Freitag, 29. Februar 2008

Felix Hartmann im Finale der Cigar Connaisseur Competition

Der vor 2 Jahren von Deutschland nach Dubai in die Sky View Bar des Burj al Arab Hotels gewechselte Felix Hartmann, Whiskykenner des Jahres 2005 und 2006 hat es geschafft sich für das Finale der Habanos Cigar Sommelier Competition auf Kuba zu qualifizieren und stellt sich dieser Tage der internationalen Konkurrenz.

Hartmann konnte sich, bei dem im Fairmont Hotel Dubai ausgerichteten Vorentscheid gegen Dominik Schachtsiek aus der Vu`s Bar in Dubai und anderen durchsetzten.

Donnerstag, 28. Februar 2008

Plymouth Gins Black Frias Distillery in Flammen

Zum zweiten Mal in ihrer seit 1796 dauernden Geschichte ist gestern ein Feuer in der Black Frias Destillerie in Plymouth ausgebrochen und hat starke Schäden verursacht.
In der Destillerie wird der weltweit hoch geschätzte Plymouth Gin, Plymouth Sloe Gin und Plymouth Damson Gin produziert.
Die alten Potstills nahmen zwar keinen Schaden, aber das Besucherzentrum mit dem Restaurant ist komplett zerstört. Wie hoch der Gesamtschaden ist wird sich wohl erst in den nächsten Tagen mit Gewissheit sagen lassen können.

Zum Vorfall äußerte sich Simon Ford, Global Brand Manager für Plymouth Gin:

"You may hear that the Black Friars distillery caught fire today and I just wanted to give you an update as I spoke with Sean Harrison (Master Distiller). The good news is that that the pot still and general production facility is still intact as is the oldest part of the building, The Refectory. Also the front view of the distillery does not look different and it will not affect the launch of the Sloe Gin as that part of the building was safe also. The bad news is that we lost the restaurant which from what I hear is in pretty bad shape and they completely lost the roof. 8 fire engines came to the rescue and for the second time in Plymouths history the distillery has been saved from fire (the 1st time being in World War 2 when it was hot by a couple of bombs). I am now relieved and think I may need a martini. Simon"

Dies sind in der Tat keine guten Nachrichten! Plymouth Gin ist wohl die Gin Marke mit der grössten historischen Bedeutung in der Cocktailwelt. Die erste Reference eines Dry Martini Style Cocktails, der Marquerite Cocktail, verlangte nach Plymouth Gin, ein Pink Gin ebenso wie ein Gimlet. Plymouth ist traditionell ein wichtiger Marinestandort und somit wurde Plymouth Gin bald wichtiges Ladungsgut für die Schiffe. Weiterhin galt Plymouth Gin als eigener Ginstil, der sich von London Dry und Old Tom unterschied.

Bleibt zu hoffen, dass sich die Schäden am Schluss in Grenzen halten.

Dienstag, 26. Februar 2008

Kleingeld

Spätestens seitdem Anhänger aufstrebender Kulturen beim Geldausgeben keine Grenzen kennen und US Rapper ihren kurzen, aber geldschweren Ruhm nicht mehr nur mit Champagner der erlesenen Sorte, sondern mit Cognac zelebrieren, ist nicht nur beim Betrachten der unaufhörlich steigenden Preise klar: Cognac ist das aufstrebende neue Luxusgut unter den Alkoholika.

Man kann dieses natürlich noch durch "angemessenes" Packaging unterstreichen und den Preis in astronomische Höhen treiben. So geschehen bei der als momenan teurestes Produkt aus der Getränkeabteilung geltenden Abfüllung des Henri IV Dudognon Heritage im edlen Decanter für schlappe 1 Million Britische Pfund.
Kleingeld ohne Frage, aber vom ästetischen Standpunkt durchaus ansprechend.

8 Kg schwer ist die handgefertigte Kristallflasche, mit 24 karat gelbgold und bestem Platin überzogen, dekoriert mit 6500 Diamanten.
Der Cognac natürlich ausnahmslos aus Grand Cru Lagen und über 100 Jahre im Fass gereift.

Sollte das alte Zeug dann doch nicht schmecken, gibt die Flasche zumindest noch eine hübsche Blumenvase ab.

via alcademics

Perfektion hart an der Grenze zum Wahnsinn!

http://restaur.antville.org/stories/1765383/

Montag, 25. Februar 2008

Chinato

Vor ein paar Tagen erhielt ich eine Flasche MAROLO CHINATO, einen Ableger des in Italien an Popularität steigendem BAROLO CHINATO. Beide sind aromatisierte Weine, ersterer stammt von der Insel Alba, letzterer wird aus den berühmten Barolowein im Piemont hergestelllt.

Marolo heißt dann auch die Firma, die sich diese Wortgleichheit zu nutzen gemacht hat und ein Produkt mit zurückhaltender Bitterkeit anbietet. Die Weine werden mit Calisaya Rinde und verschiedenen Kräutern aromatisiert, was diesen eine feine Bitterkeit verleiht und ihn somit zu einem excellenten Aperitiv wie auch Digestiv macht.
Das Geschmacksprofil ist einem roten Wermut nicht unähnlich, wenn auch weniger gefällig-man kann es auch als charaktervoll beschreiben.

Da sich hierzulande beide Chinatos recht schwer beschaffen lassen, verwundert es nicht, dass dieser erstklassige Tropfen recht unbekannt ist. Eine Quelle für BAROLO CHINATO fand sich in einer Weinhandlung zum stolzen Preis von 40 € und somit nicht unbedingt ein Schnäppchen, aber höchstwahrscheinlich durchaus sein Geld wert. Der Eingangs genannte MAROLO CHINATO ist hierzulande leider nur in halben Flaschen zu bekommen, Preis dafür 17 €.
In Schweizer Gefilden gibt es auch die 750ml Abfüllung.

Anwendungsbereiche wären neben dem pur Genuss, die Einbindung in Cocktails als Wermutvariation.

Samstag, 23. Februar 2008

Frage an Diageo: Was ist mit Picon...?


small Amer_Picon
Originally uploaded by jamiebdr.
Auf der Suche nach Picon landet man nach kurzer Seit auf der Webseite von DIAGEO - OUR BRANDS...

Da die vergangenen Wochen gezeigt haben das der Bitters Blog

1.) von unseren Partner aus der Industrie durchaus gelesen und (manchmal auch unglücklich) Kommentiert wird, und

2.) Hier in Kommentaren der Vorwurf DIAGEO würde sich nur für das "große Geschäft" interessieren auftaucht,

folgt nun meine offene Frage an Diageo:
"Wo bekomme ich Picon in "größeren" Mengen?"

Gesucht sind alle drei mir bekannten Qualitäten:
- Picon Club
- Picon Bierre
- Picon Amer

Falls jemand anderes einen Entscheidenen Tip hat, würde ich mich freuen. Ich würde einen Picon Cocktail im Löwen ausgeben....

Picon Cocktail
aus "The Official Mixer's Manual by Patrick Gavin Duffy"

1/2 Amer Picon
1/2 French Vermouth
Stirr well with cracked ice, strain and serve
Use glass sample 1

Fidel Castro letzter Streich? NY Bars against "Star F**king"

" No Star F**king" ist eine der mittlerweile in Bartenderkreisen weltberühmten Hausregeln von Petraskes "Milk & Honey" und deren Linzensnehmern in London. Der Rausschmiss von Quentin Tarantino hat sich aus der PR Sicht mehr als Bezahlt gemacht,

Seit Mitte 2007 hat NY einen neuene Hotspot, das SOCIALISTA. Der Sohn vom "HARRYS BAR" Venedig Gründer Cipriani, Giuseppe, investierte hier in einen aufwendig gestaltete Kubanische "Apotheken" Bar aus den 40er Jahren. Inspiriert wurden man dabei durch das Buch HAVANA von Robert Polidori.

Der Mitinhaber Armin Amiri, ehemals Bungalow 8 Türmann, gab zur Eröffnung die Devise aus: This space will serve only those celebs "who don’t want their asses kissed."

Es scheint also, das sich der Trend zum "No Star F**king" an den Tresen New Yorks durchsetzt.

Einen ähnlichen "Trend" würde ich mir manchmal in Deutschland wünschen, wenn irgendein A, B und oft auch C - Promi eine Bar betritt, einfach nur in Ruhe trinken möchte, und Personal und Gäste nervös werden und ein unverschämter Inhaber/ Veranstalter diese bemitleidenswerte Person des öffentlichen Interesses vor eine Kamera zehrt und die Bild entweder (Profineurotisch) in seiner Bar aufhängt oder (noch schlimmer) diese an die Yellow Press weitergibt.

Bei der letzte Pressemitteilung, mit der das Socialista von sich Reden machte, bin ich mir allerdings nicht Sicher ob es ein weiterer Schritt in Richtung "No Star F**king" ist, oder ob hier Fidel Castro, kurz vor seinem offiziellen Abgang, noch einen "Spion" in die Kapitalistische Metropole schicken konnte um berühmten Celebs die Laune zu verderben.

"Hepatitis Alarm bei Madonna und Co"
via Focus

P.S. Übertragung wahrscheinlich durch: Eis mit den Händen anfassen...

Donnerstag, 21. Februar 2008

Couperee Cream

In letzter Zeit haben wir uns doch recht oft mit den Wirren und den Eigenheiten der Spirituosenindustrie im allgemeinen und den zum Teil wortgewaltigen Protagonisten dieser jenen im besonderen an dieser Stelle beschäftigt.

Auch wenn wir uns mitten in der Fastenzeit befinden und Alkohol auch einmal für ein paar Wochen unangetastet im Raume stehen darf, so sollte man nicht vergessen, das der Mensch nicht vom Brote allein lebt und zur Sinnesstärkung sich ein gemischtes Getränk durchaus als förderlich erweist.

Beim ziellosen Durchbättern der Bibliothek, wir können es auch Recherche nennen, fiel mir seit langer Zeit wieder einmal ein Buch aus dem Jahr 1912 in die Hände. "The Buffet Blue Book" aus der Feder von John H. Considine, einem im Jahre 1912 mit 24 glanzvollen Jahren im "Spirituosengeschäft" ausgestattetem Bartender aus Chicago.
Mir stach ein Drink ins Auge, der mich oberflächlich betrachtet ein wenig an den kürzlich wiederentdeckten und mittlerweile auf der Barkarte des Le Lion in Hamburg stehenden Soyer au Champagne Cocktail erinnerte.

Es liest sich wie folgt.

COUPEREE CREAM

Use tall thin glass
1 wine glass of brandy (6 cl)
1 pony maraschino (3 cl)
1 tablespoonful vanilla ice cream
2 dashes of creme de roses (eine Zutat die wohl mit Rosensirup ersetzt werden könnte)

Stir slowly while pouring in plain soda; shake cinnamon on top, and serve.

Klingt verlockend und lecker, bedarf aber einer Probe aufs Exemple um die, durch die Rezeptur beflügelte, Phantasie des Authors entweder in die Schranken zu weisen oder um der Welt die Botschaft einer vergessenen und Gaumenfreuden bereitenden Mixtur kundzutun.

Donnerstag, 14. Februar 2008

Erster Wodkacocktail durch deutsche Hilfe entstanden!

Der vermutlich erste jemals dokumentierte Cocktail in dem Wodka(wohlgemerkt russischer Herrkunft) als Zutat eine Rolle spielt, entstand unter massivem Engagement eines deutschen und eines französischen Zechers im Jahre 1914 in San Francisco bei keinem Geringerem als Cocktail Bill Boothby. Dies ist zumindest die Essenz einer momentan laufenden Diskussion auf Drinkboy.com in dem IMBIBE Author DAVID WONDRICH folgende Geschichte zum Besten gibt:
The Oakland Tribune, November 22, 1914

Latest Cocktail Is Neutral

“Cocktail Bill” Boothby, the literary mixologist of the Palace, was listening to a heated argument between a German and a Frenchman in the wineroom the other afternoon. In the interests of neutrality he asked the debaters to try the latest cocktail of the hotel. They were willing. While they were exchanging angry words and threats Boothby mixed a cocktail with the following ingredients: English gin, Russian vodka, German kummel, Hungarian apricot brandy, Italian Vermouth, brandy manufactured in Ghent, Belgium, and a dash of French Amer Picon. The German and the Frenchman stopped their argument long enough to try the cocktail. They liked it and ordered another, and then a third, and then a fourth. Their argument became less and less heated.

“What do you call that new drink?” asked the German.

“Peace cocktail,” replied Boothby.

The German and the Frenchman departed arm in arm.—Town Talk
Wodka spielte als Zutat erst ab den 20/30er Jahren vereinzelt eine Rolle in Mixed Drinks.
Bis zu dieser Zeit wurde er höchstens als lokale Spezialität gesehen und erfuhr außerhalb von Russland und Polen im Grunde genommen überhaupt keine Beachtung. Man trank Gin, Rum, Whisky und Brandy. Die Akzeptanz stieg mit einer Kampagne der Firma Heublein Anfang der 50 er Jahre, als diese versuchte das in Amerika unverkäufliche Zeug geschickt an den Mann zu bringen. Heublein selbst soll mit einer Flasche seiner soeben erworbenen Marke Smirnoff von Bar zu Bar gezogen sein und stets die selbe Frage an den Bartender richtend aufgetreten sein.

Heublein:Kennen Sie schon den neuesten Trend Drink?
Bartender:Welchen meinen Sie?
Heublein: Moscow Mule. Ich zeige Ihnen mal wie der geht.

So begann der Siegeszug, des zuweilen als "langweiligste Spirituose der Welt" bezeichneten Wodkas. Wie sich die Dinge ändern können!
Bleibt zu hoffen, dass irgendwann ein ähnlich gravierender Wandel zur Besinnung führt!

Montag, 11. Februar 2008

Wochendtermin Hamburg: INTER Whisky



Am Wochenende findet in Hamburg die Inter-Whisky statt. Die Löwen werden Ihr Malt Wissen vertiefen. Die Veranstaltung findet an diesem Freitag, Samstag und Sonntag im Royal Meridien statt. Beginn jeweils 13.00 / 12.00 Uhr - Ende 21.00 / 19.00 Uhr.

Weitere Informationen unter www.interwhisky.com.

DIAGEO: Smirnoff jetzt neu auch in der PET


DIAGEO informierte vor kurzem Gastronomen über gefälschte Smirnoff PET Taschenflaschen im 0,5 ltr. Gebinde... Eher Zufällig ist der Zoll bei der Suche nach geschmuggelten Zigaretten auf eine große Menge gefälschten Alkohols gestoßen. PET mit rotem Deckel und altem Design. Inhalt vermutlich: hochprozentiger Alkohol, mit Wasser verdünnt, Essig, Zucker und Aromakonzentrat.

Wem also immer diese Ware zum Kauf angeboten wird, möge sich mit DIAGEO oder dem Zoll in Verbindung setzen.

Hätten wir Smirnoff im Angebot - wäre er garantiert Original - Versprochen!

Sonntag, 10. Februar 2008

Nachtrag: Diageo auf Expansionskurs - SEO Bitters-Blog

Diese kleine Meldung hat ja ungeahnt vor zwei Tagen für fazinierend hohe "Wellen" gesorgt.
Faziniert daran hat mich im Nachhinein auch, wie Suchmaschinen-Optimiert Blogs sind.

Suchen Sie zum Beispiel mit dem Suchbegriff "Zacapa Diageo" (Was derzeit recht viele Menschen aus der Branche interessiert...) auf Google, ist der Bitters-Blog derzeit der dritte Eintrag. (gestern noch der zweite - die Engländer holen auf!)

Suchen Sie mit gleichem Suchbegriff nur im deutschen Netz - erscheint unsere Meldung gleich an erster Stelle.

Das hat sich auch gleich in unserem "Statscounter" bemerkbar gemacht, die Zugriffe haben sich derzeit mit mehr als 500 am Tag nahezu verdoppelt - die meisten Zugriffe unter den oben genannten Suchbegriffen.

Samstag, 9. Februar 2008

Dry Martini Bar-celona




Das man in Barcelona gute Bars vorfinden soll war mir vor meinem Besuch durchaus zu Ohren gekommen, auch wenn es mich bislang nicht in die Stadt verschlug.
Stets an erster Stelle der Empfehlungen stehend: das DRY MARTINI, zuweilen als die beste Bar Spaniens beschrieben.

Nachdem ich mit einer ganzen Liste von Bars in der Hand auszog der Wahrheit dieser Aussage auf den Grund zu gehen, machte ich erst einmal in der IDEAL Bar, Carrer Aribau 89 halt und bestellte einen Gin & Tonic mit Tanqueray 10 und eine White Lady für die Begleitung.
Letztere wurde auf angenehm altmodische Weise ohne Fehl und Tadel und ohne offensives Nachfragen nach Sonderwünschen höchst exellent zubereitet. Der Gin Tonic, FeverTree wurde dezent angeboten, hatte nach deutschen Mengenverhältnissen die Stärke von 3 heimischen und ich war versucht ein zusätzliches Tonic nachzubestellen, konnte mich dessen aber erwehren und beendete den Drink tapfer.
Sehr kleine und weniger bekannte Bar in unmittelbarer Nähe zum Dry Martini mit kleinen Gardinen vor dem Fenster um unnötigen Blicken von aussen vorzubeugen. Holzvertäfelungen und in weißen Jacketartiken Barjacken gekleideten aufmerksamen Bartendern inclusive.

Nach diesem "erheiternden" ersten Bar Besuch hinaus in die Nacht und zum eigendlichen Ziel des Abends geeilt. Der Einblick von aussen wird auch hier verwehrt, mit der Ausnahme des Blickes durch die gläserne Eingangstür. Innen schöne Holzvertäfelungen, gemütliche Sitzgruppen eine rundum warme Atmosphäre. Der Platz an der Bar ist bekanntlich der beste und nachdem es am Montagabend nicht zu gut besucht war boten sich 2 Plätze direkt vor dem Zentrum des Geschehens. Nach dem ersten Sammeln von Eindrücken sprang sofort die gewaltig und meines Erachtens einzigartige Sammlung alter Gin und Wermutflaschen in der gesamten Backbar ins Auge. Die vereinzelt noch Inhalt tragenden Flaschen so war mir wohl bewusst galten einzig Dekorationszwecken, auch wenn ich gern darauf gedrängt hätte aus der Gordons Old Tom oder einer alten Plymouth Gin eingeschenkt zu bekommen.

Man geht nicht ins Dry Martini und bestellt einen Sazerac, soviel war klar.
Der Bararbeitsfläche war mit sauberen und unbeflecktem weißem Tuch ausgelegt auf der an zentraler Stelle ein mit großen Eiswürfeln gefülltes Rührglas, eine Schale mit zahllosen Oliven, Dashbottles mit Wermut und Orange Bitters trohnten. Eine geschmacklich ansprechend angerichteten Schale voller Zitronen stand in unmittelbarer Nähe und war Zaungast des Geschehens.

Am Mixglas geschäftig ein älterer Herr mit "Mustache" der uns schnell und ausgesprochen freundlich nach unseren Wünschen bezüglich der Drinks befragte. Dry Martini Hausstil und einmal Dry Martini Frappè, auf welchen man stolz auf einem Spiegel an der Bar verweist.
Ein Frappè, wohlgemerkt mit einem geschabtem Eis, das gibt es nicht jeden Tag.
Die Besonderheit der Zubereitung der Cocktails liegt weniger in den Zutaten, vielmehr in der Art wie diese vollzogen wird. Der einzige Moment in dem das Glas aus dem der Gast trinkt angefasst wird ist wenn es aus dem Froster auf das mit weißem Tuch belegte Silbertablet gestellt wird. Nach vollzogener Zubereitung wird das Tablet zum Gast gereicht und dieser nimmt das Glas an sich.
Dieses lässt schon erahnen, dass das Dry Martini nicht irgendeine Bar ist. Man legt extrem viel Wert auf Kleinigkeiten, die Bar macht ein sehr sauberen Eindruck, die Barleute tragen weiße Barjacken und man ist sehr zuvorkommend und aufmerksam.

Da der Gin aber Spuren in der Gesamtverfassung hinterlies entschlossen wir uns wiederzukommen und im versteckt im Hinterzimmer der Bar gelegenen Restaurant SPEAKEASY zu speisen.

Als zwei Tage verstrichen waren und ein Abend mit Matthieu Clausel, einem der Bartender, in diversen anderen Bars verbracht wurde, stand die Rückkehr zum Dry Martini an und es ergab sich das Glück, dass der Inhaber der Bar Senior Javier de las Muelas Fernàndez im Hause war und eine kleine Führung und nähere Informationen zur Bar gegeben wurden.

Es erschien als ob der langfristige Plan darin besteht das Konzept des Dry Martini international zu etablieren und man ist sehr an der internationalen Entwicklung der Barszene interessiert.
Seine hauseigenen Frappès sind sicher nichts für jedermann, dennoch sind sie sehr ausgewogen und werden in formschöner tiefgekühlter Glasware präsentiert.
Zum Restaurant gelangt man durch die Küche, vorbei an unzähligen Kisten Tonic. Im Hinterraum der Bar befand sich über Jahre das Spirituosenlager in geräumigen Hallen. Dieses wurde in ein Restaurant umgewandelt und bietet beste Küche und Service. Der Name Speakeasy ist Programm, man will an die 20er Jahre anknüpfen, sowohl in Qualität als auch in Atmosphäre. An den Außenseiten des Restaurant sind beleuchtete Flaschenregale mit dem Reserve Stock an Spirituosen und ein Weinkeller untergebracht.

Das Essen selbst hervorregend, mit dem besten Steak das ich seit Jahren gegessen habe.
Kurzum das Dry Martini ist WELTKLASSE und sucht auch international seines Gleichen. Es muss nicht immer New York oder London sein, Barcelona ist eine klare Ansage.

Dry Martini
c/Aribau 162-166
08036 BARCELONA/SPAIN
T: (34) 932 175 072

www.drymartinibcn.com

Donnerstag, 7. Februar 2008

DIAGEO auf Expansionskurs

Wie Helmut bereits im Drinksblog berichtete, hat sich DIAGEO an KETEL ONE beteiligt.

(laut DIAGEO/US betrügt der "Preis" ca. 900 Mio US Dollar für die genannten 50% Beteiligung - Die Kaufsumme wird vom Unternehmen selbst als "a fair price in the world of spirits" bezeichnet )

Heute erreichte mich die Nachricht eines Brancheninsiders. Demnach soll sich, unbestätigten Gerüchten zufolge, DIAGEO an Ron Zacapa beteiligt, bzw. das Brand gekauft, haben.

Sollte sich dieses Gerücht in den kommenden Wochen bestätigen, hat sich DIAGEO erneut eine echte Perle für das Portfolio gesichert. Bleibt nur zu hoffen, das man in Zukunft auf die klassische Zacapa / Cola Werbung verzichtet und diesen einzigartigen Rum einem guten Old Fashioned oder anderen Spielarten fortschrittlichen Trinkens zuführt. 


Barcelona BOADAS



Seit nunmehr 75 Jahren gibt es das BOADAS in Barcelona und der Hauseigene Stil Manhattans und Martinis zu mixen, kann schon als Barcelona Stil betrachtet werden und ist in vielen Bars der Stadt kopiert worden.
Ich denke genau hier hat Dre Masso seine Inspiration gefunden als er diesen Stil nach London brachte.
Sehr kleine Bar, sehr charmant, eine kleine Perle unter den Bars der Stadt.
Unbedingt hingehen, wenn sich die Gelegenheit bietet,

BOADA`S Cocktails (seit 1933!)
Tallers,1 (Seitenstrasse von La Rambla)
Tel.93 318 88 26

Mittwoch, 6. Februar 2008

Perigan's Cannabis Gin


Perigan's Cannabis Gin
Originally uploaded by Cocktailian.
Don, vom Cocktails über Canal Gründer und NY Times Food Schreiber zum PDT Bartender avanciert hat vor kurzem den Perigan's Cannabis Flavored Gin auf seinem flickr Account hochgeladen. Irgendwer schon Verkostungsnotizen???

Sonntag, 3. Februar 2008

David Embury in baldigem Reprint

Es war wohl nur eine Frage der Zeit bis sich jemand dazu berufen sah eines der Besten und zweifellos Wichtigsten Barbücher der Cocktailgeschichte wiederzuveröffentlichen.
The Fine Art of Mixing Drinks von David Embury erschien in erster Auflage im Jahr 1948 und die wenigen verfügbaren Exemplare auch späterer Editionen aus dem jahre 1953 und 1958 erzielen stets Preise zwischen 150-300 Euro.

Embury war keineswegs ein begnadeter Barmann, der es auf sich nahm ein Meiserwerk zu schaffen, vielmehr war er Rechtsanwalt und im nachprohibitionären Amerika meist arg enttäuscht über die dargebotene Qualität der "Mixed Drinks".

Es ist zu erwarten, dass mit Fortschreiten des Jahres eine Hartcover Version des Werkes zu erwerben sein wird, nachdem die Rechte vor wenigen Tagen den Besitzer wechselten.

Es gibt zwar keine Bestätigung wer hinter dem Kauf der Rechte stehen mag, ich vermute allerdings den New Yorker Gregory Boehm von Mud Puddle Books, einem intensiven Sammler alter Barliteratur und Sohn einer alten Verlegerfamilie, dahinter. Bei meinem New York Besuch erwähnte dieser Aktivitäten in diese Richtung. Es soll nicht nur bei einer Wiederveröffentlichung bleiben, es warten schliesslich noch andere Werke auf die Wiederentdeckung.

Den von Robert Hess jüngst erwarteten Preisverfall bei Originalausgaben von Embury sehe ich mit anderen Augen. Original ist Original und hat eine andere Aura.
Nachdrucke der Bücher von Jerry Thomas sind für 20 Euro zu erwerben, dennoch erzielen Originale stets Preise im mittleren 3stelligen Bereich.