mit gewünschter Diskussion sei hiermit ausgesprochen.

Streitkultur (und Barkultur) ist ein hohes Gut!

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Meyer"



Nachtrag: Der Form halber, die vorangegangene Korrespondenz in zeitlicher Reihenfolge:


Anfrage Jörg, 25.2.2008:

Hallo Frau Arians Derix,


mit Interesse habe ich Ihren Artikel im Handelsblatt gelesen:

http://www.handelsblatt.com/News/Journal/Kultur-Lifestyle/_pv/doc_page/1/_p/204491/_t/ft/_b/1394917/default.aspx/loeffelfertig-aus-dem-mixer.html

Erlauben Sie mir eine kurze Frage:

Welche Weblog sind mit dieser Ausage "Skeptiker in Weblogs lehnen mit dem Tenor „Die wollen ja nur spielen“ die skurrilen Cocktails rigoros ab." gemeint?

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Meyer
Hamburg

Antwort Frau Arians-Derix, 26.2.2008:

"Hallo Herr Meyer,

danke für Ihre mail. Ich nehme ja an, dass Sie der Herr Meyer sind, der das Thema Molekulare Cocktails im Web sehr rege diskutiert. Was ich sehr aufmerksam verfolge und sehr interessant finde. Dem Tenor meines (leider auf die Hälfte heruntergekürzten) Artikels können Sie ja entnehmen, dass ich der molekularen Gastronomie gegenüber recht aufgeschlossen bin - sowohl was das Kochen mit molekularen Techniken wie dem "Molekularen Mixen" betrifft. Ich bin allerdings auch der Meinung, dass gerade beim Mixen an den Rezepturen noch viel getan werden muss. Und dass Experimente mit Stickstoff völlig untauglich für Bars sind.
Ich nehme aber an, Sie wollen wissen, warum dort steht "unter dem Tenor "Die wollen ja nur spielen".....Wie gesagt: Der Artikel ist auf die Hälfte gekürzt worden und in der Urfassung bin ich auf die Gegenargumente detaillierter eingegangen. Aber so unglücklich ich mit der Kürzung bin, so ist doch wenigsten nicht herausgestrichen worden, dass es Gegner der Molecular Mixology gibt. Dass eben nicht alle diese Art der Cocktails "unreflektiert schlucken".

Ich hoffe, Ihnen mit der Antwort gedient zu haben und hoffe, dass Sie weiterhin so rege dieses Thema diskutieren - nicht zuletzt dieser Diskussion wegen ist das Thema einfach spannend.

Mit herzlichen Grüßen
Angelika Arians-Derix"


Antwort Jörg, 1.3.2008:

Hallo Frau Arians-Derix,

ja, der Jörg Meyer bin ich.

Das der Artikel gekürzt wurde, ist natürlich bedauerlich und so kann ich nicht nachvollziehen, welche "Gegenargumente" genannt, bzw. besprochen wurden. Im Grunde genommen spricht nichts gegen Moleculare Cocktails, soll jeder machen was er für richtig hält.

Das Grundproblem: Es wird fälschlicher Weise behauptet: Molecularen Cocktails seinen ein Trend und würden international an vielen Bars gemixt werden. Das ist, leider auch in Ihrem Artikel, falsch dargestellt.

Moleculare Cocktails sind kein Trend, sie werden auch an fast keiner Bar gemixt. Viel Caterer und Köche probieren sich daran, reale Bars in Deutschland nahezu keine, im Ausland, zumindest keine der Tonangebenden soweit ich weiss.

Freue mich über Gegenbeispiele, wenn Ihnen welche einfallen.

Mit scheint das der angebliche Trend von einigen Wenigen immer wieder proklamiert wird, ohne das es auf Tatsachen beruht --- z.B. Firma Biozoon, Frau Randel, Heiko Antoniewicz , FIZZZ/Meiniger Verlag etc...

In einem Prinz Artikel lass ich, das Sie auch an dem Buch Molekulare Cocktails von Frau Randel beteiligt waren, bzw. dran mitgewirkt haben? Korrekt?

MM - ein Trend, der keiner ist...

Freue mich auf Gegenbeispiele...

Mit freundlichen Grüßen


Jörg Meyer

Antwort Frau Arians-Derix, 4.3.2008:

Hallo Herr Meyer,

hab im Moment überhaupt keine Zeit, um Molekulares mit Ihnen zu diskutieren. Nur soviel: Ich bin mit einigen Kollegen weltweit in Kontakt und tausche mich mit ihnen über das Thema seit Jahren aus. Die sehen das ganz anders als Sie, nämlich als kommenden hype. Aber möglicherweise irren wir uns ja alle.. die Zeit wird es zeigen. Wenn es dann doch nur eine vorrübergehende Mode war, auch gut - dann wissen wir schon mal alle, was in Bars nicht ankommt.

Nur noch schnell ein paar Barnamen mit Molekularer Mixology, die mir auf Anhieb einfallen

Moto, Chicago
Café Atlàntico, Washington
WD-50, NYC
Primehouse, Chicago
Vu’s Bar im Emirates Towers Hotel
Zeta Bar, Sydney (berühmt für ihre molekularen "Barbeque-Drinks“)
Café Atlàntico, Washington
Below Zero Nitro Bar, Miami Beach
Bussmann’s, Dresden
Mojito’s, Düsseldorf
Honey Ryder Cocktail Bar, Kopenhagen
Tailor, NYC
Ageha – angesagtester Club in Tokio
Sin City, Tokio
Hemingway Bar, Ritz Hotel Paris
W Retail, Sydney
Und vor ein paar Tagen bekam ich eine eMail aus Amerika mit folgendem Link:
http://www.utalkmarketing.com/pages/Article.aspx?ArticleID=4418&Title=Bacardi_sets_new_standards_with_molecular_mixology

Falls sich was Neues tut, melde ich mich gerne wieder...
Bis dahin herzliche Grüße
Angelika Arians-Derix


Resultate U.K. Theme Awards

Best New Bar-Circo (Liverpool)

Best New Restaurant-Acorn House (London)

Best interior Design-Skylon (London)

Best Cafe Bar-Tibo (Glasgow)

Best Hotel Bar-Bar MC (Manchester)

Best Late Night Bar-Tamarai (London)

Best Beer Venue-The John Hewitt (Belfast)

Best Classic Venue-The Cinnamon Club (London)

Best Drinks Selection/Best Bar Team-
The Merchant Hotel (Belfast)

Best Multiple Operator-Arc Inspirations

Best Bartender:
1. Rich Hunt - Mahiki London
2. Meimi Sanchez - Bramble Edinburgh
3. Rob Worslay - Boutique Leeds

Outstanding Contribution-Brian Page

Sonntag, 15. Juni 2008

Die Vorbereitungen laufen ...


Die Vorbereitungen laufen ...
Originally uploaded by Joerg Meyer.
Sven Sudeck is preparing the Croquet Field in Bedford Square
Gardens.....

Shuttle Service


Shuttle Service
Originally uploaded by Joerg Meyer.
Hendrick's / Padovani Style @ Heathrow

Freitag, 13. Juni 2008

Gibt es noch Helden....?

Fragt sich die Cosmopolitan im Artikel "Glamour im Glas"

Herr Berg, so wurde es schnell klar, mußte hier seine Finger im Spiel gehabt haben.
Aber, ich will ehrlich sein: Sätze wie "Es ist noch genug Whisky in den Flaschen, um Männer wie die "Traveling Mixologists" auf den Plan und an die Shaker zu rufen." gehen runter wie Öl....

Well Done Mr. Berg

Guter Gin muss nicht teuer sein...

Heute stöberte ich kurz durch die Weinquelle und war angenehm überrascht:

Bisher nur aus Berliner Gefilden bekannt (Gincalo sein Dank!) traf ich einen alten Bekanten wieder: Boodles zu einem unschlagbaren Preis. Direkt daneben fand ich den fantastischen Pink 47 von Hosie - beide für ca. 15 Euro!

Ich wollte schon zum Hörer greifen und dem geschätzten Drinkology Inhaber Stephan B. die Norddeutsche Gin Offensive verkünden - nach einem kurzem Blick in seinen Web Shop allerdings, wurde mir klar das der Süden in Sachen Gin nicht geschlafen hat.

Gilbeys mit 47% ist sehr viel guter Gin fürs Geld und endlich gibt es nun Greenalls Gin in Deutschland zu kaufen. Einer der großen alten Klassiker, bei dem auch, Kenner wußten es bereits, der berühmte Bombay Sapphire destilliert wird. Den unterschied zwischen beiden Produkten aus dem gleichem Hause kannte ich bislang nicht und deshalb erlaube ich mir unverblühmt einen Text aus Herrn Bergs Shop zu entleihen:

" Das Etikett von Greenall`s Dry Gin lockt mit der Jahreszahl 1761 als Gründungsjahr der Marke. Es ist kein Zufall, dass sich auch Bombay Gin (weißes Etikett, 40% Vol.) mit gleicher Jahreszahl schmückt. Bis zum Jahr 1980 enthielten beide Marken den gleichen Inhalt in unterschiedlichem Packaging. Seit 1980 unterscheiden sich beide Marken dadurch, dass Greenall`s Gin in traditionellen Pot Stills destilliert wird und Bombay Gin in einem Carter Head Still. Die Rezeptur ist immer noch identisch, durch die unterschiedliche Destillationsform entwickeln sich aber andere Aromen. Im Vergleich dazu enthält Bombay Sapphire nur 2 zusätzliche Botanicals. Greenall`s Gin-ein hierzulande recht unbekannter und vor allem verkannter Gin, der in England zu den Meistverkauften zählt."

Da die grauhafte Fußball EM dem geneigtem Bartender das Sommergeschäft schwer macht, zumindest eine gute Nachricht für alle Gin Freunde: "Guter Gin muss nicht teuer sein ..." - So läßt sich auch dieser Sommer überstehen.

Boodles und Pink 47 gibt es bei -> WEINQUELLE

Gilbeys 47 und Greenall gibt es bei -> DRINKOLOGY

Bilder: Boodles ungefragt bei Weinquelle gemopst - Greenalls ebenso bei Berg

SA-ZE-RAC

Wie drüben im Drinksblog berichtet, bemüht man sich im Staate Louisiana darum, den Sazerac Cocktail als offiziellen Cocktail von New Orleans von höchster Steller anerkennen zu lassen.
Unbestätigten Gerüchten zufolge wird die Geschichte und die richtige Zubereitung Teil des Lehrstoffs in den Schulen des Südstaates.

Montag, 9. Juni 2008

The Worlds most expencive Cocktail

Schon vor einiger Zeit geisterte wieder einmal die Meldung durch die Presselandschaft der Welt, dass es einen neuen "teuersten Cocktail der Welt" gibt. Diesmal erschaffen im Burj Al Arab in Dubai und diesmal mit kleiner Beigabe aus dem Hause TBT.
Felix Hartmann, hierzulande noch vielen bekannt als früherer Barchef des Hyatt in Köln, wechselte vor 2 Jahren in das prestigeträchtige Hotel und ist seit einem Jahr als Barchef für die Leitung von 5 hauseigenen Bars zuständig und ersann die Idee den Rekord, der bislang vom Merchant Hotel in Belfast durch die Zubereitung eines Mai Tai`s mit sagenumworbenen 17 jährigen Wray and Nephew Rums gehalten wurde, zu brechen. Dieses sollte allein auf den Zutaten basieren, einer schönen Idee, da sich Diamanten und Goldbarren nur schwer verdauen lassen.

Der 27321 war geboren.

27.321 (27th Floor and 321 Meter of Burj Al Arab) Price:27.321 AED

Kind of Drink:Old Fashioned Cocktail

Spirit used:
The Macallan 55 years Old Single Malt Whisky, Lalique Decanter, only 420 Bottles existing World Wide. The Macallan is known as the World Most precious Whiskey.

Bitters used: Every Old Fashioned Cocktail is made with Cocktail Bitters such as Angostura. The German Bitter Manufacture “The Bitter Truth” produced only for Burj Al Arab 4 Bottles of a special “Dried Fruit Bitter” which reflects the Aromas and tastes of the Whisky which is Predominantly Dried and Exotic Fruits. It took some time to research the Aromas and ingredients used to produce the Bitter.

Sugar used: The Sugar is prepared on the Mixology Trolley by our In House Mixologist. Brown Sugar is flavored with Fresh Passionfruit Passion fruit contribute the exotic sweetness.

Preparation: The Cocktails is made with Ice Cubes, made of Water directly from the Macallan Distillery in the Scottish Highland. This Water is used for all Macallan Whiskey to produce. The Cocktail is furthermore prepared and stirred with a Wood Stirrer, carved out of a piece of Oak from a original Macallan Sherry Cask. The Stirrer adds Aroma and a special touch of flavor to the drink.

Presentation:
The Cocktail is served in Baccarat 18 Karat Gold Tumbler which the Guest can take away along with a tailored Box for the Glass and a Certificate of the Purchase.

Availability: The Cocktail will be only made 10 times available to the public

Da knapp 5000€ natürlich kein "Pappenstil" rechnete man eigentlich nicht damit den Cocktail sofort zu verkaufen. Weit gefehlt! Schon nach wenigen Tagen zelebrierten 2 wohlhabene Amerikaner ihren Erfolg mit dem Erwerb gleich zweier Cocktails. In der Zwischenzeit wurden weitere 2 Drinks verkauft. Man kann nur hoffen das sich die Käufer an die gängige 10% Tip Regel hielten und nicht am falschen Fleck gespart haben.

Der Verkauf brachte dann auch den Eintrag in das Guinessbuch der Rekorde Edition 2009, welche im September erscheinen wird.



Felix Hartmann befindet sich momentan auf Deutschlandurlaub und brachte mir einige Eindrücke des Abends mit an dem er 2 Cocktails für 10.000€ verkaufte.
Interessenten sollten sich beeilen, 6 Drinks sind noch zu haben.



Samstag, 7. Juni 2008

London Barshow Registrierung

Es ist Anfang Juni und wie in jedem Jahr zu dieser Zeit steht die London Barshow wieder einmal vor der Tür. Da mich die Organisatoren höflich darauf hinwiesen, dass die Möglichkeit zur Online Registrierung in wenigen Tagen verstreicht und somit 25 Pfund pro Tag zu berappen sind, hiermit also die Erinnerung an alle die sich auf den Weg nach London machen werden.

Registrieren!!! Dies kann man getrost ignorieren sollte man ganz tiefe Taschen besitzen.

Am 15.6. gibt es das diesjährige Hendrick`s Crocket Tournier am Bedford Square (ab 12 Uhr). Mit dabei die diesjährigen Gewinner des New Yorker Ausscheides Dale (who?) deGroff und Gray Regan macht den Caddy. Letzterer wird im Übrigen zur Beachparty von Beefeater am 18.6. zusammen mit Naren Young Cocktails mixen. Beefeater öffnet während der Barshow die Destillerie und läd alle Interessierten zur Besichtigung ein. Ein eigener Shuttleservice von der Barshow zur Destillerie und zurück wird angeboten.

Ereignissreiche Tage stehen ins Haus!

Montag, 2. Juni 2008

Best Dressed


Best Dressed
Originally uploaded by Joerg Meyer.
Marcel Baumann & Enrico Wilhelm

Bartender Krocket


Bartender Krocket
Originally uploaded by Joerg Meyer.
Gewinner: Christian Steffen & Sven Sudeck

2. Platz : Gregor Scholl & Gonçalo Monteiro

Nach langem Kampf knapp gewonnen!

3. Platz Jörg Krause & Thomas Pflanz

Luxardo Maraschino bei Drinkology

Es ist nach einigen Anstrengungen nun doch gelungen LUXARDO MARASCHINO in ausreichenden Mengen nach Deutschland zu bringen.
Gilt er doch unter Bartendern auf der ganzen Welt als DER Maraschino Likör überhaupt, so verwunderte es doch stets, dass dieser äußerst schwer in Deutschland zu bekommen war und nur hin und wieder einige Flaschen erhältlich waren.

Ab heute hat er seinen festen Platz im Angebot von Drinkology, eine weitere Lücke wird hiermit geschlossen.

Entstanden ist die Firma Luxardo im Jahr 1821 an der Dalmatinischen Küste im heutigen Kroatien.
Der Firma residiert aber schon etwas länger in Italien.

Ein Drink bei dem sich die Spreu vom Weizen trennt wenn es um Maraschino Likör geht ist der AVIATION COCKTAIL.

Der hierzulande geläufigen Rezeptur von

5 cl Gin
2 cl Zitronensaft
2 cl Maraschino

ist eigentlich nicht viel entgegenzusetzen, es sei denn die geheime 4 Zutat aus den Anfangstagen des Cocktails. Creme de Violette!

Auch hier wird es in Kürze den wohl Besten Violette Likör, der momentan produziert wird, geben.

Ab heute auf jeden Fall heißt es LUXARDO ONLY!